Außengehege artgerecht gestalten
Bei Freilaufgehegen für Meerschweinchen oder Kaninchen gibt es einiges zu beachten, damit sich die Kleintiere auch wohl fühlen. Der Freilauf muss sicher sein, sowohl ausbruchsicher als auch sicher vor natürlichen Feinden. Außerdem muss je nach Witterung Schutz vor Kälte oder Hitze gegeben sein. Eine artgerechte und abwechslungsreiche Gestaltung des Auslaufs, das richtige Futter sowie Gruppenhaltung sorgen dafür, dass Meerschweinchen und Kaninchen eine schöne Zeit im Freigehege verbringen.
Das Freigehege für Kaninchen sichern
Ein Außengehege muss fuchssicher sein, aber auch Marder, Katzen oder Raubvögel können für Kaninchen oder Meerschweinchen zum Feind werden. Gestalten Sie das Freilaufgehege sicher, indem Sie die Außenbegrenzung stabil und einbruchsicher bauen. Um die Kleintiere von oben abzusichern, können Sie mit Volierendraht oder Netzen arbeiten. Einen Teil des Freigeheges können Sie auch fest überdachen, das bietet gleichzeitig auch Wetterschutz.
Freilaufgehege gestalten – artgerecht und spannend
Vor allem Kaninchen aber auch Meerschweinchen vertragen keine Hitze. Achten Sie deshalb bei der Gestaltung des Außengeheges darauf, bestenfalls Erdhöhlen oder anderen Unterschlupf zu bieten. Ein Terracottakrug mit Stroh, ein ausgehöhlter Baumstamm oder Behausungen aus Weidengeflecht sorgen für Schatten, Rückzug und Abwechslung. Wenn Sie die Möglichkeit haben, bauen Sie das Freilaufgehege unter natürlichen Schattenspendern auf, z.B. Obststräucher wie Johannisbeere, Apfelbäume oder Haselnuss eignen sich prima. Alternativ können Sie auch mit Sonnensegeln oder Hitzeschutzdächern arbeiten. In den kälteren Frühlingsmonaten (nachts Temperaturen unter 10 Grad) empfiehlt sich ein Außenstall, der nicht direkt auf dem kalten Boden steht. Zusätzlich schützt eine dicke Schicht Einstreu vor Bodenkälte.
Meerschweinchen Gehege für draußen richtig gestalten
Für 2 bis 3 Meerschweinchen ist eine Grundfläche von mindestens 1,50 x 0,75 m nötig. Gestalten Sie das Freigehege mit Schattenplätzen, Unterschlupf, Futterschale, Wasserflasche und Wurzeln. Meerschweinchen lieben Baumstämme oder Kisten, auf die sie hinaufklettern und Ausschau halten können. Als Unterschlupf dient ein Schlafhäuschen aus Holz mit Flachdach von mindestens 35 x 35 cm und einer Höhe von 12 bis 15 cm. Achten Sie bei Dächern darauf, eine kleine Lüftungsmöglichkeit einzubauen, die man verschließen kann. Geöffnet kann dann die aufsteigende heiße Luft durch die Luke entweichen.
Kaninchengehege für draußen richtig gestalten
Für Kaninchen muss der Auslauf im Garten mindestens 2 x 3 m groß und 75 cm hoch sein. Draußen brauchen die Tiere wetterfeste Schutzhütten, Wurzeln, Röhren und Äste, eine überdachte Futterstelle und Schattenplätze. Kaninchen in freier Wildbahn sind damit beschäftigt, Wohnhöhlen zu graben, zu fressen oder mit Artgenossen soziale Kontakte zu pflegen. Darum verkümmern Kaninchen, wenn ihnen außer Futter und Wasser nichts geboten wird. Als Beschäftigung eignen sich Röhren zum Verstecken, ungiftige Äste und Wurzelstöcke zum Nagen oder große Blumentöpfe mit Erde zum Graben.
Kaninchengehege mit Ausbruchsperre
Wie gestaltet man das Freigehege für Kaninchen ausbruchsicher? Sie sind schließlich Weltmeister im Buddeln! Als Buddelschutz empfiehlt sich ein Erdaushub von 50 cm inklusive Drahtgeflecht als Begrenzung. Dabei macht Buddeln doch so viel Spaß … Bieten Sie deshalb erlaubte Stellen dafür im Gehege an. Achten Sie bei Buddelhügeln darauf, Erde ohne Dünger zu verwenden.
Freigehege auf dem Balkon
Wenn das Außengehege auf dem Balkon errichtet wird, müssen Sie in erster Linie verhindern, dass die Tiere abstürzen. Sichern Sie das Gehege rundherum mit Brettern ab, auch ein Katzenschutznetz ist sehr sinnvoll. Ein Kaninchen springt aus dem Stand mühelos 70 cm hoch. Achten Sie außerdem darauf, genügend Schatten durch Kübelpflanzen zu bieten.
Gruppenhaltung von Kaninchen und Meerschweinchen
Kaninchen und Meerschweinchen fühlen sich unter Artgenossen wohl, deshalb ist die Gruppenhaltung ein Muss, jedoch jede Tierart für sich. Obwohl Meerschweinchen und Kaninchen viele ähnliche Bedürfnisse haben, gibt es auch Unterschiede. Meerschweinchen kuscheln nur, wenn sie Angst haben oder noch sehr jung sind. Kaninchen suchen Körperkontakt und drängen dies den Meerschweinchen auf. Oft ordnen sich die vom Körperbau her kleineren Meerschweinchen unter. In dieser Notlage müssen sie sich auch ablecken lassen. Ablecken gehört zu den sozialen Verhaltensweisen von Kaninchen, Meerschweinchen können es nicht leiden. Kaninchen verteidigen ihr Revier oft heftig und die kleineren Meerschweinchen sind den Angriffen schutzlos ausgeliefert. Verletzungen und Bisswunden sind die Folge. Halten Sie Kaninchen und Meerschweinchen deshalb bitte getrennt.
Futter und frische Luft im Maßen
Gewöhnen Sie Meerschweinchen und Kaninchen langsam an das Freilaufgehege an der frischen Luft. Ab Mitte Mai können die Tiere stundenweise nach draußen und ihren neuen Auslauf kennen lernen. Geben Sie ihnen die Zeit, mit ihrem eigenen Rhythmus die Umgebung zu erforschen. Dasselbe gilt auch für frisches Grünfutter: gewöhnen Sie die Fellnasen langsam an Frischfutter, so vermeiden Sie gesundheitliche Probleme. Beginnen Sie mit der Gewöhnung an frisches Gras und Kräuter bereits einige Woche vor dem Auszug ins Grüne. Um Verdauungsproblemen vorzubeugen, bieten Sie auch draußen Heu an. Ausgewachsene Kaninchen können das ganze Jahr über im Außengehege leben, wenn sie sich zu Beginn der warmen Jahreszeit an das Außengehege gewöhnt haben. Genügend Unterschlupfmöglichkeiten sowie reichlich Heu und Stroh zum Wärmen sind nötig. Vereistes Wasser ersetzen Sie gegen lauwarmes Wasser.
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