Jeder kennt das laute und feuchte Schlabbern, wenn ein durstiger Hund trinkt. Wie auch bei uns Menschen, ist es wichtig, dass Hunde ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Der Wasserbedarf der Vierbeiner hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab und ist nicht immer gleich.
Wie trinken Hunde? – Das Grundprinzip der Trinktechnik
Warum der scheinbar simple Akt des Trinkens bei Hunden meistens Pfützen hinterlässt, wird deutlich, wenn man sich die Trinktechnik der Vierbeiner einmal genau anschaut: Um Wasser in sein Maul zu befördern, schlägt der Hund mit seiner glatten Zunge auf das Wasser. Während die Zunge in das Wasser eintaucht, rollt er sie nach hinten und zieht sie blitzschnell wieder heraus. Dabei erzeugt der Vierbeiner eine Beschleunigung, die dem Fünffachen der Erdanziehungskraft auf das Wasser entspricht. Dabei bildet er mit seiner löffelartigen Zunge auch eine kleine Wassersäule. Bevor die Säule nun zurück in den Trinknapf stürzt, wird sie schnell ins Maul gezogen.
Wie viel trinkt ein Hund? – Die passende Trinkmenge ermitteln
Die empfohlene durchschnittliche Trinkmenge für Hunde liegt bei rund 60 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet, dass ein großer Hund deutlich mehr Wasser benötigt als ein kleiner: Während für einen 5 Kilogramm schweren Hund bereits rund 300 Milliliter reichen, benötigt ein 30 Kilogramm schweres Tier circa 1,8 Liter pro Tag.
Darüber hinaus haben Faktoren wie Alter, Bewegung und Außentemperatur einen Einfluss auf den Wasserbedarf des Vierbeiners. Vor allem im Sommer und bei langen Spaziergängen solltest du deinen Hund regelmäßig mit frischem Wasser versorgen, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Besonderheit: Dein Hund frisst Nassfutter
Wenn dein Hund Nassfutter mit 80 Prozent Wasser frisst, deckt er auch darüber einen Teil seines Flüssigkeitsbedarfs. Trockenfutter hingegen hat einen deutlich geringeren Anteil an Feuchtigkeit. Entsprechend ändert sich seine benötige Menge an Trinkwasser.
Besonderheit: Trinkmenge bei Welpen
Welpen werden die ersten Wochen mit Muttermilch versorgt oder – wenn sie mit der Flasche aufgezogen werden – mit Welpenmilch. Nach rund drei bis vier Wochen beginnen sie Wasser zu trinken. Achte bei Welpen von Anfang an darauf, dass sie ausreichend trinken, da sie schneller dehydrieren als ausgewachsene Hunde.
Wie merke ich, ob mein Hund zu wenig trinkt?
Es ist wichtig, das Trinkverhalten deines Hundes im Auge zu behalten und Veränderungen zu beobachten. Fällt dir auf, dass dein Hund wenig trinkt, kann dies auf verschiedene Probleme oder Erkrankungen hinweisen. Anzeichen von Dehydration bei Hunden sind
- Trägheit
- Schläfrigkeit
- Trockene Zunge
- Trockene Schleimhäute
- Dunkler Urin
Ein weiteres Indiz ist die Hautelastizität. Diese kannst du testen, indem du eine Hautfalte im Nacken deines Hundes vorsichtig hochziehst. Leider er unter Austrocknung, bleibt die Hautfalte einige Sekunden stehen oder geht nur sehr langsam zurück.
Bitte beachte auch: Vor allem bei Erbrechen oder Durchfall verliert dein Hund sehr schnell viel Flüssigkeit. Achte dann noch mehr darauf, dass er ausreichend trinkt.
Was hat ein Hund, wenn er nicht trinkt, und was kann ich dann tun?
Krankheiten wie Verdauungsstörungen, Harnwegsinfektionen, Zahnschmerzen oder auch Stress und Angst können mögliche Ursachen dafür sein, dass dein Hund wenig oder sogar gar nicht trinkt. Besonders aufhorchen solltest du, wenn er weder trinkt noch frisst. Eine unbehandelte Dehydrierung kann zum Organversagen führen. Daher solltest du bei Verdacht sofort einen Tierarzt anrufen.
Aber nicht immer müssen Krankheiten der Grund sein: Hunde sind Gewohnheitstiere, Umstellungen können sie irritieren und dazu führen, dass ein Hund kurzzeitig weniger trinkt. Hast du einen neuen Napf gekauft, steht dieser an einem anderen Ort oder hast du kürzlich das Futter umgestellt? Wie du dann vorgehst, verraten dir die folgenden Tipps.
Wie animiere ich meinen Hund zum Trinken?
Der passende Napf und frisches Wasser
Sorge dafür, dass dein Hund jeden Tag frisches, sauberes Wasser bekommt und der Napf frei von Verunreinigungen ist. Kalk- oder Schmutzrückstände entfernst du am besten mindestens einmal wöchentlich.
Vor allem bei ausgedehnten Spaziergängen oder einer langen Autofahrt bei Hitze im Sommer ist es ratsam, frisches Wasser für unterwegs dabei zu haben, damit dein Vierbeiner bei Bedarf trinken kann.
Manche Tiere mögen es außerdem lieber, wenn der Napf aus Keramik oder Glas besteht, als aus Metall, das schrille Geräusche verursachen kann.
Der richtige Ort zum Trinken
Positioniere den Trinknapf deines Hundes an einer Stelle im Haushalt, die für ihn gut zugänglich ist und an der er ungestört und ohne Ablenkung trinken kann. Mit mehreren Wassernäpfen an verschiedenen Orten kannst du sein Trinkverhalten zusätzlich unterstützen.
Leckere Mischungen
Auch mit schmackhaften Mischungen kannst du deinen Vierbeiner zum Trinken animieren. Beispielsweise lässt sich Trockenfutter gut mit ein wenig Wasser anreichern. Außerdem kannst du für einen leckeren Geschmack etwas Obst oder Leberwurst unter das Trinkwasser mischen. Die Leberwurst sollte am besten aus dem Fachhandel sein und nicht aus dem Supermarkt. Achtung auch bei der Wahl der Früchte: Trauben sind zum Beispiel giftig für die Vierbeiner.
Darüber hinaus kannst du es mit einem Wasserspender oder einem Wasserbrunnen probieren. Viele Hunde mögen diese Spielerei und werden so automatisch zum Trinken animiert.
Wann trinkt ein Hund zu viel?
Auch wenn dein Hund besonders viel trinkt, solltest du aufmerksam werden. Es gibt verschiedene Ursachen, warum ein Hund mehr trinkt als normalerweise. Bei hohen Temperaturen oder wenn er körperlich besonders aktiv war, ist das ganz normal. Hält das Verhalten jedoch länger an, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Um zu überprüfen, wie viel dein Vierbeiner trinkt, kannst du das Wasser vorher abmessen und am nächsten Tag vor dem Nachfüllen ausrechnen, wie viel fehlt. Ungewöhnlich sind mehr als 100 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht – dies weist auf einen übermäßigen Durst deines Hundes hin. Ursachen dafür können Erkrankungen wie eine Blasenentzündung, Diabetes, Nieren- oder Magen-Darm-Probleme sein.
Was darf ein Hund trinken?
Hunde sollten in erster Linie Wasser trinken. Das reicht vollkommen aus, um sie mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. Viele Besitzer stellen sich die Frage, ob ihr Hund Milch trinken kann. Die kurze Antwort: Kuhmilch ist für Hunde ungeeignet, da die Vierbeiner den enthaltenen Milchzucker oft nicht gut vertragen. Auch Koffein ist für Hunde giftig. Biete deinem Hund weder Milch, Saft oder sonstige übrig gebliebene Getränke an.
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