dies ist ein Satz, den wir jede Woche mehrmals zu hören bekommen. Einen Hund für draußen – der auch draußen schlafen soll – dem jeden Abend vor der Nase die Haustür zugemacht wird oder schlimmer noch der jede Nacht im Zwinger weggesperrt wird.

 

Oft sind die Interessenten dann enttäuscht, wenn wir ihnen den Hefter mit den “Hunden für draußen” vorlegen. Denn in diesem Hefter sind nicht die kleinen Struppies oder sanftmütigen Familienhunde, sondern die kernigen, nicht immer Familien-tauglichen Burschen unter unseren Hunden – wie Hasso, Bobby, Ursel oder Charly. Also Hunde, die erst einmal das nötige Fell für eine reine Außenhaltung und vor allem das eigenständige und zum Teil auch eigenwillige Wesen dafür haben. Viele Interessenten reagieren dann mit Unverständnis – so nach dem Motto – “der letzte Hund war auch glücklich als Hofhund, schließlich wurde er 12 Jahre”. Ob dies wirklich 12 glückliche Jahre waren, wird der Hund seinen Leuten sicherlich nicht erzählt haben. Und nur weil ein Hund draußen lebt oder schlecht gehalten wird, muss er nicht unbedingt früh sterben – dies erleben wir während unserer Tierschutzarbeit ständig – siehe “Ivel”, der 13 Jahre als reiner Zwingerhund auch überlebte. Sein seelischer Schaden von dieser Haltung ist leider nicht zu übersehen.

 

Wir möchten alle Hunde an das beste Zuhause vermitteln, was sie bekommen können. Und dazu gehört eben, dass sie engen Familienanschluss bekommen und eben nicht von 24 Stunden am Tag – mindestens 22 Stunden alleine sind. Rechnen Sie mal zusammen, wieviel Aufmerksamkeit ein “Außenhund” vor allem im Winter bekommt. Früh ist es dunkel, sie müssen zur Arbeit – wenn der Hund Glück hat, bekommt er noch eine Gassirunde, wenn nicht, vielleicht eine Streicheleinheit. Dann sind sie 8 bis 9 Stunden weg und es ist schon wieder dunkel wenn Sie heim kommen. Der ein oder andere lässt dann noch den Gassigang sausen – der Hund kann ja schließlich den ganzen Tag auf dem Hof rennen (was er sowieso nicht tut, weil er lieber im Liegen auf seine Familie wartet und von gemeinsamen Erlebnissen träumt). Dann wird der Hund noch gefüttert und schon ist er wieder alleine – bis zum nächsten Morgen.

 

Der Hund ist und bleibt ein Rudeltier. Er ist einfach zufriedener, wenn er abends mit neben der Couch liegen darf.

 

Anmerkung vom 7.12.2013: Anscheinend fühlen sich durch diesen Blog-Eintrag mehrere Außen-Hundehalter persönlich angegriffen. Dies sollten Sie jedoch nicht tun, wenn Sie Ihren Hund artgerecht und der “Hundehalteverordnung für die Haltung von Hunden im Freien” entsprechend halten und nicht nur die darin enthaltenen Minimalanforderungen erfüllen. Wir sind nicht generell gegen eine Außenhaltung von Hunden! Allerdings ist eben auch nicht jeder Hund für eine Außenhaltung geeignet.

Dr. Annett Stange