Alles rund um giftige Gefahren, den besten Schutz und das richtige Verhalten bei einer Vergiftung von Hunden
Blumen, Gewächse oder Schokolade – ein Moment der Unachtsamkeit kann schnell zur echten Gefahr für Ihren Liebling werden. Teilweise können schon kleine Mengen giftiger Substanzen schwerwiegende Erkrankungen bei Ihrem Vierbeiner auslösen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Als Herrchen oder Frauchen sollten Sie deshalb wissen, was Ihrem Hund schadet, welche Symptome er bei einer Vergiftung zeigt und wie Sie angemessen reagieren.
Wir erklären Ihnen alles Wichtige rund um die Vergiftung beim Hund:
- Gefahrenquellen für eine Vergiftung
- Symptome einer Vergiftung beim Hund
- So verhalten Sie sich richtig
- Behandlung beim Tierarzt
- So schützen Sie Ihren Hund
- Häufig gestellte Fragen
Gefahrenquellen für eine Vergiftung beim Hund
Sowohl einige Lebensmittel als auch chemische und pflanzliche Gifte können zu einer Vergiftung bei Ihrem Hund führen. In den eigenen vier Wänden aber auch in der freien Natur ist deshalb Vorsicht geboten.
Gefahrenquellen in der freien Natur:
- Pestizide und Düngemittel
- Giftköder
- Giftpflanzen (Liste mit giftigen Pflanzen für Hunde)
Gefahrenquellen in den eigenen vier Wänden:
- Reinigungs- und Waschmittel
- Frostschutzmittel
- Farben und Lacke
- Medikamente
- Alkohol und Nikotin
- Giftpflanzen (Liste mit giftigen Pflanzen für Hunde)
- Schokolade
- Trauben und Rosinen
- koffeinhaltige Getränke
Eine Vergiftung bei Ihrem Hund erkennen
Wie äußert sich eine Vergiftung beim Hund?
Hat Ihr Hund Rattengift, Dünger oder Schokolade gefressen, zeigen sich meist schnell erste Symptome. Sollte Ihr Hund keine Symptome zeigen, warten Sie bitte auf keinen Fall ab, bis sich erste Anzeichen einer Vergiftung bei Ihrem Hund einstellen, sondern handeln Sie schnell.
Mögliche Symptome bei einer Vergiftung beim Hund:
- vermehrter Speichelfluss
- Erbrechen und Durchfall
- Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen
- Unruhe
- Zittern
- Krampfanfälle
- Entzündungen des Zahnfleisches, der Augen oder der Haut
- Schwäche und/oder Kreislaufzusammenbruch
- hohe Atemfrequenz
- Absinken der Körpertemperatur
- Koma bis hin zum Tod
Wie helfe ich meinem Hund bei einer Vergiftung?
Schnell handeln und den Tierarzt kontaktieren
Im Falle einer Vergiftung Ihres Hundes ist das richtige Verhalten wichtig. Zunächst gilt: Bleiben Sie ruhig und handeln Sie bestimmt! Vermitteln Sie Ihrem Hund Ruhe und zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind.
Rufen Sie Ihren Tierarzt an und schildern Sie, was passiert ist. Zeit ist ein außerordentlich entscheidender Faktor bei einem Vergiftungsverdacht. Minuten können manchmal über Leben und Tod entscheiden. Greifen Sie also so schnell es geht zum Hörer und teilen Sie Ihrem Tierarzt mit, was und wie viel Ihr Hund von der giftigen Substanz aufgenommen hat. Bitte warten Sie keinesfalls ab, ob sich Vergiftungssymptome einstellen oder nicht.
Fahren Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt. Hat Ihr Hund sich an einer Pflanze vergiftet, nehmen Sie Teile der Pflanze mit oder machen Sie ein Foto von der Pflanze. So kann der Tierarzt sich schnell für eine geeignete Behandlung entscheiden.
Erste Hilfe mit Kohletabletten
Allen Hundebesitzern empfehlen wir, Kohletabletten in die Notfallapotheke zu integrieren. Hat Ihr Hund zum Beispiel an einer giftigen Pflanze geknabbert, verabreichen Sie ihm umgehend die Tabletten. Diese binden die Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt und verhindern, dass das Gift in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Bitte bringen Sie Ihren Hund danach unbedingt trotzdem zum Tierarzt. Die Tabletten sind nur zur Erstversorgung gedacht.
Sind die Atemwege Ihres Vierbeiners angeschwollen, bringen Sie ihn in Seitenlage und stellen Sie sicher, dass die Atemwege frei sind. Legen Sie unter keinen Umständen einen Maulkorb an. Eine Vergiftung kann zum Erbrechen führen. Mit einem Maulkorb besteht also im Falle einer Vergiftung Erstickungsgefahr.
Bitte überlassen Sie die Behandlung Ihrem Tierarzt und führen Sie kein Erbrechen bei Ihrem Hund herbei.
Wie wird eine Vergiftung beim Hund vom Tierarzt behandelt?
Tierärzte haben verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei einer Vergiftung oder dem Verdacht einer Vergiftung. Ziel ist dabei immer, die giftigen Stoffe so schnell wie möglich aus dem Tier zu leiten, bevor sie in die Blutbahn geraten und schwerwiegende Schäden verursachen.
Je nach Giftstoff kann es sein, dass der Tierarzt Ihren Hund zum Erbrechen bringt, um zum Beispiel die Pflanze oder giftigen Lebensmittel aus dem Magen zu befördern. Bitte beachten Sie jedoch, dass einige Pflanzen schädlich für die Speiseröhre Ihres Hundes sind. Überlassen Sie die Behandlung deshalb immer dem Tierarzt. Oft werden dem Hund nämlich auch giftbindende Medikamente wie Aktivkohle verabreicht, Infusionen gelegt und die Filtrationsrate der Niere gesteigert.
Reichen diese moderaten Behandlungen nicht aus, muss der Tierarzt auf spezielle Gegengifte hoffen, um den Hund zu retten. Leider gibt es nicht für jedes Gift ein Gegengift, sodass der Ausgang manchmal auch tödlich ist.
Bitte seien Sie deshalb wachsam im Alltag und halten Sie Giftiges von Ihrem Vierbeiner fern.
Wie schütze ich meinen Hund vor einer Vergiftung?
- Behalten Sie Ihren Hund im Blick: Sowohl in den eigenen vier Wänden, im heimischen Garten als auch in der freien Natur beim Gassigehen lauern zahlreiche Gefahrenquellen. Haben Sie ein Auge auf Ihren Hund, um ihn vor giftigen Substanzen zu schützen.
- Sorgen Sie außerdem für ein gefahrenloses Zuhause: Statten Sie Ihr Eigenheim ausschließlich mit ungiftigen Pflanzen aus, sorgen Sie dafür, dass giftige Lebensmittel und andere giftige Substanzen, wie Reinigungsmittel, sicher aufbewahrt sind. Medikamente sollten nur eingenommen werden, wenn der Hund nicht im Raum ist. Zu schnell landet die Tablette, die zu Boden gefallen ist, im Maul des Vierbeiners.
- Beschäftigen Sie Ihren Hund beim Spazierengehen: So verhindern Sie, dass er beim Gassigehen auf Giftköder stößt oder an einer giftigen Pflanze knabbert.
- Erziehen Sie Ihren Hund konsequent: Hunde wissen zum Beispiel nicht instinktiv, welche Pflanzen ihnen schaden und welche nicht. Frühzeitiges Training, das Ihrem Hund zeigt, dass Pflanzen tabu sind, schützt ihn vor einer Vergiftung. Auch ein Anti-Giftköder-Training schützt Ihren Hund nachhaltig vor einer Vergiftung.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Vergiftung beim Hund“
Wie lange dauert es, bis das Gift beim Hund in den Blutkreislauf gerät?
Das ist abhängig vom Gift, der Menge und Art der Aufnahme. Bitte handeln Sie im Falle einer Vergiftung schnell. Minuten können über Leben und Tod entscheiden.
Wie lange dauert es, bis Vergiftungserscheinungen bei meinem Hund auftreten?
Vergiftungserscheinungen können sofort oder erst nach einigen Stunden auftreten. Bei einigen Giften kann es sogar Tage dauern, bis Ihr Hund erste Anzeichen einer Vergiftung zeigt. Bitte warten Sie keinesfalls darauf, dass Ihr Hund Symptome zeigt. Bringen Sie ihn im Verdachtsfall sofort zum Tierarzt.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Gift gefressen hat?
Übelkeit, Durchfall, Zittern oder ein vermehrter Speichelfluss können auf eine Vergiftung hindeuten. Bitte beachten Sie jedoch, dass sich manche Symptome auch erst Stunden nach der Vergiftung zeigen können. Behalten Sie Ihren Hund deshalb möglichst immer im Blick, wenn er sich in der Natur frei bewegt, und gestalten Sie Ihr Zuhause sicher.
Für den Tierschutz
Als Tierschutz-Stiftung liegt uns das Wohl Ihres Hundes am Herzen. Deshalb finden Sie alle Informationen rund um das Thema Hundegesundheit in unserem Ratgeber.
Darüber hinaus ist die TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR auch für einsame und verlassene Pfoten im Einsatz: In elf Tierheimen kümmern wir uns um die Vermittlung der Vierbeiner. Alte und kranke Tiere dürfen bei uns ihren letzten Lebensabend in Würde verbringen. Damit wir unsere Tiere immer gut versorgen können, sind wir auf die Hilfe unserer lieben Spenderinnen und Spender angewiesen.
Helfen auch Sie mit, die Gesundheit unserer Fellnasen zu schützen!
Unser Spendenkonto:
Tierschutzliga Stiftung
SozialBank AG
IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
Erzählen Sie anderen von diesen interessanten Informationen!
Das könnte Sie auch interessieren
Freilaufgehege für Kaninchen und Meerschweinchen
Die ersten Sonnenstrahlen im Frühling zu genießen, darüber freuen sich nicht nur wir Menschen. Auch für Meerschweinchen und Kaninchen ist die Frische der Natur ein wahrer Traum. Wer als Tierfreund die Möglichkeit besitzt, ein ideales Außengehege für seine Tiere auf dem Balkon oder im Garten zu erstellen, muss unbedingt auf die Sicherheit bei der Unterbringung achten. Ab Mitte Mai ist in der Regel der passende Zeitpunkt, die kleinen Fellnasen stundenweise an ihr neues Frischluft-Areal zu gewöhnen.
Hundeflöhe, Katzenflöhe – was kann ich tun?
Der Herbst ist da – und mit ihm auch vermehrt wieder Katzenflöhe und Hundeflöhe. Jeder der Haustiere hat, kennt das Problem. Aufgrund des Temperaturabfalls draußen suchen die Tiere wärmere Orte wie Wohnungen oder Stallungen auf, um sich zu vermehren.
Clickertraining mit Katzen
Clickertraining ist auch für Katzen eine gelungene Abwechslung im Alltag, vor allem im Tierheim. Dabei geht es hauptsächlich um die geistige Auslastung der Feliden.
Bitte helfen Sie uns!!!