aber sich einen großen Hund halten…

 

Heute wurden wir wieder zu einem traurigen Fall von Tierquälerei gerufen. Ein Mann hielt einen riesigen Schäferhundmix, obwohl er selbst kein Geld für Essen hatte. Der HartzIV-Satz reicht nur für Unmengen an Zigaretten, aber nicht für Essen oder gar Futter für den Hund. Als wir dort eintrafen, trauten wir unseren Augen kaum. Ein 67cm – eigentlich Schäferhund-Hüne – abgemagert bis auf die Knochen, ohne Muskulatur, mit langen Krallen, die zusätzlich zum Futtermangel auch auf Bewegungsmangel hindeuteten. 22 kg wiegt der arme Hund nur noch, mindestens 35 bis 40kg sollte er eigentlich haben.

Murphy_20140127-1 Kein Geld für Futter Murphy_20140127-2 Kein Geld für Futter Murphy_20140127-3 Kein Geld für Futter

Und das Schlimmste, der Mann sah diese Quälerei nicht einmal. Angeblich würde er Futter für den Hund kaufen, nur gerade eben hätte er nichts im Haus, weil der Laden ja gleich um die Ecke ist, wo er dem Hund seine Dose Hundefutter kaufen würde… Wann der Hund zum letzten mal tatsächlich Hundefutter bekommen hat, wagten wir nicht zu fragen. Wir hätten sowieso keine ehrliche Antwort bekommen.

Zum Glück war der Mann bereit, den Hund freiwillig abzugeben, denn eigentlich wollte er den Hund gar nicht.

Nun müssen wir Murphy erst einmal aufpäppeln. Mehrmals täglich gibt es jetzt kleine Portionen Hundefutter, damit der Magen nicht überladen wird oder gar Verdauungsstörrungen auftreten. In ein paar Wochen wird Murphy unter Garantie die imposante und bildschöne Erscheinung von einem Schäferhund sein, die er sein sollte.

Ich frage mich dennoch, wieso hat dieser Mann sich diesen Hund gehalten, wenn er doch selbst kein Geld zum Leben hat und der Hund ihn angeblich auch noch daran hinderte Arbeit zu finden? Hätte er zugeschaut, wie sein Hund irgendwann verhungert?

Aber zum Glück haben Anwohner nicht mehr zuschauen können und die Behörden informiert. Und jetzt kann das Leben für Murphy nur besser werden. Für den ehemaligen Besitzer von Murphy wird es auf jeden Fall ein Nachspiel geben.

Dr. Annett Stange