Ohne Kastration geht’s nicht!

Warum sollte Katze und Kater kastriert werden

1. Definition

Bei der Kastration einer Katze oder eines Katers handelt es sich um einen operativen Routineeingriff, bei dem die Eierstöcke bei der Katze und die Hoden beim Kater entfernt werden – Nach dem Eingriff sind die Tiere nicht mehr zeugungsfähig und können keine Sexualhormone mehr produzieren. Bei einer Sterilisation werden nur die Eileiter bzw. Samenleiter durchtrennt. Die Eierstöcke bzw. Hoden, verbleiben im Tier und können weiterhin Hormone produzieren. Sie sind aber ebenfalls nicht mehr zeugungsfähig. 

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2. Sollte eine Katze kastriert oder sterilisiert werden?

In den meisten Fällen werden Katzen bzw. Kater kastriert und nicht sterilisiert. Durch die Entfernung der Keimdrüsen und somit auch der Produktionsstätten der Sexualhormone, zeigen Katze keine typischen Rolligkeitssymtome mehr und Kater unterlassen das Markieren ihres Reviers und stellen ihre Kämpfe mit anderen Katern ein. Kastrierte Tiere werden zufriedener, ruhiger und gelassener. Ein Zusammenleben mit mehreren Katzen innerhalb eines Haushalts wird somit möglich und harmonischer. Bei der Sterilisation hingegen werden nur die Samen- beziehungsweise Eileiter durchtrennt. Dies bedeutet, dass Katze und Kater zwar nicht mehr fortpflanzungsfähig sind, sie aber immer noch ihre Sexualtriebe haben und die entsprechenden Verhaltensweisen zeigen. Deshalb wird eine Kastration einer Sterilisation immer vorgezogen.

3. Vorteile einer Kastration

Vor allem Freigängerkatzen sollten auf jeden Fall kastriert werden. Katzen können sich dadurch nicht mehr ungehindert vermehren und eine ungewollte Welpen Schwemme wird verhindert. Die sexuelle Übertragung von bakteriellen und viralen Erkrankungen von Tier zu Tier, wird auf ein Minimum reduziert. Kater ziehen keine großen Kreise mehr, sondern verbleiben vermehrt im heimischen Umkreis und werden somit sicherere in ihrer Umgebung. Unfälle können dadurch ebenfalls vermieden werden. Katzen/Kater die als Wohnungstier gehalten werden, sollten ebenfalls kastriert werden. Eine immer wiederkehrende Rolligkeit,  kann eine Katze stark psychisch belasten und im schlimmsten Fall zu bösartigen Entartungen innerhalb der Gebärmutter und der Gesäuge Leiste führen sowie einen Zustand einer Dauer-Rolligkeit hervorrufen. Betroffene Katzen sind dann sehr unruhig, fressen nicht, magern ab und bilden häufig eine Scheinschwangerschaft aus. Eine Kastration bei einer hormonell strapazierten Gebärmutter ist oftmals mit sehr hohen Risiken verbunden, da das betroffene Gewebe sehr brüchig und stark durchblutet ist. Kater, die in der Wohnung leben und nicht kastriert werden, werden mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife oftmals sehr aggressiv  und dominant gegenüber seinen Besitzern. Kater beginnen dann damit, allen möglichen und unmöglichen Stellen im Haus, mit einem übelriechenden Sekret, zu markieren.  

4. Ablauf der Kastration bei Katze und Kater

Die Kastration eine Katze oder eines Katers zählt zu den routiniertesten Eingriffen in der Tiermedizin. Es handelt sich in beiden Fällen, um einen minimal invasiven chirurgischen Eingriff in Vollnarkose. Vor der OP sollten die Patienten somit 12h nüchtern sein. Bei einer Katze wird die Bauchdecke mit 1 ein bis 2 cm langen Schnitt geöffnet, und die Eierstöcke werden entfernt. Anschließend wird der Schnitt vernäht und die Fäden werden gegebenenfalls nach 10 bis 14 Tagen gezogen. Wenn die Wunde intrakutan vernähen wird, so müssen die Fäden nicht einmal mehr gezogen werden. Beim Kater wird der Hodensack mit kleinen Einschnitten leicht geöffnet, um die Hoden zu entfernen. Der Schnitt ist in der Regel so klein, dass er von alleine wieder verheilt und muss nicht vernäht werden. Nach der OP werden Katze und Kater mit einem Schmerzmittel und einem Antibiotikum versorgt. Sie sollten in der Regel noch 2-3 Tage unter Beobachtung der Besitzer  bleiben, damit sie keinesfalls an den heilenden Wunden lecken. In der Regel ist der Eingriff nach 1 Woche komplett überstanden und die Samtpfoten können in eine unbeschwerte Zukunft starten. Die Kosten belaufen sich in etwa für eine Katze auf ca. 120 € für einen Kater auf ca. 80€. 

5. Ab wann können Katzen/ Kater kastriert werden? 

Eine Katze wird im Durschnitt mit 5-9 Lebensmonaten geschlechtsreif, ein Kater mit 8-10 Lebensmonaten. Bei ersten pubertären Anzeichen, sollte ein Kastrationstermin vereinbart werden. Die körperliche Entwicklung ist  sehr individuell und hängt stark von der Rasse, Gesundheitszustand und auch Jahreszeit der Geburt ab. Eine Vorstellung zur fachmännischen Einschätzung der körperlichen Entwicklung durch einen Tierarzt ist somit unabdingbar. Es ist dringend anzuraten, Katzen vor der ersten Rolligkeit zu kastrieren und sie keinesfalls einmal Junge bekommen zu lassen. Es ist ein Irrglaube, dass dies in irgendeiner Weise positiven Einfluss auf die körperliche Entwicklung der Katze nimmt.  

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16.03.2021|