Tündi Kiszely Zoltanne
Wir von der TIERSCHUTZLIGA fühlen uns ganz besonders dazu verpflichtet, die ungarische Rettungsstation Békéscsaba zu unterstützen. In diesem Objekt befand sich bis 2007 eine Tötungsstation für Streuner. Dann gründeten Tierschützer einen gemeinnützigen Verein, übernahmen die Station im Jahr 2008 und führten sie als Tierheim weiter – die Tötungen gehören seitdem glücklicherweise der Geschichte an. Jetzt sterben Tiere nur noch, wenn sie erlöst werden müssen.
Tündi Kiszely Zoltanne leitet diese Rettungsstation, die mit 11 Hauptamtlichen und zahlreichen Freiwilligen durchschnittlich 150 Hunde und 30 Katzen versorgt. Zudem kümmern sich Pflegefamilien um weitere 70 Katzen. Tündi ist eine bemerkenswert entschlossene Power Frau und führt ihre vielfältigen Aufgaben ebenfalls als unbezahlte Freiwillige aus. Bis 2016 lebte sie als Englischlehrerin und Übersetzerin in Großbritannien, ihr letzter regulärer Job. Auf die Insel war sie allein gegangen, ihr Mann blieb zuhause. „Bei ihm lebten also unsere Hunde, die ich nur viermal im Jahr gesehen habe. Ich habe sie so sehr vermisst, dass ich mir schwor: Zurück in der Heimat arbeite ich für unser Tierheim. Und so kam es dann auch“, erzählt Tündi.
Anfänglich engagiert sie sich einige Male pro Woche als Gassigeherin in Békéscsaba. Dann beginnt sie damit, zusätzlich die Zwinger zu putzen, die Hunde zu füttern, deren Wasser zu wechseln, Fotos für die Website zu machen oder Transporte zu organisieren. Dann kommt der Punkt, ab dem sie ganz einfach nicht mehr anders kann: Nach und nach übernimmt sie immer mehr Aufgaben. „Das war so, als wäre das die natürlichste Sache der Welt für mich. So fühlt sich das auch heute noch an.“ Das ist auch gar nicht so verwunderlich, weil sie sich als einen Hundemensch beschreibt, durch und durch. „Ein Foto zeigt mich bereits als Kleinkind mit zwei Hunden auf einer Decke mitten in unserem Garten. Diese Liebe hat sich also offensichtlich bei mir sehr früh entwickelt.“ Zunehmend werden Hunde für sie zum Mittelpunkt ihrer Welt, weshalb sie ganz selbstverständlich schon immer gleichzeitig mehrere hält. „Ich könnte ohne sie gar nicht leben, sie sind wie Kinder für mich. Deshalb erfüllt mich mein Engagement für das Tierheim so unglaublich tief. Bei keinem meiner bezahlten Jobs bin ich so leidenschaftlich gewesen.“
Jeden Morgen springt sie energiegeladen aus dem Bett, weil sie weiß, dass die Fellnasen sie brauchen. Und weil sie es genießt, rund um die Uhr von Tieren umgeben zu sein. „Auch zuhause leben wir mit acht Hunden, alle stammen aus dem Tierheim. Einige von ihnen sind keine einfachen Fälle, daher wollte sie niemand adoptieren. Doch wir kümmern uns sehr gern um sie. Allein die beiden Gassirunden mit ihnen dauern jeden Tag 2 – 2,5 Stunden.“ Liebe für die Tiere gibt es folglich in Békéscsaba reichlich. Doch chronischer Mangel besteht beim Geld. „Für den Erhalt der Immobilie und die Versorgung der Tiere erhält unser Verein keine finanzielle Unterstützung vom Staat, lediglich eine geringe Summe von der Gemeinde.“ Bevor es die ersten wenigen gemeinnützigen Tierschutz-Organisationen gegeben hat, waren für streunende Tiere ausschließlich Hundefänger zuständig, die sogenannte Hundefängerstellen betrieben. Diese Einrichtungen gehörten entweder den Gemeinden oder die Fänger hatten einen Vertrag mit ihnen. Denn die Gemeinden sind per Gesetz dazu verpflichtet, die eigene Region von streunenden Hunden freizuhalten. „Békéscsaba hat ursprünglich der Gemeinde gehört, die dann unserer Organisation die Aufgabe übertragen hat, die streunenden Hunde einzufangen. Dafür bekommen wir monatlich 838.000 Ft (2.200 Euro).
Leider deckt dieser Betrag gerade einmal etwa 1/10 unserer Kosten ab“, berichtet Tündi. In vielen anderen Städten Ungarns gibt es keine vergleichbaren Or ganisationen. Dort werden noch immer Jahr für Jahr Tausende von Tieren in den Hundefängerstellen getötet. Die einzig positive Entwicklung: Früher geschah dies bereits 14 Tage nach der Aufnahme; mittlerweile glücklicherweise aufgrund einer neuen Vorschrift erst nach 45 Tagen. Deshalb freut sich Tündi sehr darüber, dass es so viele Menschen im Ausland gibt, die gerne Tiere aus Békéscsaba übernehmen. Meistens sind es Deutsche und Österreicher, ganz selten auch einmal Interessenten aus weiteren Ländern.
Tündis Wunsch für die Zukunft: „Denkt bitte weiter an uns! Unterstützt uns, damit wir mit der Station Békéscsaba überleben, so ein Modell für den Tierschutz in Ungarn vorweisen und den Tierschutzgedanken weiter im Land verbreiten können. Es darf nicht sein, dass so viele Tiere weiterhin herzlos getötet werden. Doch das kann uns nur mit eurer Unterstützung gelingen!“ Wir finden, dass Tündis Engagement mit so stark begrenzten Mitteln und ausschließlich auf ehrenamtlicher Basis wirklich heldenhaft ist. Soweit es uns möglich ist, stehen wir fest an ihrer Seite.
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
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