wieder einmal wurde uns gezeigt, dass jedes (scheinbar kerngesunde) Tier plötzlich schwer krank werden kann und dessen Behandlung im Handumdrehen mehrere hundert Euro kostet. Ein Fakt, den sich jeder Tierbesitzer durch den Kopf gehen lassen sollte – bevor er sich ein Tier anschafft.

Diesmal hatte es unsere scheue Hündin Pia buchstäblich über Nacht erwischt. Ein paar Tage hatte Pia ihr Trockenfutter mit schlechtem Appetit verspeist, alles andere (leckeres Nassfutter z.B.) aber mit Wonne gefuttert. Der Verdacht lag bei “gammligen” und dadurch vielleicht schmerzenden Zähnen, was ja mal vorkommen kann, bei einem fast 9 jährigen Hund. Der Schreck saß tief, als sie eines Morgens gar nicht fressen wollte und ihr Zahnfleisch, die Augen, die Ohren unnatürlich quietsch-gelb leuchteten. Mit zitternden Knien – auch wegen der extremen Scheu von Pia und der ständigen Fluchtgefahr – gings sofort in die Tierarztpraxis. Verdacht – Leberversagen. Pia musste sofort weiter in die Tierklinik zur stationären Behandlung, denn Pia ging es immer schlechter. Die Sorgenfalten unserer Tierärztin und der Tierklinikärzte ließen uns nichts Gutes ahnen.

Zwei schlaflose Nächte und sorgenvolle Tage – dann kam die Entwarnung aus der Tierklinik, die Leberwerte hatten sich deutlich verbessert und Pia eine Überlebenschance. Sie zeigte auch schon wieder ihr Fluchtverhalten und der Appetit war zurück gekehrt. Nach einer Woche konnten wir Pia wieder abholen. Noch bekommt sie Medikamente, doch alle Tierärzte sind guter Hoffnung, dass Pia wieder gesund wird.

Eine genaue Ursache von Pia’s plötzlicher akuter Leberentzündung konnte trotz aller möglichen Untersuchungen nicht gefunden werden. Aber Hauptsache Pia ist wieder fit und munter.

Die Tierärzte haben uns bestätigt, wenn wir nicht umgehend gehandelt und sie zu intensiven Behandlung in die Klinik gegeben hätten, wäre Pia gestorben.

Was bleibt, ist nun die hohe Tierarztrechnung von mehreren hundert Euro. Eine Rechnung mit der niemand gerechnet hat und die man als Hundebesitzer (oder wir als Tierheim eben) aber trotzdem irgendwo einplanen muss. So ein Haustier kann eben ein teures “Vergnügen” sein.

Pia interessiert dies alles nicht, sie tobt schon wieder (ähnlich, wie auf den Fotos vom Sommer) zusammen mit ihren Hundekumpels durch die Gegend.

Pia_der-Wolf So schnell kanns gehen Pia_spielt-2 So schnell kanns gehen

Dr. Annett Stange