Nach unserem Supergau letzte Woche – wo ein Hauptstromkabel unter der Erde den Geist aufgegeben hat, wurde nun die Woche rotiert, um den Tierheimbetrieb am Laufen zu halten. Ohne Strom geht nämlich nix mehr. Notfallmässig werden nun die betroffenen Häuser 2 bis 9 mit Baustrom betrieben. Allerdings kann dies auf lange Sicht keine Lösung sein. Ein neues Kabel (oder besser sogar zwei, um die Versorgung der Häuser zu entkoppeln) muss, so bald es der Boden zulässt, verlegt werden. Dabei handelt es sich aber nicht nur um 3 Meter fünfzig – sondern um rund 300 Meter Kupferkabel was unter die Erde muss. Der Meterpreis ist wohl ein Tagespreis – und muss mit ca. 30 Euro pro Meter veranschlagt werden. Und damit wird es schon haarig. Hinzu kommt noch, dass unser Hauptverteiler original von 1961 ist – also gute 52 Jahre auf dem Buckel hat und somit keinem Standard mehr entspricht – der Totalausfall dort ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Neuinstallation wird mit min. 15.000 Euro zu Buche schlagen. Und damit stehen wir vor einem echten Problem … Für gute Lösungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr.
Nun aber auch noch die guten Neuigkeiten der Woche. Muss ja auch schöne Dinge im Leben geben. Unser Herzenskätzchen Wanda, die kleine blinde Miez, die wir so mühevoll aufgepäppelt haben, hat endlich ein Zuhause gefunden. Auch durfte ihre Halbschwester Walli zusammen mit der süßen, in Cottbus ausgesetzten, Katze Madlen zu ihrer neuen Familie umziehen. Heute hat Kater Jimmy Blue seine zweite Chance bekommen, nachdem er einmal wegen Unsauberkeit zu uns zurück musste. Und was uns auch so riesig gefreut hat – unser Nieren-kranker Pelzie hat ein Frauchen gefunden. Dort wohnt auch schon unser kleines Mäusezähnchen Rico (der auch Spezialfutter bekommen muss) und die alte Micki, sowie ein total netter Dalmatiner. Komischerweise hat Pelzie sofort mit dem Hund Freundschaft geschlossen, der wohl laut Aussage von Frauchen über soviel Aufmerksam von einer Katze völlig überrascht wurde.
Und dann muss ich noch von unseren neuesten Neuzugängen berichten – von Bisquit und Vivaldi – zwei Hündinnen, die ihr bisheriges Leben in einem winzigen Zwinger in einem italienischen Canile verbracht haben. Wir haben ja schon viel gesehen, wenn verwahrloste Hunde zu uns gekommen sind. Aber diese beiden haben wirklich alles getopt. Bis auf die Haut verfilzt und kein Fleckchen ohne Kot im Filz, nicht mal Kot und Urin konnten die Hunde normal absetzen – vor Filz, auch am Popo. Schon wenn wir vorne zum Haus hinein gekommen sind, haben wir die beiden ganz hinten im Hundehaus gerochen. Was für eine Qual auch für die eigentlich doch so reinlichen Hunde. Daher haben wir das gemacht, was wir sonst bei Neuzugängen niemals machen (und schon gar nicht im Winter) – die beiden wurden komplett geschoren. Hier die vorher – nachher Bilder. Nun müssen sich die beiden sehr scheuen Hundemädchen erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Wir hoffen, dass sie sich eingewöhnen und wir ihnen vielleicht noch einmal ein normales Hundeleben mit viel Freilauf und Gassigängen zeigen können.
Dr. Annett Stange