Auch bei uns in Ungarn grassiert immer mal wieder die hochansteckende Parvovirose, an der vor allem ungeimpfte Hunde oft sterben. In unserem Tierheim ist die Gefahr einer Verbreitung besonders hoch, weil wir ständig mit Überfüllung zu kämpfen haben. Da helfen dann selbst die besten Vorkehrungen inklusive einer strengen Isolierung und sorgfältiger Desinfektion nicht mehr – das Virus breitet sich aus. Gerade ist das wieder einmal geschehen, nachdem wir nach dem SOS-Ruf eines anderen Vereins 8 von über 30 Hunden aufgenommen hatten.
Die Tiere kamen aus schlimmen Verhältnissen. Von einem Ort, an dem offenbar beklagenswerte Ignoranz und totale Verantwortungslosigkeit herrschen. Wo keine Kastrationen vorgenommen werden, weil das als grausam gilt, als teuflische Tat. Oder weil sogar ein Plan dahintersteckt: der Verkauf der Welpen. Deshalb haben dort die über 30 Hunde zusammen gelebten und sich untereinander unkontrolliert vermehrt. Von diesem fürchterlichen Ort kam nun eine Mutterhündin mit ihren fünf vier Wochen alten Welpen zu uns, und eine weitere Mutter mit ihrem drei Monate alten Welpen.
Wir wissen nicht genau, ob das Überraschungswürfe waren oder eben das Ergebnis einer gezielten Vermehrung. Vielleicht wollten die Halter die Tiere einfach nur verschenken. Viellicht aber wollten sie die Kleinen für viel Geld aus dem Kofferraum heraus verkaufen. Es handelt sich um Welpen mit süßen faltigen Gesichtchen. Käufer mögen dieses Merkmal sehr. Das lässt uns vermuten, dass es sich tatsächlich um das Ergebnis einer illegalen Zucht handelt. So viele Käufer sind regelrecht begierig auf Welpen mit diesen kleinen Fältchen – doch kaum jemand ist dazu bereit, den hohen Preis eines regulären Züchters dafür zu zahlen.
Deshalb kommen die Leute auf dumme Gedanken. Denn einen Wurf Welpen „produzieren“ kann ja schließlich jeder zu Hause. Und eins ist ganz sicher: Sie lassen sich ruck zuck verkaufen – so leicht wie Zuckerwerk. Und bei der schnellen Übergabe auf der Straße bekommt natürlich auch kein Käufer mit, dass ein Hündchen eine genetische Störung hat. Wie zum Beispiel Nefertiti, eine der von uns übernommenen Hündinnen. Ihr rechtes Auge ist sehr erkrankt und vermutlich voller Eiter.
Verzeihung, aber weil wir immer und immer wieder mit dieser Situation konfrontiert werden, wird man irgendwann sarkastisch: Danke an alle, die ihre Hunde nicht kastrieren. An alle, die das „Geschäft“ der „Hundeproduktion“ in irgendeinem Verschlag zuhause vorsätzlich betreiben. Danke auch an alle, die diese skrupellosen Anbieter zum Weitermachen animieren, indem sie deren reinrassige Welpen auf der Straße billig kaufen: ohne Chip und Impfungen, ohne jegliche Entwurmung. Das ist leider die ungarische Realität.
Bei Nefertiti und Aphrodite, der anderen Neuaufnahme, kam es dann zusätzlich zu allem ohnehin schon bestehenden Leid auch noch zu der Infektion mit dem Parvovirus. Unsere Betreuer waren Tag und Nacht für sie da. Und nach etlichen Tagen mit Infusionen, vielen Injektionen und Tabletten sowie liebevoller Fütterung geht es ihnen langsam besser. Wir hoffen, dass alle überleben werden. Wir geben auch weiterhin unser Bestes für sie. Sobald sie gesund sind, erhalten sie alle Impfungen. Und Nefertiti kann dann endlich am Auge operiert werden. Wir freuen uns schon darauf, dass hoffentlich bald alle eine tolle Familie finden, von der sie umsorgt werden und so ein glückliches Leben führen können.
Wir unterstützen das ungarische Tierheim Békéscsaba mit einer monatlichen finanziellen Zuwendung. Um dies finanzieren zu können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie das Tierheim und helfen Sie mit, den Tierheimalltag für die ungarischen Tiere erträglich zu machen. Wir garantieren: Ihre Spende kommt in Ungarn an.
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
Erzählen Sie anderen von diesem traurigen Fall!
Das könnte Sie auch interessieren
40 Schafe suchen Start-ins-Leben Paten Teil3
Zum wiederholten Male schächtet ein Mann unerlaubt Schafe. Da der Mann letztes Jahr schon aufgefallen war, wurde er von der Polizei kontrolliert und auf frischer Tat ertappt. Für ein Schaf kam jede Hilfe zu spät.
Notfall – Ponyhengst hat einen Nabelbruch – die Organe treten heraus
Unser 2-jähriger Hengst Pepper muss dringend operiert werden. Er hat einen Nabelbruch und die Organe treten schon hervor. Er muss dringend operiert werden, damit eine Katastrophe verhindert wird. I
40 Schafe suchen Start-ins-Leben Paten Teil2
Zum wiederholten Male schächtet ein Mann unerlaubt Schafe. Da der Mann letztes Jahr schon aufgefallen war, wurde er von der Polizei kontrolliert und auf frischer Tat ertappt. Für ein Schaf kam jede Hilfe zu spät.
Bitte helfen Sie uns!!!