Futtermittelallergie, Flohspeichelallergie und Umwelt-Allergie
Katzen und Allergien – ein häufig schwieriges Unterfangen.
Welche Allergien treten bei Katzen eigentlich am häufigsten auf?
Und wie erkennen Sie die Symptome und was können Sie dagegen unternehmen?
1. Flohspeichelallergie
Am häufigsten beobachtet man bei Katzen eine Flohspeichelallergie. Werden Katzen von Flöhen befallen, so ernähren sich diese über das Blut der Katze. Durch gezielte Bisse in die Haut kommen die Flöhe an ihre Blutmahlzeit. Kommt es zum Biss durch den Floh, so wird auch immer Flohspeichel in die Katzenhaut eingebracht, worauf recht viele Katzen mit einer übersteigerten Immunreaktion in der Haut reagieren. Es bilden sich Quaddeln, Krusten und starke Rötungen in der Haut aus. Solch allergische Reaktionen können unbehandelt mehrere Wochen anhalten.
Wird ein Flohbefall beobachtet und die Katze beginnt damit, folgende Symptome zu zeigen, so ist es ganz wichtig, ihr schnell Linderung zu verschaffen:
- Die Katze putzt und kratzt sich gesteigert, leider häufig sogar blutig
- Sie ist unruhig
- Ihre Katze nimmt ab
- Sie zeigt aggressives Verhalten
Stellen Sie die Katze unmittelbar bei Ihrem Tierarzt vor. Er wird etwas gegen die Flöhe unternehmen und die allergische Hautreaktion behandeln. Eine regelmäße Flohprophylaxe ist in solchen Fällen unabdingbar. Bitte denken Sie bei Flohbefall auch immer an eine ausreichende Umgebungsreinigung und Desinfektion. Wirksame und sichere Mittel erhalten Sie dafür in Ihrer Tierarztpraxis.
2. Futtermittelallergie bei Katzen
Am zweithäufigsten können Katzen auf verschiedene Futtermittel-Anteile mit Unverträglichkeit reagieren. Es handelt sich hierbei meist um Unverträglichkeiten oder Allergien gegen z. B. Hühnchen, Ei, Reis, Soja usw. Eine Unverträglichkeit gegen Futtermittel kann bei Jungtieren, erwachsenen Katzen oder auch Senioren auftreten, unabhängig davon, dass sie beispielsweise seit Jahren immer das gleiche Futter bekommen haben.
Sollten Sie solche Symptome einer Futterunverträglichkeit bei Ihrer Katze beobachten, dann stellen Sie sie bitte unverzüglich bei einem Tierarzt vor:
- Quaddelbildung in der Haut
- Rötungen in der Haut
- Schwellungen im Gesicht
- starker Juckreiz mit Schuppung der Haut
- Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen, Durchfall, Blähungen oder Verstopfung
In der tierärztlichen Sprechstunde wird Ihnen oft das Vorgehen bei einer Eliminationsdiät oder eine Ausschlussdiät für Katzen erläutert und ob es sinnvoll sein kann, eine Blutuntersuchung auf mögliche Allergene durchzuführen. Sollte sich der Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit erhärten, so wird der Tierarzt eine Empfehlung für ein entsprechendes Katzenfutter, welches für Katzen mit einer Futtermittelallergie geeignet ist, aussprechen. Ein Katzenfutter, das für Katzen mit einer Allergie geeignet ist, wird oft sehr besonders hergestellt und die verdächtigen Bestandteile in einem strengen Hydrolysierung-Verfahren eingeschlossen und somit unschädlich gemacht.
3. Umwelt-Allergie
Die dritthäufigste Allergie ist die sogenannte Umwelt-Allergie. Diese Form der Allergie erzeugt bei der Katze eine überschießende Immunreaktionen gegen Umwelt-Allergene wie zum Beispiel Blüten- und Baumpollen sowie Hausstaubmilben und Schimmelpilze.
Katzen neigen dann oft zu folgenden Symptomen:
- Häufiges Niesen
- Unruhigsein
- Gerötete Augen
- Vermehrter Speichelfluss
- Starker Juckreiz
- Sie reißen sich sogar ganze Haarbüschel am Körper raus
- Es kann zu Krusten und Quaddelbildung an und in der Haut kommen
Eine Behandlung einer Umwelt-Allergie ist möglich und oftmals auch erfolgreich. Am schwierigsten hierbei ist es allerdings, dem auslösenden Allergen auf die Schliche zu kommen. Es ist ratsam, ein Katzen-Tagebuch zu führen und dies dann mit zum Tierarzt zu nehmen. In ein Katzen-Tagebuch sollen immer alle a-typischen Verhaltensweisen aufgelistet werden und am besten noch nach welchem Verhalten der Katze. Ein Beispiel wäre hierfür u.a.: „Die Katze schläft in ihrem Körbchen, steht auf und niest danach stark.“ Dies könnte beispielweise ein Hinweis auf eine Hausstauballergie oder Milbenallergie bei der Katze sein. Leidet eine Katze unter einer Pollenallergie und zeigt Heuschnupfen-spezifische Symptome, so können sich die Symptome saisonal häufen und aber auch saisonal abklingen.
Wichtig
Leidet Ihre Katzen unter einer oben genannten Allergie, so ist die Vermeidung eines Kontakts mit dem Allergen die sicherste Möglichkeit, Ihre Katze zu schützen. Dies kann zum Beispiel auch durch die Verwendung von Katzenstreu speziell für Allergiker-Katzen erfolgen. Allergien werden immer über sogenannte Ausschlussdiagnosen festgestellt oder auch über Allergietest speziell für Katzen. Die Kosten eines Allergietests für Katzen setzen sich immer aus dem Umfang der Testung zusammen und können zwischen 30-200 € betragen. Eine unterstützende Mithilfe durch Tierbesitzer, zum Beispiel durch ein Futter- oder Verhaltenstagebuch, ist für die tierärztliche Arbeit also sehr hilfreich.
Antiallergikum für die Katze
Um einer Katze bei einem akuten oder chronischen Allergiegeschehen Linderung zu verschaffen, gibt es verschiedene Medikamente, die durch einen Tierarzt zum Einsatz gebracht werden können. Dazu zählen:
- Antihistaminika
- Glukokortikoide
- Immunspezifische Desensibilisierung
- Essenzielle Fettsäuren
- Zyklosporin
- Interferone
Die verschiedenen Präparate gibt es als Antiallergietablette für die Katze, als Injektion durch einen Tierarzt oder als Spot-on-Präparat zum Aufträufeln auf die Haut. Wichtig ist immer, dass jeder Katze mit einer Allergie ganz individuell durch einen Tierarzt begutachtet wird und entsprechend der Schwere und der allergieauslösenden Faktoren behandelt wird. Als Tierbesitzer sollte man niemals eigenmächtig zu Antiallergietabletten oder Ähnlichem für die Katze greifen. Häufige Nebenwirkungen eines eingesetzten Antiallergikums für die Katze sind Erbrechen, Durchfall und Müdigkeit.
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