00304_Garfield_3-300x225 GarfieldHallo liebes Tierschutzligadorf!

Nun möchte ich auch ein bisschen was berichten. Garfield ist nun seit fast 4 Wochen bei meinem Freund und mir in Lübbenau und hat sich super eingelebt.

Als wir den kleinen Kerl Anfang Februar aus dem Tierheim abholten, wollte er nichts von uns wissen. Die Pfleger waren blöd, die anderen Katzen mindestens genauso und Besucher wurden konsequent vergrault. Warum sollte man den Menschen schon vertrauen…? Am besten begegnet man ihnen mit kratzen, beißen und fauchen.

Am ersten Tag hat er sich in seinem Karton verkrochen, danach hat er die Küche für sich entdeckt. Leider hat er sich nicht mehr raus getraut, sodass ich ihn mit etwas Mühe wieder vor holen musste. Das fand er äußerst doof von mir. Fauchen gehörte zur Tagesordnung und auch das Knurren gewöhnte er sich erst nach gut zwei Wochen ab. Nachdem er nicht mehr unter die Küchenschränke kam, suchte er sich die Couch zum Verstecken aus. Sie ist immer noch Garfields bester Freund, wenn er sich mal wieder bedroht fühlt oder Geräusche nicht einordnen kann. Und was soll ich sagen? Sie beschützt ihn mit einer Engelsgeduld.

Garfield ließ sich mit Leckerlies vorlocken, achte aber immer darauf, dass er uns im Blick hatte und verschwand bei der kleinsten Regung. Auch lief er bald in der Wohnung umher, als wir zu Hause und wach waren – sprich tagsüber. Er wurde täglich sicherer auf seinen Erkundungstouren. Anfassen war aber weiterhin ein absolutes Tabu. Annährungen mit der Hand wurden mit einem Fauchen quittiert. Nur gucken, nicht anfassen!

Dann, am 21. Februar 2014 (also nach 17 Tagen) geschah das Unfassbare. Garfield schlief, als ich mich auf der Couch eingekuschelt habe, halb auf meinen Beinen. Ob ihm das so bewusst war, weiß ich nicht. Später stand er auf und wollte todesmutig an mir vorbei laufen. Dabei habe ich es gewagt, ihn kurz zu streicheln – von diesem Moment an wird gekuschelt, was das Zeug hält. Er verteilt so harte Kopfnüsse, dass man Angst haben muss, eine Beule davonzutragen. Redet man mit ihm, antwortet er. Es ist wirklich zu niedlich. Er hat sich einen 5 cm “großen” Eisbären als Spielzeug ausgesucht (wozu das Neue nehmen, wenn Frauchen etwas von sich opfert?), schleppt ihn mehrmals täglich von a nach b, verprügelt mit ihm gemeinsam die Wohnzimmergardine (mittlerweile wehrt sie sich nicht mehr) und erfreut sich daran, wenn mein Freund ihn mit Naschereien verwöhnt. Diese wiederum werden nicht mit seinem Eisbären geteilt. Irgendwo hört die Freundschaft schließlich auf.

Garfield frisst sehr gut und ist wenig wählerisch – und bevor der Eisbär etwas abkriegt…das kann er unmöglich riskieren. Grundsätzlich ist es ein wahnsinnig Verschmuster, den man einfach nur lieb haben kann. Im Tierheim zeigte er sich ein halbes Jahr lang unglaublich angst-aggressiv, verschreckt und unnahbar. Dass er innerhalb so kurzer Zeit derartig auftaut, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Ich am Wenigsten.

Anbei noch ein paar Bilder, die hoffentlich gut zeigen, wie wohl er sich fühlt.

Wir sagen DANKE für diesen unglaublich tollen Kater und für das große Vertrauen, das uns entgegen gebracht wurde, als die Vermittlungspapiere unterschrieben wurden!

Viele Grüße aus dem Spreewald

Fam. Stelling/ Grabitz

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