Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) bei der Katze

Symptome und mögliche Behandlung

Eine vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen, vor allem bei älteren Katzen,

kommt recht häufig vor und ist auf jeden Fall behandlungswürdig.

Sehr häufige Symptome, die auftreten können und auf eine Hyperthyreose hinweisen können, sind: 

kuehnemund-blog-hyperthyreose-jpg Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) bei der Katze
  • gesteigertes Fressverhalten 
  • struppiges Fell 
  • Gewichtsverlust 
  • Unruhe/Nervosität/Aggressivität  
  • Durchfall 
  • erhöhte Herzfrequenz  
  • eine gestörter Wärmehaushalt des Körpers   
  • hoher Durst und gesteigertes Urinieren 

 

Wird ein oder mehrere solcher Symptome bei einer Katze beobachtet, so ist es sehr wichtig, sie  beim Tierarzt vorzustellen und über eine Blutabnahme feststellen zu lassen, wieviel freies Schilddrüsenhormon (T4) im Blutkreislauf zirkuliert. Bei einer Katze liegt der Normwerte für freies T4 im Blut bei 10-45pmol/l. 

Oftmals handelt es sich bei einer Katze, um eine gutartige Vergrößerung des Schilddrüsengewebes, das vermehrt Schilddrüsenhormone produziert (sog. beidseitige adenomatöse Hyperplasie) es kann allerdings auch mal eine bösartige Entartung des Schilddüsengewebes dahinterstecken, deswegen ist immer eine genaue diagnostische Abklärung bei einem Tierarzt notwendig und wichtig.  

Wird eine Hyperthyreose bei eurer Katze festgestellt, so muss ihr ein passendes Medikament verordnet werden, welches die Hormonproduktion in der Schilddrüse hemmt. Die Behandlung muss regelmäßig und täglich erfolgen und meist ein Leben lang, oft in verschiedener Intensität. Eine regelmäßige Blutkontrolle in gleichmäßigen Zeitintervallen ist unerlässlich, um die exakte benötigte Dosis festzulegen. Ein selbstständiges Variieren der Dosis durch den Besitzer ohne tierärztliche Kontrolle sollte niemals durchgeführt werden! Die Verabreichung des passenden Wirkstoffs kann entweder in Tablettenform oder als Salbe für die Ohrmuscheln verabreicht werden. Sehr wichtig ist, dass während der Therapie immer die Blutparameter Harnstoff und Kreatinin überwacht werden sowie das Blutbild allgemein. Es ist außerdem anzuraten, dass das Futter an die Erkrankung der Katze angepasst wird.  

Handelt es sich um ein abgegrenztes Tumorgeschehen in der Schilddrüse, welches eine Überproduktion Schilddrüsenhormone steuert, so ist eine chirurgische Entfernung des Tumors je nach Lage und Größe möglich. Es sollte vorab allerdings immer eine Szintigraphie (nuklearmedizinisches-bildgebendes Verfahren) durchgeführt werden, um zu überprüfen, um welche Art von Gewebe es sich handelt. Entscheidet sich der behandelnde Tierarzt  für eine chirurgische Entfernung des entarteten Gewebes, so ist im Vorfeld und im Nachgang immer eine Substitution von Schilddrüsenhormonen notwendig und unerlässlich

In Spezialkliniken gibt es zudem die Möglichkeit eine Hyperthyreose mittels Radiojodtherapie (Jod 131) zu behandeln, allerdings ist diese Art der Behandlung mit sehr langen Klinikaufenthalten verbunden und kann deshalb sicherlich auch mit einem hohen Stresspotential für die Katzen verbunden sein. 

Eine Hyperthyreose ist immer eine hohe Belastung für eine Katze und sollte immer behandelt werden. Auch hier gilt, je früher desto besser. Bitte lasst eure Katze zeitnah untersuchen, falls ihr das ein oder andere Symptom entdeckt und schiebt es nicht auf die lange Bank.

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