Selbst ein Gehege zu bauen, heißt, dass man den vorhandenen Platz optimal nutzen kann. Manche Tiere wollen klettern, andere rennen, wieder andere buddeln gern. Gut durchdacht ist alles möglich. Wird Stauraum für das Zubehör benötigt, fügt er sich mit einer schönen Tür versehen, nahtlos in das Wohlfühlheim ein. Die körperlichen Voraussetzungen des Halters können ebenso leicht berücksichtigt werden. Wer hoch baut, muss zum Putzen auf eine Leiter steigen können, baut man in die Tiefe, muss das Gehege stabil genug sein, damit der Halter sich darin abstützen kann.
Die Auswahl des Materials richtet sich nach der zu erwartenden Belastung und dem Geldbeutel. Wichtig ist, dass man ausschließlich Material der (Formaldehyd-)Emissionsklasse E I verwendet. Ähnliches gilt für Leime, hier darf nur Leimholz der Klasse V20 verwendet werden. Im Baumarkt sind dies die Platten und das Holz für den Innenausbau. Generell gilt, Material, welches für Kinderspielzeug geeignet ist, kann in der Regel verwendet werden. Zusätzlich natürlich Material aus Wald und Feld. Eine Innenverkleidung aus Rinde oder das Geländer aus Ästen sehen nicht nur gut aus, sondern dienen auch dem gesunden Nagetrieb. Außengehege müssen in allen von den Tieren erreichbaren Teilen ebenso ausgestattet sein.
Für die Grundfläche bei Innengehegen bieten sich sowohl OSB-, MDF- und Tisch-Platten als auch Material aus einem ausrangierten Schrank oder übrig gebliebenes Laminat an. Als wasserfestes und sehr widerstandsfähiges Material für den Schutz der Grundplatte hat sich Teichfolie bewährt. Diese und auch andere Beläge wie PVC oder Gewebeplane enthalten jedoch Weichmacher, die im Magen scharfkantig verklumpen und zu inneren Verletzungen führen können. Daher müssen die Kanten z.B. mit Leisten gegen Benagen geschützt werden. Damit sich die Folie nicht wellt, wird sie an die Grundplatte geklebt.
Gebaut wird so, dass Luft und Licht in die Gehege kommt. Dies bedeutet, dass die Tiefe des Geheges der ungefähre Mindestabstand zur nächsten Ebene in der Höhe sein sollte, damit das Licht von vorn weit in das Gehege-Innere gelangt. Kleinere Zwischenebenen gestalten den Raum interessant. Zur Erreichbarkeit der Ebenen dienen Rampen. Da einfache Holzrampen mit aufgeklebten Querstreben zu Verletzungen führen können, wenn die Tiere keinen Halt finden und mit den Zehen gegen die Streben rutschen, empfiehlt sich Teppichboden oder Nagerteppich als Belag. Hat man bereits solche Rampen und beobachtet, dass die Tiere die Rampen vor allem abwärts sehr vorsichtig oder ungern nutzen, sollte man nachrüsten.
Beim Gehegebau gibt es so viele Möglichkeiten und Materialien, dass eine Internet-Recherche und das Ansehen von Gehegebau-Sammlungen die Planung begleiten sollte. Ist der Eigenbau fertig, dann beobachtet man aufmerksam, wie die Tiere ihn nutzen. So erkennt man schnell, ob Anpassungen nötig werden, damit das Heim auch wirklich ein Wohlfühlheim ist.
Material, Werkzeug und Tipps: http://www.salatgurken.net
Sammlung: http://www.salat-killer.de/lispet/index.html,
http://www.maeuseasyl-verein.de/maeuse-wiki/farbmaus-haltung/farbmaus-gehege/