Rettung beschlagnahmter Tiere
Behörden wie Zoll, Veterinäramt oder Polizei sind zwar in der Lage, eine Beschlagnahmung anzuordnen, besitzen aber keine Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere. Wir wollen diese geschundenen Tiere nicht im Stich lassen und haben uns zur Aufgabe gemacht, ihnen zu helfen.
Damit die geschmuggelten Tiere nicht noch mehr Leid auf sich nehmen müssen, nehmen wir sie zu jeder Tages- und Nachtzeit auf.
Oft handelt es sich um Welpen, die viel zu früh von der Mutter getrennt wurden. Wir stabilisieren und pflegen sie, sorgen für medizinische Behandlung und vermitteln sie nach der Genesung in ein neues, gutes Zuhause.
Im Tierheim Wollaberg leben ständig etwa 20 Hunde, 90 Katzen und einige Kleintiere. Wollaberg ist ein idyllischer, ländlicher Ort im Bayerischen Wald, etwa 40 Kilometer von Passau entfernt.
Lernen Sie das Tierheim Wollaberg kennen
Leben im Tierheim Wollaberg
Im Tierheim Wollaberg stehen den Hunden zwölf Zimmer zur Verfügung, außerdem vier Ausläufe und eine große Spielfläche. Täglich dürfen die Hunde raus. So mancher Hund, der aus dem Zwinger oder von der Kette kommt, erlebt bei uns zum ersten Mal in seinem Leben einen vollen Bauch, liebevolle Zuwendung und regelmäßigen Ausgang.
Wir versuchen, die Hunde zu beschäftigen und bringen ihnen zum Beispiel Grundkommandos bei. Denn auch Tiere wünschen sich eine Aufgabe und langweiligen sich, wenn sie den ganzen Tag nur herumsitzen.
Unseren Katzen leben in elf Katzenzimmern, in denen sie mit Artgenossen in Gruppen zusammenwohnen. Mit erhöhten Sitzplätzen, Spielzeug, Kletterbäumen, Rückzugsmöglichkeiten, Matratzen zum Schlafen und Kuscheln, geben wir uns Mühe, den Tieren eine artgerechte Unterkunft zu bieten, bis wir für sie ein eigenes Zuhause finden. In zwei dieser Zimmer leben Katzen, die an Freigang gewöhnt sind. Über eine Katzenklappe gelangen sie in den Auslauf und können sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.
Jeder Tag ist ein Arbeitstag
Im Tierheim ist jeder Tag ein Arbeitstag, auch an Sonn- und Feiertagen. Denn unsere Tiere müssen jeden Tag umsorgt, gepflegt und gefüttert werden, daher sind wir an jedem Tag mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitern besetzt.
Am Wochenende ist es oft etwas ruhiger, darum erledigen wir dann Aufgaben, für die Zeit notwendig ist. Dann wird das Tierheim zum Beispiel auf Hochglanz geputzt. Denn wenn viele Tiere zusammenwohnen, und manche von den Strapazen ihres alten Lebens noch geschwächt sind, können sie leichter krank werden.
Unsere Freigänger
Im Tierheim Wollaberg wohnen auch ehemalige Straßenkatzen oder unvermittelbare Katzen, die an ein Leben im Freien gewohnt sind. Diese Katzen dürfen hier völlig frei leben und nach Belieben auch außerhalb des Tierheimgeländes herumlaufen. Sie kennen die Fütterungszeiten und kommen eigenständig zum Fressen.
Wir haben für die Miezen im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk Katzenklappen eingebaut, sodass sie jederzeit durch die Haustür oder über eine Katzenleiter ins Haus gehen können. Dort ist eine Zimmerflucht mit Körbchen, Decken und Sesseln eingerichtet, sodass auch Katzen, die Menschen lieber nicht begegnen, auch innen ein Rückzugsgebiet haben. Vor allem im Winter, wenn es draußen stürmt und schneit, nehmen sie dieses Angebot gerne an.
Die Katzen müssen eine eingebaute Uhr installiert haben. Sie wissen ganz genau wann Futterzeit ist, wann geputzt wird und wann die Mitarbeiter verschwinden. Erst dann entern sie das Haus und liegen in den Zimmern, im Flur, auf der Treppe und manchmal auch im Bad und im Büro, wenn jemand vergessen hat, die Tür zu schließen. Ein Paradies für unsere scheuen Tiger, die sich bei uns für die Fürsorge ab und zu mit einer geschenkten Maus bedanken.
Hier auf dem Land lassen leider nur wenige Menschen ihre Katzen kastrieren. Daher fangen wir wildlebende Katzenkolonien oder völlig unbetreute Katzen ein und kastrieren sie auf unsere Kosten. Durch die jahrhundertelange Domestikation sind Katzen nicht mehr in der Lage, sich alleine zu ernähren. Darum leben Straßenkatzen unter erbärmlichen Umständen. Viele verhungern, sterben an Krankheiten und Infektionen. Durch die Kastrationen können wir wenigstens die weitere Vermehrung dieser armen Tiere verhindern.
Aufgaben der Mitarbeiter
Auch Tiere brauchen Zuneigung für das seelische Wohlbefinden. Sie sollen sich bei uns wohl fühlen, erst recht, wenn sie länger bei uns bleiben müssen.
Trotzdem ist die Arbeit im Tierheim auch körperlich schwer, und die psychischen Belastungen sind nicht gering. Es ist nicht leicht, wenn wir um das Leben eines Tieres kämpfen, das krank oder verletzt eingetroffen ist. Wir umsorgen und pflegen es, aber manchmal stirbt es unter den Händen weg.
Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir Menschen gegenüber Tieren tragen.