Mit vorsorgenden Maßnahmen können Sie die Gefahr einer Magendrehung verringern
Eine Magendrehung beim Hund ist ein äußerst ernst zu nehmender Notfall – die Situation ist lebensbedrohlich. Ein Tierarzt kann jedoch schnell anhand der typischen rasch auftretenden Symptome eine erste Diagnose stellen und mit einer Röntgenaufnahme abschließende Sicherheit erlangen.
Bestätigt sich der Verdacht, muss sehr schnell operiert werden. Mit vorsorgenden Maßnahmen können Sie die Gefahr einer Magendrehung verringern, doch vermutlich nicht sicher verhindern.
Besonders gefährdete Hunde
Bei dieser Erkrankung dreht sich der Magen um die eigene Längsachse. Gefährdet sind vor allem ältere Hunde großer Rassen mit tiefem Brustkorb; kleine Hunde seltener. Einige Rassen haben laut der Wikipedia-Experten ein besonders hohes Erkrankungsrisiko: „So beträgt das Risiko eines Tieres, im Laufe des Lebens eine Magendrehung zu erleiden, bei Deutschen Doggen und Bloodhounds 30 %, bei großen Windhundrassen und Collies 20 % und beim Irischen Wolfshund 18 %. Mit zunehmendem Alter und gedehnten Magenbändern steigt das Risiko der Erkrankung ebenfalls.“
Eine Magendrehung erkennen
Durch die Drehung kommt es zu einem Verschluss des Mageneingangs, so dass die Luft im Magen nicht mehr entweichen kann. Jetzt nimmt – etwa ein bis zwei Stunden nach der letzten Fütterung – der Bauchumfang zu. Ihr Hund wird unruhig, sitzt viel, möchte sich hinlegen, kann aber nicht; er würgt häufig, versucht vergeblich zu erbrechen und kann stark speicheln. Im weiteren Verlauf wird der Bauchumfang trommelartig. Häufig hält der Hund nun seine vordere Körperhälfte tief. Er wird zunehmend teilnahmslos und eine Schocksymptomatik tritt ein.
Zügig einen Tierarzt aufsuchen
Der ausgedehnte Magen verursacht sehr schnell einen Kreislaufzusammenbruch. Eine Behandlung durch einen Tierarzt ist daher unbedingt notwendig. Anhand einer Röntgenaufnahme stellt dieser die Diagnose. Handelt es sich um eine Magendrehung, erfolgt ein chirurgischer Eingriff. Dabei wird zuerst der Magen entgast, dann der Kreislauf stabilisiert, schließlich in der geöffneten Bauchhöhle der Magen zurückgedreht und an der Bauchwand festgenäht. So ist eine erneute Drehung verhindert.
Ein schneller Eingriff ist entscheidend
Etwa 20% der betroffenen Hunde sterben aufgrund der Drehung. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Operation. Erfolgt diese innerhalb von maximal sechs Stunden, hat ein Hund sehr gute Chancen auf Heilung. Doch die ersten Stunden nach der Operation sind für das Tier weiterhin kritisch. Es benötigt eine aufmerksame Betreuung und eine Infusionstherapie, mit der die Kreislauffunktionen unterstützt werden.
Komplikationen sind möglich
Je nachdem, wie lange die Magendrehung angedauert hat und wie stark die Durchblutung des Gewebes behindert wurde, sind weitere Komplikationen möglich. So kann der Kreislaufschock den Herzmuskel angreifen und eine Herzrhythmusstörung verursachen, die medikamentös behandelt wird. Jedoch liegt das Risiko eines Hundes, daran zu sterben, bei lediglich 4 %.
Weiterhin kann durch die verminderte Durchblutung teilweise das Gewebe der Magenwand absterben. Diese Bereiche müssen operativ entfernt werden, um einen Magen-Durchbruch zu verhindern. Zudem können aufgrund der reduzierten Durchblutung der Magenwand Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen. Diese Stoffe können andere Organe schädigen und sogar zu einem Multi-Organversagen führen.
Weil die Milz direkt neben dem Magen liegt, kann eine Magendrehung auch in diesem Organ schwere Gewebeschäden verursachen. Akute Blutungen sind die Folge, so dass die Milz während der Operation entfernt wird.
Auslöser einer Magendrehung
Mutmaßliche Risikofaktoren lassen sich laut der Wikipedia-Experten nicht eindeutig belegen. Sie weißen darauf hin, dass eine oftmals empfohlene Verteilung der täglichen Futterration auf mehrere Portionen die Erkrankung nicht verhindern kann. Auch der Verdacht, dass vermehrtes Luftschlucken durch hastige Futteraufnahme als Risikofaktor zu werten ist, sei nicht sicher bestätigt. Und: „Im Gegensatz zu früheren Empfehlungen besagen neuere Studien, dass eine erhöhte Position der Futterschüssel zu einem gesteigerten Risiko führe.“
Vorbeugung
Auch wenn die Datenlage noch unbefriedigend ist, empfiehlt es sich sicherheitshalber, bei zum Schlingen neigenden Hunden einen Napf zu verwenden, der das Futter kontrolliert abgibt. Grundsätzlich sollte Ihre Fellnase nach der Fütterung nicht übermäßig spielen, herumtoben oder sich wälzen. Auch lange Spaziergänge verschieben Sie besser auf einen späteren Zeitpunkt.
Und bitte denken Sie daran: Eine Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Sobald Sie die oben beschriebenen Symptome erkennen, suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf.
Achten Sie auf diese Anzeichen
Bei einer Magendrehung treten diese Symptome etwa ein bis zwei Stunden nach der letzten Fütterung auf:
• Der Bauchumfang nimmt zu.
• Ihr Hund wird unruhig, sitzt viel, möchte sich hinlegen, kann aber nicht.
• Er würgt und versucht vergeblich zu erbrechen.
• Er speichelt stark.
• Der Bauchumfang wird trommelartig.
• Er hält seine vordere Körperhälfte tief.
• Er wird zunehmend teilnahmslos.
• Eine Schocksymptomatik tritt ein.
Sobald Sie diese oder zumindest einige dieser Symptome wahrnehmen, suche Sie zügig einen Tierarzt auf! Denn die Überlebens-Chance Ihres Hundes ist sehr hoch, sofern er innerhalb von sechs Stunden operiert wird.
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