Hallo, liebes Tierschutzliga-Team,
wir haben seit Februar 2014 einen Hund aus der aufgelösten Sarplaninac-Züchtung – den schwarzen Rüden Bilbo. Hier ist mein Bericht, wie es uns mit ihm ergangen ist.
Erstens: er ist gewachsen – nicht nur seelisch, sondern auch körperlich. Anfangs war er etwas kleiner als unsere Hovawart-Hündin Mira, nun überragt er sie glatt. Und er hat sich prächtig entwickelt. Bilbo ist ein sehr verträglicher Kerl. Er ist ein Hund mit ganz wenigen Aggressionen.
Aber sein unglücklicher Start ins Leben hat auch Spuren hinterlassen. Er zeigt immer noch starke Ängste vor fremden Hunden. Wenn er sie von Weitem sieht, bellt er wild herum und zerrt ziemlich wild an der Leine. Das haben wir ihm, trotz Hundetraining, noch nicht ganz abgewöhnen können. Wir haben uns ja vorher belesen und da war uns schon klar: ein Sarplaninac braucht eine ebenso energische wie liebevolle Hand.
Wenn dann eine leinenfreie Begegnung stattfindet, kommt entweder ein ängstliches Abwenden oder eine schüchterne freundliche Begrüßung. Auf dem Hundeplatz fühlte er sich sogar von einem kleinen Rehpinscher eingeschüchtert.
Jedoch, ein großes Plus ist für Bilbo unsere Hündin Mira. Nach einer kurzen Kennenlernzeit war sie für Bilbo eine ganz wichtige Orientierungshilfe. Von Anfang an war und ist er ihr Schattenmann: „Wo du gehst, gehe ich auch; wo du schnüffelst, ist auch meine Nase; wo du nicht bist, will ich nicht sein.“ Das hat ihm enorm geholfen, seine Ängste zu verringern und eigenes Selbstbewusstsein aufzubauen.
Mira gefällt sich in der Rolle der Anführerin, auch wenn sie zu Beginn sehr eifersüchtig war. Immerhin war sie es 8 Jahre lang gewohnt Einzelhund zu sein. Zu Beginn hat Mira ihn sehr oft unterworfen bis die Rangordnung geregelt war. Mittlerweile herrscht absoluter Friede zwischen den beiden. Nur seine liebevollen Kaspereien nerven manchmal, wenn er „seine“ Mira immer wieder liebevoll in die Hacken, Ohren oder Schweif kneift. Lauter Spielaufforderungen, die die Lady aber selten annimmt.
In der ersten Zeit wurde Bilbo krank. Er hatte starke Bewegungseinschränkungen, konnte nur schwerlich vom Liegen aufstehen und schien Gelenkschmerzen zu haben. Der Tierarzt diagnostizierte eine Knochenhautentzündung. Der Grund war eine zu nährstoffreiche Fütterung, damit kam sein Körper nicht klar. Nach einigen Wochen Diät wurde er jedoch wieder ganz gesund und hat viel Freude am Herumtollen, wie man sieht.
Wir sind sehr glücklich mit dem lustigen Kerl, er passt toll in unsere Familie!