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Blog vom Tierschutzliga-Dorf

Sorgenfellchen

Zurzeit bedrücken uns wieder einige Sorgenfellchen. Sie alle liegen uns so am Herzen, doch allen werden wir vermutlich nicht helfen können.

Kater_Marek Blog - Tierschutzliga DorfDa ist Kater Marek – der nach dem Tod seines Frauchens zu uns kam. Seine Augen waren völlig zugequollen und schon ganz trübe, weil die Augenlider auf dem Auge rieben. Die Diagnose – Rolllider auf beiden Seiten. Nur eine ziemlich schwierige OP konnte Marek helfen, damit er sein restliches Augenlicht nicht verliert und vor allem keine Schmerzen mehr hat, denn dadurch das die Lider auf den Augen reiben, sind diese permanent entzündet. Marek ist so ein Schatz und er ist gerne draußen. Wenn er irgendwann blind wäre durch die Krankheit, würde er nie wieder raus können – also mussten wir ihn so schnell wie möglich operieren lassen. Der Süße hat alles gut überstanden und lässt sich auch die Nachbehandlung mit Augensalben sehr gut gefallen. Noch ist alles geschwollen, doch in 14 Tagen wird die Welt ganz anders für ihn aussehen und Marek hoffentlich endlich schmerz- und problemfrei sein.

 

Shyla Blog - Tierschutzliga DorfDann haben wir vor wenigen Tagen Hündin Shyla als Abgabehund bekommen. Als der Mann mit ihr durchs Tor trat, traf uns schon fast der Schlag. Die Hündin soll angeblich 6 Jahre alt sein und sieht aus wie 20. Bis auf die Knochen abgemagert, ohne Muskulatur, blind und mit einem riesigen Trommelbauch. Der Besitzer war noch nicht von Hof, da fuhren wir schon mit Shyla, die völlig atemlos war, zum Tierarzt – Diagnose – Shyla’s Körper ist voller Wasser und blutiger Flüssigkeit, die Ursache bei der ersten Untersuchung nicht eindeutig feststellbar. Nach einer ersten Anbehandlung, ist die Maus seit gestern in der Tierklinik. Wir hoffen alle sehr, dass ihr noch geholfen werden kann. Den alten Besitzer, den ich natürlich umgehend kontaktierte, ob ihm nicht irgendwas an seinem Hund aufgefallen wäre, interessiert das nicht im geringsten. Er hatte nichts festgestellt.

Bernhard Blog - Tierschutzliga DorfAch und dann noch Bernhard – der 3. unserer Berner Sennenhunde – die im März bei einem Hundevermehrer beschlagnahmt worden. Selten erleben wir einen Hund, der so in seiner Angst gefangen ist. Fast 4 Wochen dauerte es, bis sich Bernhard getraute an der Leine einen Schritt zu laufen. Bis heute schaut er uns immer mit diesen Panikaugen an, sobald man seinen Raum betritt. Das Schlimmste aber, Bernhard hatte unglaubliche Schmerzen als er bei uns ankam, denn seine Ohren waren völlig vereitert – so schlimm, dass das Eiter bereits aus den Ohren lief. Jeder der schon mal eine Ohrenentzündung hatte, weiß wie höllisch das weh tut. Ein Ohr ist inzwischen fast in Ordnung, aber das andere ist so verändert, dass es gar nicht völlig heilen kann. Wir werden Bernhard so schnell wie möglich operieren lassen müssen. Mit diesen Schmerzen in den Ohren kann Bernhard auch nicht aus seiner Angst heraus kommen. Was muss dieser Hund in den letzten Monaten/Jahren gelitten haben.

 

Und dann sorgen wir uns noch um Rudi – den kleinen Polenhund – der im polnischen Tierheim fast tot gebissen wurde. Inzwischen ist der kleine Mann aus der Tierklinik entlassen und bei uns im Tierheim. Noch immer hat er ein riesiges Loch im Nacken, was vermutlich noch Wochen dauern wird, bis es zu heilt. Und Rudi ist so ein lieber, erträgt alles mit Fassung und fängt sogar schon an wieder mit dem Schwänzchen zu wedeln. Bitte drücken Sie die Daumen, dass der kleine Schatz Rudi völlig gesund wird!

Rudi_20140424 Blog - Tierschutzliga Dorf Ritchi Blog - Tierschutzliga Dorf

Jeden Tag schaue ich nach unserem Sorgenfellchen Ritchi. Seit einigen Monaten kennen wir Ritchi’s traurige Diagnose – FIV (Katzenaids). Seit Monaten kämpfen wir um Ritchi’s Gesundheit. Angefangen hat alles mit Hautproblemen, die trotz intensivster Behandlung immer schlimmer wurden. Doch jedes Mal, wenn wir mit Ritchi beim Tierarzt eine Entscheidung über seine Einschläferung fällen sollten, sagte uns der Kater – dass seine Zeit noch nicht gekommen ist und er noch nicht sterben möchte. Seine Haut haben wir nun irgendwie im Griff, doch Ritchi wird trotzdem immer s

25.04.2014|

Unser Juri-Männlein

Der ein oder andere, der unser Projekt “Aufnahmepatenschaft” verfolgt, wird sich sicherlich schon gefragt haben – “was ist eigentlich aus dem Nackthund Jurek geworden?” Heute will ich ihn endlich einmal hier vorstellen, denn in den letzten Monaten habe ich mich ehrlich nicht getraut, über Jurek zu berichten oder Fotos von ihm zu veröffentlichen.

Aber lesen und sehen sie selbst warum.

Jurek kam Mitte Dezember über befreundete Tierschützer als Notfellchen aus einem polnischen Tierheim zu uns. Dort hatte der kleine Mann bereits seit Monaten in einem Außenzwinger nur mit Hundehütte bei Eiseskälte gelebt – obwohl er komplett haarlos war. Den Samstag-Nachmittag als Jurek bei uns eintraf, vergessen ich und meine Pfleger sicherlich nicht so schnell.

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In der Transportbox lag ein mitleiderregendes Wesen – man hätte nicht vermutet, dass dies ein Hund ist – komplett überzogen mit einer weißlich, gelblichen Kruste, haarlos, zitternd, mit verklebten Kulleraugen und einem walnussgroßen Tumor am Hals, der aussah, als würde er jeden Moment platzen. Ganz ehrlich – niemand traute sich Jurek so mit bloßen Händen anzufassen – und das war auch gut so – wie wir wenige Stunden später beim Tierarzt erfahren würden. Natürlich rief ich sofort unsere Tierärztin an, der wie schon so häufig wirkliche ein großes Lob auszusprechen ist, dass sie sich trotz wohl verdientem Wochenende und ohne Notdienst, sofort bereit erklärte Jurek in der Praxis gründlich zu untersuchen. Mit Gummihandschuhen und Kittel geschützt, wurde der Winzling begutachtet, Hautproben genommen und eine erste Diagnose gestellt – Verdacht: hochansteckender Hautpilz (für Mensch und Tier!). Leider bestätigte sich dieser Verdacht wenige Tage später durch das Labor.
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Nun hieß es für Jurek – absolute Quarantäne. Niemand darf ihn ohne Schutzanzug und Handschuhe anfassen, denn der Hautpilz ist auch für den Menschen ansteckend. Alles was mit Jurek in Berührung gekommen ist, muss speziell desinfiziert werden. Zum Glück haben wir letzten Sommer ein “Ozongerät” gekauft, was Sporen von Pilzen innerhalb weniger Stunden abtötet (war wohl weise Voraussicht).  Ab sofort wurde Jurek täglich gewaschen und geölt, immer abwechselnd mit einem speziellen Hautshampoo und einer Lotion gehen Pilz, zusätzlich gab es Anti-Pilz-Medikamente, Antibiotika (gegen die Bakterien, die seine kranke Haut zusätzlich befallen hatten), Vitamine, Lachsöl und Bierhefe (damit das Fell wächst). Zusätzlich noch super teure Impfungen gegen Haut-Pilz. Ein riesen Aufwand für den gerade mal 3 kg Winzling von Hund. Aber mit großem Erfolg.

Schon nach wenigen Wochen zeigte sich ein erster Flaum auf Jureks geschundenen Körper. Wir konnten quasi zusehen, wie das Fell wuchs und die Haut anfing zu heilen.

Heute müssen wir Jurek zwar immer noch dreimal in der Woche waschen, doch inzwischen mussten wir sogar das Fell schon wieder kürzen, damit Jurek nach dem Waschen besser und schneller trocknet. Leider wird die vollständige Heilung unseres Juri-Männleins sehr lange dauern, denn dieser Hautpilz

27.03.2014|

Einfach ausgesetzt – weil man die Abgabegebühr nicht bezahlen wollte

Irgendwann verliere ich wirklich noch den Glauben an die Menschen.

 

Flecky Blog - Tierschutzliga DorfGestern Abend wurde uns eine alte Katze gebracht, die tierliebe Menschen seit einiger Zeit in ihrer verzweifelten Suche nach Anschluss an Menschen beobachteten und die anscheinend niemanden gehörte. Die alte Miez war gechipt und ein Anruf bei Tasso brachte uns sofort eine eingetragene Halterin – diese allerdings wohnt mehrere 100 Kilometer von uns entfernt und versicherte uns glaubhaft, dass sie ihre beiden 12 jährigen Katzen-Geschwister Flecky (die Fundkatze) und Blacky vor 9 Monaten in bestem Gewissen zu ihrer Nichte nach Forst gegeben hatte, da sie die Tiere nicht mehr halten konnte. Völlig aufgelöst machte sich die Frau sofort daran heraus zu bekommen, was passiert war.

 

Irgendwie kam mir die Geschichte komisch vor, denn Anfang Oktober 2013 hatte eine Frau aus Forst bei uns angerufen und wollte 2 alte Katzen abgeben, weil angeblich der Bruder allergisch war. Damals hatten wir die Aufnahme der Katzen sofort zugesagt. Es sollte lediglich die übliche Abgabegebühr von 50 Euro pro Katze bezahlt werden. Als die Katzen nicht wie vereinbart zu uns gebracht wurden, fragten wir noch einmal nach. Man hatte angeblich jemanden für die Tiere gefunden – hieß es damals …

Was wir nicht wussten – die Nichte hatte die beiden alten Wohnungskatzen im Oktober 2013 einfach in Spremberg ausgesetzt, weil sie die Abgabegebühr nicht zahlen wollte!!!

Die alten Katzen waren einfach im Spätherbst kurz vorm Einbruch des Winters auf die Straße gesetzt worden. Katzen die bis dahin als reine Wohnungskatzen gelebt hatten und noch nicht mal auch nur eine Ahnung davon hatten, wie sie sich draußen im Freien durchschlagen sollen.

Blacky Blog - Tierschutzliga DorfFlecky wurde jetzt gefunden und ist bei uns in Sicherheit, im Warmen und wird aufgepäppelt. Doch was wurde aus Blacky??? Hoffentlich musste sie nicht elendig sterben, verhungert oder verunfallt, sondern hat irgendwo einen tierlieben Menschen gefunden, der sich um sie kümmert. Vielleicht erkennt ja jemand die pechschwarze Kätzin mit dem kleinen, weißen Brustfleck. Auch Blacky ist gechipt und kann so ganz leicht identifiziert werden.

Der jungen Frau, die Flecky und Blacky so herzlos aussetzte, droht nun ein Strafverfahren. Wir und die ehemalige Eigentümerin haben Anzeige erstattet, denn diese Tat soll nicht ungeahndet bleiben.

Und noch ein kurzer Absatz zum Thema Abgabegebühr! Wir sind die letzten, die Menschen mit Tieren in Notsituationen im Stich lassen und auf Gebühren pochen. Immer wieder finden wir Lösungen, um kein Tier abweisen zu müssen, nur weil die Besitzer in ihrer Not kein Geld haben. Aber natürlich verlangen auch wir einen Nachweis über die tatsächliche Notsituation.

Dr. Annett Stange

18.02.2014|

Kein Geld für Futter

aber sich einen großen Hund halten…

 

Heute wurden wir wieder zu einem traurigen Fall von Tierquälerei gerufen. Ein Mann hielt einen riesigen Schäferhundmix, obwohl er selbst kein Geld für Essen hatte. Der HartzIV-Satz reicht nur für Unmengen an Zigaretten, aber nicht für Essen oder gar Futter für den Hund. Als wir dort eintrafen, trauten wir unseren Augen kaum. Ein 67cm – eigentlich Schäferhund-Hüne – abgemagert bis auf die Knochen, ohne Muskulatur, mit langen Krallen, die zusätzlich zum Futtermangel auch auf Bewegungsmangel hindeuteten. 22 kg wiegt der arme Hund nur noch, mindestens 35 bis 40kg sollte er eigentlich haben.

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Und das Schlimmste, der Mann sah diese Quälerei nicht einmal. Angeblich würde er Futter für den Hund kaufen, nur gerade eben hätte er nichts im Haus, weil der Laden ja gleich um die Ecke ist, wo er dem Hund seine Dose Hundefutter kaufen würde… Wann der Hund zum letzten mal tatsächlich Hundefutter bekommen hat, wagten wir nicht zu fragen. Wir hätten sowieso keine ehrliche Antwort bekommen.

Zum Glück war der Mann bereit, den Hund freiwillig abzugeben, denn eigentlich wollte er den Hund gar nicht.

Nun müssen wir Murphy erst einmal aufpäppeln. Mehrmals täglich gibt es jetzt kleine Portionen Hundefutter, damit der Magen nicht überladen wird oder gar Verdauungsstörrungen auftreten. In ein paar Wochen wird Murphy unter Garantie die imposante und bildschöne Erscheinung von einem Schäferhund sein, die er sein sollte.

Ich frage mich dennoch, wieso hat dieser Mann sich diesen Hund gehalten, wenn er doch selbst kein Geld zum Leben hat und der Hund ihn angeblich auch noch daran hinderte Arbeit zu finden? Hätte er zugeschaut, wie sein Hund irgendwann verhungert?

Aber zum Glück haben Anwohner nicht mehr zuschauen können und die Behörden informiert. Und jetzt kann das Leben für Murphy nur besser werden. Für den ehemaligen Besitzer von Murphy wird es auf jeden Fall ein Nachspiel geben.

Dr. Annett Stange

27.01.2014|

Badetag

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Jeder der in den letzten Wochen in unser Hundehaus gekommen ist, hat sich sicherlich an dem strengen Geruch gestört, der einem schon am Eingang entgegen wehte. Dies lag aber nicht an mangelnder Sauberkeit in den Tierzimmern. Die Ursache des Müffelgeruchs waren unsere 5 kleinen “Stinkbomben”, die Löwenkinder, die die ersten Wochen ihres Lebens in Kot und Urin in einem dunklen Stall hausen mussten. Da sie mit Schnupfen und Husten bei uns ankamen, wäre ein Vollbad für die Genesung nicht gerade förderlich gewesen. Weswegen wir alle den wahrlich deftigen Geruch ganz schön lange aushalten mussten, bis die Zwerge über den Berg waren.

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Doch gestern war es nun endlich soweit – es ging für alle Fünfe ab in die Badewanne. Begeisterung bei Hunden sieht definitiv anders aus. Aber alle ließen die Prozedur brav über sich ergehen.

Das Ergebnis war dafür umso begeisternder.

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Nun suchen unsere 5 Sarplaninac-Schätzchen Simba, Nala, Zira, Kiara und Vitano frisch gebadet und geföhnt neue Familien. Ab 1. Februar sind sie soweit, dass sie bei uns ausziehen dürfen. Also, wer ernsthaftes Interesse hat bitte bei uns melden!

Dr. Annett Stange

23.01.2014|

Unsere Könige der Löwen

Kettenhaltung Blog - Tierschutzliga Dorf im-Dunkeln-aufgewachsen Blog - Tierschutzliga Dorf

Derzeit ist unser Tierheim voll von “Löwen” – von Herdenschutzhunden – die wir kurz vor Weihnachten in einem Großeinsatz mit Veterinäramt, Polizei, Feuerwehr und Tierarzt aus einer tierschutzwidrigen Haltung befreiten. In Kot und Unrat, ohne Futter und Wasser, zum Teil an kurzen Kabeln angebunden oder in Verschlägen eingesperrt, wo die Gittertüren bereits im Boden eingewachsen waren und noch schlimmer sogar in absoluter Dunkelhaft – so mussten 19 Herdenschutzhunde zum Teil jahrelang ihr Leben fristen. Eine Mutterhündin mit Welpen im dunklen Verschlag eingesperrt, ohne menschliche Zuwendung, unterernährt und vernachlässigt. Bilder, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Ueberall-Kot Blog - Tierschutzliga Dorfdie-Hoelle-fuer-drei-Hunde_dunkelhaft Blog - Tierschutzliga Dorf

00SarafinaBabys Blog - Tierschutzliga DorfUnd trotz dieser widrigen Haltungsbedingungen hat ein Großteil der Hunde bereits nach den wenigen Wochen bei uns Vertrauen gefasst. Sie genießen ihr neues Leben, manche haben bereits Freude an Spaziergängen und alle werden immer munterer und lebensfroher. Einige von diesen armen Kreaturen werden jedoch für immer seelisch und zum Teil auch körperlich versehrt bleiben. Wir versuchen sie nun aufzupäppeln, zu sozialisieren und an den Umgang mit uns Menschen zu gewöhnen. Und dann kommt die größte und bestimmt schwierigste Aufgabe – diese großen Hunde an geeignete neue Familien zu vermitteln.

00ZazuAsali Blog - Tierschutzliga Dorf 00SarabiMufasa Blog - Tierschutzliga Dorf

Wie es sich übrigens für solche stolzen “Löwen” gehört – haben sie alle auch entsprechende Namen bekommen. Da gibt es unter anderem Sarabi und Mufasa – die Ureltern (Bild links), Sarafina – die Löwenmutter (Bild rechts), Zazu und Asali (Mitte). Nur für die 5 Babys müssen uns noch ein paar königliche Namen einfallen.

Wer ernsthaftes Interesse an einem unserer “Löwen” hat, kann sich gerne bereits jetzt bei uns melden und ersten Kontakt aufnehmen. In den nächsten Wochen werden wir jeden einzelnen Hund hier auf der Homepage vorstellen. Die Welpen von Sarafina sind frühestens ab Ende Januar zur Abgabe bereit.

Dr. Annett Stange

11.01.2014|

So schnell kanns gehen

wieder einmal wurde uns gezeigt, dass jedes (scheinbar kerngesunde) Tier plötzlich schwer krank werden kann und dessen Behandlung im Handumdrehen mehrere hundert Euro kostet. Ein Fakt, den sich jeder Tierbesitzer durch den Kopf gehen lassen sollte – bevor er sich ein Tier anschafft.

Diesmal hatte es unsere scheue Hündin Pia buchstäblich über Nacht erwischt. Ein paar Tage hatte Pia ihr Trockenfutter mit schlechtem Appetit verspeist, alles andere (leckeres Nassfutter z.B.) aber mit Wonne gefuttert. Der Verdacht lag bei “gammligen” und dadurch vielleicht schmerzenden Zähnen, was ja mal vorkommen kann, bei einem fast 9 jährigen Hund. Der Schreck saß tief, als sie eines Morgens gar nicht fressen wollte und ihr Zahnfleisch, die Augen, die Ohren unnatürlich quietsch-gelb leuchteten. Mit zitternden Knien – auch wegen der extremen Scheu von Pia und der ständigen Fluchtgefahr – gings sofort in die Tierarztpraxis. Verdacht – Leberversagen. Pia musste sofort weiter in die Tierklinik zur stationären Behandlung, denn Pia ging es immer schlechter. Die Sorgenfalten unserer Tierärztin und der Tierklinikärzte ließen uns nichts Gutes ahnen.

Zwei schlaflose Nächte und sorgenvolle Tage – dann kam die Entwarnung aus der Tierklinik, die Leberwerte hatten sich deutlich verbessert und Pia eine Überlebenschance. Sie zeigte auch schon wieder ihr Fluchtverhalten und der Appetit war zurück gekehrt. Nach einer Woche konnten wir Pia wieder abholen. Noch bekommt sie Medikamente, doch alle Tierärzte sind guter Hoffnung, dass Pia wieder gesund wird.

Eine genaue Ursache von Pia’s plötzlicher akuter Leberentzündung konnte trotz aller möglichen Untersuchungen nicht gefunden werden. Aber Hauptsache Pia ist wieder fit und munter.

Die Tierärzte haben uns bestätigt, wenn wir nicht umgehend gehandelt und sie zu intensiven Behandlung in die Klinik gegeben hätten, wäre Pia gestorben.

Was bleibt, ist nun die hohe Tierarztrechnung von mehreren hundert Euro. Eine Rechnung mit der niemand gerechnet hat und die man als Hundebesitzer (oder wir als Tierheim eben) aber trotzdem irgendwo einplanen muss. So ein Haustier kann eben ein teures “Vergnügen” sein.

Pia interessiert dies alles nicht, sie tobt schon wieder (ähnlich, wie auf den Fotos vom Sommer) zusammen mit ihren Hundekumpels durch die Gegend.

Pia_der-Wolf Blog - Tierschutzliga Dorf Pia_spielt-2 Blog - Tierschutzliga Dorf

Dr. Annett Stange

17.12.2013|

Wir wollen einen Hund für draußen …

dies ist ein Satz, den wir jede Woche mehrmals zu hören bekommen. Einen Hund für draußen – der auch draußen schlafen soll – dem jeden Abend vor der Nase die Haustür zugemacht wird oder schlimmer noch der jede Nacht im Zwinger weggesperrt wird.

 

Oft sind die Interessenten dann enttäuscht, wenn wir ihnen den Hefter mit den “Hunden für draußen” vorlegen. Denn in diesem Hefter sind nicht die kleinen Struppies oder sanftmütigen Familienhunde, sondern die kernigen, nicht immer Familien-tauglichen Burschen unter unseren Hunden – wie Hasso, Bobby, Ursel oder Charly. Also Hunde, die erst einmal das nötige Fell für eine reine Außenhaltung und vor allem das eigenständige und zum Teil auch eigenwillige Wesen dafür haben. Viele Interessenten reagieren dann mit Unverständnis – so nach dem Motto – “der letzte Hund war auch glücklich als Hofhund, schließlich wurde er 12 Jahre”. Ob dies wirklich 12 glückliche Jahre waren, wird der Hund seinen Leuten sicherlich nicht erzählt haben. Und nur weil ein Hund draußen lebt oder schlecht gehalten wird, muss er nicht unbedingt früh sterben – dies erleben wir während unserer Tierschutzarbeit ständig – siehe “Ivel”, der 13 Jahre als reiner Zwingerhund auch überlebte. Sein seelischer Schaden von dieser Haltung ist leider nicht zu übersehen.

 

Wir möchten alle Hunde an das beste Zuhause vermitteln, was sie bekommen können. Und dazu gehört eben, dass sie engen Familienanschluss bekommen und eben nicht von 24 Stunden am Tag – mindestens 22 Stunden alleine sind. Rechnen Sie mal zusammen, wieviel Aufmerksamkeit ein “Außenhund” vor allem im Winter bekommt. Früh ist es dunkel, sie müssen zur Arbeit – wenn der Hund Glück hat, bekommt er noch eine Gassirunde, wenn nicht, vielleicht eine Streicheleinheit. Dann sind sie 8 bis 9 Stunden weg und es ist schon wieder dunkel wenn Sie heim kommen. Der ein oder andere lässt dann noch den Gassigang sausen – der Hund kann ja schließlich den ganzen Tag auf dem Hof rennen (was er sowieso nicht tut, weil er lieber im Liegen auf seine Familie wartet und von gemeinsamen Erlebnissen träumt). Dann wird der Hund noch gefüttert und schon ist er wieder alleine – bis zum nächsten Morgen.

 

Der Hund ist und bleibt ein Rudeltier. Er ist einfach zufriedener, wenn er abends mit neben der Couch liegen darf.

 

Anmerkung vom 7.12.2013: Anscheinend fühlen sich durch diesen Blog-Eintrag mehrere Außen-Hundehalter persönlich angegriffen. Dies sollten Sie jedoch nicht tun, wenn Sie Ihren Hund artgerecht und der “Hundehalteverordnung für die Haltung von Hunden im Freien” entsprechend halten und nicht nur die darin enthaltenen Minimalanforderungen erfüllen. Wir sind nicht generell gegen eine Außenhaltung von Hunden! Allerdings ist eben auch nicht jeder Hund für eine Außenhaltung geeignet.

Dr. Annett Stange

04.12.2013|

Wer hat ein großes Herz für Hundeomi Babcia?

Wieder einmal erreichte uns ein Notruf aus Polen. Vor einigen Wochen wurde eine 15 jährige, zarte Schäferhundmix Hundeseniorin von ihrer Familie im Tierheim abgegeben – weil die Tochter ins Ausland ging und die Eltern keine Lust mehr auf den alten Hund hatten. Babcia (Oma auf polnisch) nannten sie die Pfleger, wie die Omi wirklich heißt, erzählten die Vorbesitzer nicht – es war ihnen egal. Vor eine Woche brach Babcia im Zwinger zusammen. Sie konnte einfach nicht mehr, war am Ende ihrer Kräfte. Mit Sicherheit wäre sie in den nächsten Tagen gestorben.

Zum Glück für Babcia informierte uns sofort eine Pflegerin und wir konnten erreichen, dass Babcia in die Tierklinik nach Deutschland gebracht wurde. Die wunderbaren Tierärzte und Helferinnen in der Klinik taten alles, damit Babcia wieder auf die Beine kommt. Und nach nur 2 Tagen ging es wieder Bergauf mit ihr – keine Spur mehr von “Sterben wollen”. Am Freitag konnten wir Babcia nun aus der Klinik zu uns holen.

Was für ein liebes Hundewesen. Keiner von uns kann verstehen, wieso ihre Familie sie auf ihre letzten Tage noch im Stich gelassen hat. Ja, sie läuft schlecht, hört fast nichts mehr, aber ihr Blick ist wach und aufmerksam, ihr Appetit hervorragend. Als sie gestern auf unseren alten Ranger – ihren neuen Zimmerkumpel – traf, ging ihr Schwänzchen vor Freude. Heute mittag erwischten wir sie tief schlafend auf der Couch.

Jetzt gibt es nur einen großen Wunsch von uns für Babcia – ein richtiges Zuhause, bei einer Familie die sie wirklich noch einmal richtig liebt, die sich bis zum Ende um sie kümmert und sorgt.

Babcia hätte dies wirklich mehr als verdient. 

Babcia-1 Blog - Tierschutzliga Dorf Babcia-2 Blog - Tierschutzliga Dorf Babcia-3 Blog - Tierschutzliga Dorf

 

Dr. Annett Stange

09.11.2013|

Happy End für den kleinen Fundkater aus Spremberg

Fundkater_Aerztehaus Blog - Tierschutzliga DorfDer kleine Fundkater vom 23.9.2013 wurde nach 2 Tagen von seiner Familie wieder abgeholt. Das Katerchen war am morgen des 23.9.2013 in Weskow entlaufen – wir vermuten, dass er in ein Auto eingestiegen ist – denn am Mittag des 23.9. wurde er bereits in Spremberg am Ärztehaus frierend und völlig durch den Wind von einer Tierfreundin aufgelesen. Seine Familie hatte Gerry auch erst vor kurzem sehr krank gefunden, war mit ihm bereits beim Tierarzt gewesen, doch der kleine Frechdachs hatte sich heimlich aus dem Haus geschlichen. Sie waren überglücklich, dass sie den kleinen Kerl wohlbehalten bei uns wieder abholen konnten.

 

Ein bitterer Beigeschmack bleibt jedoch bei dieser Geschichte. Wenn es nach dem Ordnungsamt Spremberg gegangen wäre, hätte die Finderin (die auch nur Besucherin in Spremberg war) den kleinen Kater wieder am Ärztehaus laufen lassen sollen – denn beim Ordnungsamt wurde der Kater nicht als Fundsache betrachtet. Mit den lapidaren Worten „der findet schon wieder heim“ wurde die Finderin bei der Ordnungsbehörde abgespeist und zudem noch zu einer Straftat, dem Aussetzen eines Tieres, angehalten. Niemals hätte Gerry vom Spremberger Stadtzentrum wieder ins Kilometer weit entfernte Weskow gefunden. Sicherlich wäre er jämmerlich eingegangen oder verunglückt. Wir und besonders Gerrys Familie danken der lieben Tierfreundin, die sich dem kleinen Kater angenommen und ihn nicht einfach im Stich gelassen hat.

 

 

Dr. Annett Stange

02.10.2013|