Wieder einmal wurde uns allen klar gemacht, dass man an Wunder glauben sollte – denn sie geschehen tatsächlich.

Ilay-1 Wunder gibt es wirklich ...Vor wenigen Tagen wurde uns ein kleines Katzenkind gebracht. Die ganze Nacht hatte es auf einer Wiese jämmerlich gemaunzt, im Morgengrauen war das Stimmchen verstummt, doch ein besorgtes Kind bettelte solange seine Eltern nach dem Kätzchen zu suchen, bis sie es tatsächlich auf der großen Wiese im hohen Gras fanden – sterbend. Zum Glück zögerten sie nicht und brachten das Würmchen sofort zu uns. Wir tauften den kleinen Kater Ilay – denn er sollte er einen Namen haben, auch wenn er jetzt vielleicht sterben sollte. Ilay hatte keine messbare Körpertemperatur mehr, war eiskalt und bereits bewußtlos. Doch meine Katzenpflegerinnen wollten nicht gleich aufgeben. Er wurde auf ein Wärmekissen gelegt, mit Wärmflaschen umwickelt, Zuckerlösung eingeflößt und warme Infusion unter die Haut gegeben. Und tatsächlich – Ilay begann wieder zu leben. Seine Körpertemperatur stieg in einen messbaren Bereich, er schluckte die Zuckerlösung und warme Babymilch immer gieriger und nach 4 Stunden konnte er auf wackeligen Beinchen alleine seinen Nährbrei fressen. Am Abend schaute er mich schon mit munteren Augen in seiner Box an und begrüßte mich mit einem nicht wirklich ernst gemeinten niedlichen Baby-Fauchen. Das sind so Momente wo man sich wirklich von ganzem Herzen freut. Ein kleines Wunder…

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Ilay-3 Wunder gibt es wirklich ...

Vielleicht hat der ein oder andere von unserem armen, ängstlichen Hovawart-Mix Jasper unter der Rubrik “Aufnahmepatenschaften” gelesen. Jasper kam mit einem riesigen Tumor aus Polen zu uns. Er wurde hier operiert, die Tumore untersucht mit der traurigen Diagnose – Krebs in einer ganz besonders bösartigen Form. Jaspers Lebenserwartung ist nur noch gering. Wir waren riesig froh, als sich eine Familie meldete, die Jasper für seine letzen Monate ein liebevolles Zuhause geben wollten. 3 andere alte Hunde und Haus und großer Garten vorhanden. Alles schien perfekt und Jasper fuhr die weite Strecke bis zur holländischen Grenze. Doch nach nicht einmal 5 Tagen im neuen Zuhause die Hiobsbotschaft – Jasper ist weg gelaufen. Das Schlimmste was eigentlich mit so einem ängstlichen Hund passieren kann, war eingetreten. Sofort instruierten wir die neuen Besitzer war sie alles tun sollen, damit sie Jasper hoffentlich bald wieder finden. Und drückten die Daumen, dass dieser Albtraum sich bald wieder zu einem Happy End wandeln würde. Doch nichts tat sich. Angeblich gab es keinerlei Sichtungen von Jasper. Nach einem erneuten Telefonat mit den Besitzern von Jasper kam einige Tage später heraus, dass sie trotz aller Hinweise und Tipps, die wir gaben – nichts unternommen hatten. Gerade mal dem örtlichen Tierheim war Bescheid gesagt worden, keine Plakate ausgehängt, nicht mal eine Anzeige in der örtlichen Presse war geschaltet worden. Ich dachte, ich falle aus allen Wolken. Die Leute hatten rein gar nichts unternommen, um Jasper wieder zu finden. Jasper schien verloren.

Ich weiß, dass mich meine Mitarbeiter wieder einmal für verrückt erklärten – aber am Montag Nachmittag machte ich mich zusammen mit einer lieben Tierschutzfreundin aus dem Ruhrgebiet auf an die holländische Grenze (eine Strecke von fast 1500km hin und zurück!) – um Jasper wieder nach Hause zu holen. Inzwischen wussten wir, dass Jasper noch lebt, denn dank Facebook hatten wir inzwischen 2 recht sichere Sichtungesmeldungen ca. 20 km vom Ort seines Entlaufens entfernt. Ein großer Hundefreund und Hundetrainer vor Ort erklärte sich bereit uns bei der Suche zu helfen und mir eine Übernachtungsmöglichkeit zu geben.

2 Tage dauerte es, dann lief mir Jasper sprichwörtlich vor die Füsse. Ich weiß nicht, wie es dazu kam – ich denke, es war irgendwie Eingebung – aber irgendwie fand ich nach 2 Tagen herumfahren, Leute fragen, im strömenden Dauerregen durch die Gegend laufen, genau die Stelle, wo Jasper sich just in dem Moment aufhielt. Es war wie ein Wunder. Und wäre mein kleiner Hund Wichtel nicht gewesen, der Japser die Brücke zu mir schlug, weil er sofort zu Jasper lief, als dieser um die Ecke kam und uns erblickte und ihn durch seine unendliche Freundlichkeit einlud, doch wieder zu mir – zum Mensch – zu gehen – Jasper wäre vielleicht weiter und weg gelaufen.

Jetzt liegt Jasper glücklich und zufrieden, mit vollem Magen und trocken hier neben mir im Büro. Der alte Grieche Lenny ist sein neuer Freund und Anker und ich glaube Jasper will jetzt hier bleiben.

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Dr. Annett Stange