Zurzeit bedrücken uns wieder einige Sorgenfellchen. Sie alle liegen uns so am Herzen, doch allen werden wir vermutlich nicht helfen können.

Kater_Marek SorgenfellchenDa ist Kater Marek – der nach dem Tod seines Frauchens zu uns kam. Seine Augen waren völlig zugequollen und schon ganz trübe, weil die Augenlider auf dem Auge rieben. Die Diagnose – Rolllider auf beiden Seiten. Nur eine ziemlich schwierige OP konnte Marek helfen, damit er sein restliches Augenlicht nicht verliert und vor allem keine Schmerzen mehr hat, denn dadurch das die Lider auf den Augen reiben, sind diese permanent entzündet. Marek ist so ein Schatz und er ist gerne draußen. Wenn er irgendwann blind wäre durch die Krankheit, würde er nie wieder raus können – also mussten wir ihn so schnell wie möglich operieren lassen. Der Süße hat alles gut überstanden und lässt sich auch die Nachbehandlung mit Augensalben sehr gut gefallen. Noch ist alles geschwollen, doch in 14 Tagen wird die Welt ganz anders für ihn aussehen und Marek hoffentlich endlich schmerz- und problemfrei sein.

 

Shyla SorgenfellchenDann haben wir vor wenigen Tagen Hündin Shyla als Abgabehund bekommen. Als der Mann mit ihr durchs Tor trat, traf uns schon fast der Schlag. Die Hündin soll angeblich 6 Jahre alt sein und sieht aus wie 20. Bis auf die Knochen abgemagert, ohne Muskulatur, blind und mit einem riesigen Trommelbauch. Der Besitzer war noch nicht von Hof, da fuhren wir schon mit Shyla, die völlig atemlos war, zum Tierarzt – Diagnose – Shyla’s Körper ist voller Wasser und blutiger Flüssigkeit, die Ursache bei der ersten Untersuchung nicht eindeutig feststellbar. Nach einer ersten Anbehandlung, ist die Maus seit gestern in der Tierklinik. Wir hoffen alle sehr, dass ihr noch geholfen werden kann. Den alten Besitzer, den ich natürlich umgehend kontaktierte, ob ihm nicht irgendwas an seinem Hund aufgefallen wäre, interessiert das nicht im geringsten. Er hatte nichts festgestellt.

Bernhard SorgenfellchenAch und dann noch Bernhard – der 3. unserer Berner Sennenhunde – die im März bei einem Hundevermehrer beschlagnahmt worden. Selten erleben wir einen Hund, der so in seiner Angst gefangen ist. Fast 4 Wochen dauerte es, bis sich Bernhard getraute an der Leine einen Schritt zu laufen. Bis heute schaut er uns immer mit diesen Panikaugen an, sobald man seinen Raum betritt. Das Schlimmste aber, Bernhard hatte unglaubliche Schmerzen als er bei uns ankam, denn seine Ohren waren völlig vereitert – so schlimm, dass das Eiter bereits aus den Ohren lief. Jeder der schon mal eine Ohrenentzündung hatte, weiß wie höllisch das weh tut. Ein Ohr ist inzwischen fast in Ordnung, aber das andere ist so verändert, dass es gar nicht völlig heilen kann. Wir werden Bernhard so schnell wie möglich operieren lassen müssen. Mit diesen Schmerzen in den Ohren kann Bernhard auch nicht aus seiner Angst heraus kommen. Was muss dieser Hund in den letzten Monaten/Jahren gelitten haben.

 

Und dann sorgen wir uns noch um Rudi – den kleinen Polenhund – der im polnischen Tierheim fast tot gebissen wurde. Inzwischen ist der kleine Mann aus der Tierklinik entlassen und bei uns im Tierheim. Noch immer hat er ein riesiges Loch im Nacken, was vermutlich noch Wochen dauern wird, bis es zu heilt. Und Rudi ist so ein lieber, erträgt alles mit Fassung und fängt sogar schon an wieder mit dem Schwänzchen zu wedeln. Bitte drücken Sie die Daumen, dass der kleine Schatz Rudi völlig gesund wird!

Rudi_20140424 Sorgenfellchen Ritchi Sorgenfellchen

Jeden Tag schaue ich nach unserem Sorgenfellchen Ritchi. Seit einigen Monaten kennen wir Ritchi’s traurige Diagnose – FIV (Katzenaids). Seit Monaten kämpfen wir um Ritchi’s Gesundheit. Angefangen hat alles mit Hautproblemen, die trotz intensivster Behandlung immer schlimmer wurden. Doch jedes Mal, wenn wir mit Ritchi beim Tierarzt eine Entscheidung über seine Einschläferung fällen sollten, sagte uns der Kater – dass seine Zeit noch nicht gekommen ist und er noch nicht sterben möchte. Seine Haut haben wir nun irgendwie im Griff, doch Ritchi wird trotzdem immer schwächer. Und immer wieder stellen wir uns die Frage – wann ist das Leben noch lebenswert? Doch wenn uns Ritchi dann am Morgen wieder mit seinem unverwechselbaren “Mauz” begrüßt und uns schnurrend im Arm liegt, so dankbar für die Zuwendung, dann können wir einfach nicht sagen “heute stirbst du” – weil er vielleicht dünn ist und nur noch wenig Haare hat.

 

Wir wünschen uns alle vom ganzen Herzen, dass es unseren Sorgenfellchen bald besser geht und wir allen irgendwie helfen können. Auch wenn uns die anstehenden Tierarztrechnungen sicherlich noch mehr schlaflose Nächte bereiten werden. Aber sollten wir nicht trotzdem wenigstens alles versucht haben???

Dr. Annett Stange