Es handelt sich um einen ehemaligen Fremdenlegionär mit Schusswaffe
Immer häufiger treffen Tierschützer bei Rettungsaktionen auf sehr gefährliche Menschen. So erging es auch Tanja Tiedtke, Leiterin des Tierheims Bückeburg der TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR am 12. März auf einem Hof in Rehren (Landkreis Schaumburg). „Vom Hoftor aus hörten wir den Inhaber brüllen. Er ließ uns nicht auf das Gelände. Das war schon eine sehr unheimliche Situation“, erinnert sich Tanja Tiedtke. Sie ist an diesem Tag mit Kontrolleuren des Veterinäramts vor Ort, um Tiere zu sichern.
Bereits einige Wochen zuvor hat Tanja Tiedtke zwei Dobermann-Hündinnen auf Anweisung des Veterinäramts von dem Hof übernommen. Heute sollen die restlichen Tiere gerettet werden. Deren Halter verweigert jedoch den Zutritt. Die Polizei wird hinzugezogen. Deren Überprüfung ergibt: Es handelt sich um einen ehemaligen Fremdenlegionär mit Schusswaffe – das Sondereinsatzkommando (SEK) rückt an. Sicherheitshalber verlassen Tanja Tiedtke und Tierschützer eines anderen Vereins den Ort. Im weiteren Verlauf des Polizeieinsatzes feuert laut NDR.de der 62-Jährige Landwirt auf die Polizei, verletzt jedoch niemanden. Mit einem Schuss ins Bein wird er schließlich außer Gefecht gesetzt.
„Solange so ein Einsatz läuft, konzentriere ich mich darauf, die Tiere vernünftig zu sichern. Doch später steigen die Emotionen auf. Da ist alles dabei: Wut, Ungläubigkeit, Fassungslosigkeit. Dann kommen auch Tränen. Und oft beschäftigt es einen tagelang“, berichtet Tanja Tiedtke. Doch die Arbeit geht immer weiter. So auch am Tag darauf, an dem der Polizeieinsatz erst endet. Jetzt sind die Tierretter wieder gefragt, denn die Beamten haben auf dem Gelände zahlreiche Hunde, Katzen, Schafe, Kaninchen und Schweine entdeckt. Alle Tiere sind stark verwahrlost, ein Schwein muss vor Ort eingeschläfert werden. Nun wird deutlich, wa-rum der Landwirt keine Kontrolleure auf seinem Hof haben wollte.
Das Tierheim Bückeburg versorgt nun etliche der Tiere. „Sie gehören jetzt zu unserer Familie und wir freuen uns über jeden noch so kleinen Fortschritt, den die Tiere machen. Ganz gleich, ob gesundheitlich oder mental“, so Tanja Tiedtke. „Allerdings erfordern die Tiere aus Rehren tatsächlich einen hohen Einsatz von uns. Vor allem auch in finanzieller Hinsicht.“
Die Bilanz: Alle Tiere müssen aufgepäppelt, vier Katzen kastriert und gechipt werden. Eine Katration steht ebenso für zwei Kaninchenböcke an. Hündin Biene hat zudem eine starke Schilddrüsenunterfunktion und benötigt Medikamente. Die Hündinnen Neali und Tiffi sind beide untergewichtig. Doch während Neali ansonsten in recht guter Verfassung ist, ist Tiffi fast blind. Für alle neuen Familienmitglieder aus Rehren gilt: Es entstehen erhebliche zusätz-liche Kosten für Augenarzt, Herzuntersuchung, Blutbilder und hochwertiges Futter.
Die TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR freut sich sehr über jede Spende, die diese wichtige Hilfe für die Tiere ermöglicht. Bitte versehen Sie eine Überweisung mit dem Verwendungszweck „Notfellchen-Fonds“. Kontonummer: IBAN DE83 7002 0500 0009 8385 03.
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
- PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
Erzählen Sie anderen von diesem traurigen Fall!
Das könnte Sie auch interessieren
Riesiger Ohrpolyp bereitete Marlene Schmerzen
Die junge Marlene fiel uns bei einer Fangaktion in die Hände. Sie war sehr wehrig und zickig, aber wir konnten sie trotzdem sichern. Marlene hatte ein blutiges, eitriges Ohr, welches ihr große Schmerzen bereitet hatte.
Leonberger-Mix verteidigt Haus und Hof
Am Freitag wurden wir zu einem Gehöft gerufen, auf dem ein Hund allein lebte. Der verstorbene Besitzer war eine Woche zuvor durch Rettungskräfte aus einem Fenster des Hauses geborgen worden, nachdem der Hund niemanden auf den Hof ließ
Kater Henry – 750 Kilometer weit weg von Zuhause
Dieser Kater ging uns bei einer Fangaktion in Gahry in die Falle. Seit geraumer Zeit drückte er sich auf dem Hof an einer Katzenfutterstelle herum. Wir staunten nicht schlecht, als wir ihn auf einen Mikrochip überprüften.
Bitte helfen Sie uns!!!