Nemo – ein Pony erzählt über sein viel zu kurzes Leben

Wenigstens habe ich am Ende noch liebe Menschen kennen gelernt …

Mein Name ist Nemo. Ich bin ein Fohlen, das Schreckliches erleiden musste. Leider bin ich deshalb schon längst im Regenbogenland angekommen und genieße es, mit vielen anderen verstorbenen Ponys zu laufen und zu spielen. Vor allem: Hier gibt es keine Schmerzen mehr. Dennoch wünsche ich mir, dass ihr die Geschichte meines kurzen Lebens erfahrt. Bitte erzählt auch anderen davon, damit solche Quälereien endlich aufhören.

Wann genau ich das Licht der Welt erblickt habe, weiß niemand so genau. Vermutlich vor vier Monaten.

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Meine Eltern? Die habe ich nicht allzu lang gesehen, meine Mutter hatte nicht einmal einen Namen, hat sich aber rührend um mich gekümmert. Mein Vater hatte ganz viele Stuten und noch viel mehr Fohlen. Die meisten von ihnen waren wie ich: Matt, apathisch, immer schwitzend – weil wir schweres Fieber hatten.

Im Stall stand ich mit vielen Freunden und meiner Mutter. Eines Tages kam ein Transporter auf den Hof gerollt. Meine Mutter wusste offenbar, was jetzt geschehen würde. Denn sie geriet in Panik, rannte hektisch umher und schrie erbärmlich. Dann wurden meine Geschwister und ich auch schon brutal gepackt und auf den Transporter gezerrt – ohne meine Mutter.

Stunden später krachte die Klappe hinunter. Nun wurden wir herausgezerrt und an eine Stange gebunden. Wir waren vollkommen verwirrt. Viele fremde Menschen kamen und fassten uns an. Das war sehr unangenehm. Doch ich hatte Fieber und Schmerzen und vermisste meine Mutter so sehr. Deshalb lies ich alles einfach geschehen. Aus meiner Nase rann etwas Labbriges. Der Mensch, dem wir jetzt gehörten, hat mir und meinen Geschwistern diesen Schnodder eilig von der Nase gewischt. Jetzt begriffen wir es: Wir waren auf einem Pferdemarkt, sollten verkauft werden und daher gesund aussehen! Zu meiner Mutter würde ich folglich nie wieder zurückkehren!

Stundenlang hatte ich schrecklichen Durst und Hunger. Doch niemand gab uns Wasser. Und ich musste zusehen, wie nach und nach ein Geschwisterchen nach dem anderen von ganz fremden Menschen mitgezogen wurde. Das tat mir sehr weh. Dann kam ein Pärchen auf mich zu geschlendert. Dem jungen Mädchen gefiel ich. Sie bat ihren Freund mich zu kaufen. Wiederwillig stimmt er zu. Und so nahmen sie mich so mit, wie ich war: schwach, hungrig und durstig.

Als es schon stockdunkel war, hörte das Rütteln im Anhänger endlich auf und ich wurde in eine Werkstatt geführt – ohne Einstreu, nur mit kaltem, hartem Boden. Nirgends konnte ich mich bequem betten. Gutes Heu gegen meinen stechenden Hunger gab es auch nicht. Das war offenbar ein spontaner Kauf, nichts war für mich vorbereitet. Tagelang litt ich, durfte wenigstens auf einer Wiese Gras fressen. Alles tat mir weh, ich bekam sehr schlecht Luft und aus der Nase lief weiterhin der Schnodder.

Nach vielen Tagen kam endlich ein Mann, der meinen Zustand erkannte. Eine Lungenentzündung hätte ich. Ich bräuchte dringend Medikamente und Einstreu. Sie logen, dass ich erst heute gekommen sei. Ich schnaufte leise protestierend und dachte an die kalten Nächte hier. Doch tatsächlich: Ich bekam Medikamente und es ging mir etwas besser. Allerdings war ich sehr traurig. Mit Tritten trieben sie mich auf die Weide, wenn ich nicht schnell genug ging. „Stur“ nannten sie mich. Aber ich war doch so kraftlos. Dann sagte der junge Mann zu dem Mädchen, ich koste zu viel und er werde mich wieder verkaufen. Jetzt gab es auch keine Medizin mehr, alles wurde wieder schlimmer.

Ich hatte Angst. Viel Angst. Bis mir plötzlich eine sehr nette Frau über den Hals streichelte. Sie stellte sich mir als Michelle vor und flüsterte: „Halte durch Kleiner! In zwei Stunden komme ich wieder und bringe dich auf unseren Tierschutzhof. Dort pflegen wir dich gesund“. Hoffnung stieg in mir auf!

Wie versprochen: Zwei Stunden später verhandelte Michelle mit dem jungen Mann über meinen Preis. Dann kam sie zu mir, erkannte, dass ich sehr schwach war und starke Schmerzen hatte und führte mich ganz behutsam zum Anhänger. Sie sagte, wir würden vor der Reise zum Tierschutzhof erst einmal in eine Pferdeklinik fahren. Dort war die Ärztin schockiert über meinen Zustand: Starkes Fieber und die Lungenentzündung stellte sie fest. Trotzdem dachten alle, dass ich überleben würde. Darüber freute ich mich natürlich! Auch über die große Box mit schön dicker Einstreu! Luxus! Sofort habe ich mich hingelegt und das Weiche unter mir genossen. Und das leckere Heu! Leider konnte ich wegen der Schmerze kaum etwas davon fressen. Die nette Ärztin guckte regelmäßig nach mir und gab mir Medikamente. Schon bald fühlte ich mich sehr gut. Während dieser Nacht im wohltuenden Bettchen guckte die Ärztin mehrmals nach mir. Gleich morgens bekam ich wieder Medikamente. Die Ärztin verabschiedete sich mit einem freundlichen Klaps von mir und sagte, mit mir würde jetzt alles gut. Nun müsse sie sich um andere Pferde kümmern.

Doch es dauerte nicht lange, bis sich mein Kopf wie benebelt anfühlte. Mir wurde es ganz warm und weich ums Herz. Mir war so, als würde ich auf Wolken schweben. Mein so kurzes Leben war eine einzige Qual. Hier hätte ich sehr gerne gelebt. Aber ich war wohl doch zu schwach. Wenigstens habe ich noch liebe Menschen kennen gelernt. Von meinem weichen Bettchen aus sende ich einen letzten Gedanken an Michelle: Danke, dass du mich hierhergebracht hast! An diesen Ort liebevoller Zuwendung, der vergangene Qualen nimmt. Dann steigt Freude in mir auf. Die schlimmen Schmerzen sind weg. Ich fühle mich frei und leicht. Und staune: Höre ich wirklich Hufgetrappel näherkommen? Ja! Wir sind wieder vereint! Meine Brüder und Schwestern wollen mit mir laufen und spielen!

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23.01.2020|