Ein ganz normaler Monat im Tierschutzliga-Dorf

„Neues Jahr, neues Glück“, oder wie heißt es immer so schön?

Nach einem turbulenten Jahr 2017 hatten wir irgendwie zum Jahreswechsel gehofft, im neuen Jahr werde alles besser, ruhiger, Menschen vernünftiger … träumen dürfen wir ja auch einmal.

Schwer verletztes Hündchen auf der Bundesstrasse

Noch während wir uns am Silvesterabend auf das neue Jahr 2018 einstimmten, gleich die erste Hiobsbotschaft: Ein kleines Hündchen war auf der Bundesstraße gleich in der Nähe vom Tierheim unter ein Auto gekommen.

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Schwerstverletzt brachten die Finder das arme Bündel zu uns. Und unsere Mitarbeiterin verbrachte dann den restlichen Silvesterabend in der Tierklinik. Das Hündchen überlebte und auch die verzweifelte Besitzerin fand sich im neuen Jahr ein.

Herrchen verstorben. Katze alleine

Das neue Jahr war kaum zwei Tage alt. Die nächste Nachricht: Ein Mann war gestorben und hatte Katzen in der Wohnung hinterlassen. Beim Eintreffen unserer Mitarbeiter bot sich ein trauriges Bild. Vier völlig verstörte Katzen hausten bereits seit Wochen fast unversorgt in der völlig vermüllten und verschmutzen Wohnung. Irgendwie war dem Amt entfallen, dass der Tote keine Angehörigen hatte und sich niemand um die Wohnungsräumung und die Tiere kümmerte. Eine Nachbarin hatte sich wieder und wieder beschwert, da die Tiere so jämmerlich maunzten.

Kaninchen im Hamsterkäfig

Ein Anruf einer besorgten Tierfreundin: Ein Kaninchen werde auf einem Balkon in einem abgedunkelten Hamsterkäfig gehalten. Der Besitzer habe kein Interesse an dem armen Tier. Wir sagten sofort zu, dass sie die Zwerghäsin zu uns bringen soll. Völlig verfettet, unfähig zu hoppeln und mit einem blinden Auge kam die kleine Pummelfee bei uns an.

Mann droht, seinen Hund zu erschlagen

Ein uns bekannter Tierarzt rief an. Bei ihm stehe ein wütender Schäferhundbesitzer und wolle seinen nicht mal 1,5-jährigen Schäferhund töten lassen, nachdem dieser einen anderen Hund gebissen hatte. Er drohte dem Tierarzt sogar, den Hund zu erschlagen, wenn er ihn nicht einschläfere. Tibor kam in unsere Obhut, misshandelt, mit gebrochenem Kiefer und einer gebrochenen Seele.

Eine Katze ohne Chance und ein Rüde mit Magendrehung

Notfellchen im Tierheim: Eine verunfallte junge Katze wurde gefunden. Sie wurde in die Tierklinik gebracht, doch leider konnte man ihr nicht mehr helfen. Am Samstagmittag bekam unser großer Rüde Ben plötzlich eine Magendrehung. Zum Glück waren wir schnell genug in der Tierklinik und Ben konnte mit einer Not-Operation das Leben gerettet werden. Am nächsten Tag stand er bereits wieder vor uns, als wäre nichts gewesen.

Was wurde aus Zina?

Eine junge Frau trat an uns heran. Sie hatte aus Rumänien einen Hund aus Mitleid adoptiert und nun große Probleme mit der Hündin. Sie überlegte schon, die Hündin töten zu lassen. Um uns ein Bild von der Problematik zu machen, ließen wir sie mit Zina zu uns kommen. Zina zeigte sich angstaggressiv gegenüber Fremden und war mit dem Leben in der Großstadt überfordert. Da unsere Kapazitäten noch erschöpft waren und die Zeit drängte, vermittelten wir die junge Frau an einen befreundeten Tierschutzverein, der sich mit Problemfellchen auch gut auskennt. Leider wurde Zina dort niemals abgegeben. Was aus ihr geworden ist, bleibt ungewiss.

Zwei Hunde und vier Katzen aus Elend befreit

Eine Spenderin rief bei uns an, ob wir nicht helfen können. Sie hatte über soziale Medien von einem schlimmen Fall in Thüringen erfahren. Ein Mann sei gestorben und habe zwei Hunde hinterlassen. Mit Hilfe einer lieben Tierschützerin vor Ort fanden wir heraus, dass nicht nur die Hunde, sondern auch 4 Katzen dringend Hilfe brauchten. So holten wir Mitte Januar eine völlig verwahrloste Retriever-Mix-Hündin aus einem winzigen, verdreckten Verschlag, einen großen Berner Sennenhund und 4 kranke Katzen in unsere Obhut. Hummel, die schwarze Retrieverhündin, konnten wir aufpäppeln und pflegen. Sie fand bald eine neue Familie. Eine der Katzen musste an den Augen wegen Rolllidern operiert und die 3 jungen Kätzchen wochenlang wegen Katzenschnupfen behandelt werden. Für Charly, den Berner Sennenhund, hatten wir auch auf eine schöne Zukunft gehofft. Charly war ein misstrauischer Rüde. Schon die Verwandten des Besitzers meinten, Charly lasse sich nur am Kopf anfassen und nicht anleinen. Wir konnten Charlys Vertrauen erobern und ihn sogar von Spaziergängen an der Leine überzeugen.

Charly hat es nicht geschafft

Doch Charly zeigte täglich Stresssymptome, er kam einfach nicht zur Ruhe. Eine grundlegende Untersuchung in Narkose mit Röntgen und Ultraschall brachte leider eine traurige Nachricht für uns: Charlys Körper war vom Krebs zerfressen. Magenwandtumor, Nierentumor, Milztumor … wir mussten Charly einschläfern lassen. Ein herber Schlag für uns. Doch für Charly das einzig Richtige, was wir tun konnten.

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31.03.2018|