Ari Hundetausch

Der Tierschutzliga als Dachverband sind verschiedene Vereine und ihre Tierheime angeschlossen, die eng zusammen arbeiten. Zu unserer Zusammenarbeit gehört auch, dass wir immer wieder Tiere untereinander tauschen. Oft schon mussten wir nämlich die Erfahrung machen, dass zum Beispiel ein Hund, der bereits ewig bei uns im Tierheim gesessen hat, in einem anderen Tierheim ganz schnell ein neues Zuhause fand – und umgekehrt. Auch sind wir als Tierschutzliga-Dorf immer der Ansprechpartner für die etwas “schwierigeren” Kandidaten (vor allem bei den Hunden), weil wir auch einfach die Größe haben, um auch eventuell unvermittelbaren Hunden ein Heim für immer zu bieten.

Aber auch bei den Katzen hat sich ein Tausch für die Vermittlung bereits oft “gelohnt”. Gerade unsere Katzenstation in München ist spezialisiert auf die Vermittlung von älteren und gehandicapten Katzen. Viele Samtpfoten fanden über den Umweg München bereits neue “Dosenöffner”. Wir werden hingegen von den anderen Tierheimen immer angesprochen, besonders scheue Exemplare aufzunehmen, da die Katzen bei uns (neben dem Gnadenhof in Netzschkau, der ebenso auf scheue Samtpfoten eingerichtet ist) fast ideale Bedingungen mit großen Zimmern und schönen Freiläufen vorfinden.

Auf jeden Fall haben wir vor wenigen Tagen wieder Hunde “getauscht”. Gizmo, Orfeusz, Setta und Gerry sind ins kleine sächsische Tierheim nach Unterheinsdorf umgezogen. Dort leben derzeit nur insgesamt 15 Hunde. Für Gizmo gabs gleich einen Erfolg, denn nach nur 2 Tagen durfte er zur Probe bei seinem neuen Frauchen einziehen. Wir hoffen, dass die anderen drei ebenso schnell ihr Glück finden. Übrigens lebt auch unsere Chili jetzt im Tierheim Unterheinsdorf (sie war noch bis vor kurzem im Tierheim in Wollaberg). Jetzt hat sie nach über einem Jahr im deutschen Tierheim (3 Stück an der Zahl) endlich die richtigen Interessenten und wird hoffentlich bald zu ihrer neuen Familie umziehen. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen.

Ich schrieb ja von Hunde-“Tausch”. Aus Unterheinsdorf kam nun der schüchterne Bello zu uns ins Tierschutzliga-Dorf, da er unbedingt eine ländliche Umgebung braucht. Das Tierheim Unterheinsdorf liegt aber mitten im Ort und ein Gassigehen dort war für Bello immer mit vielen Ängsten verbunden. Bei uns kann der sensible Bursche nun entspannt im ruhigen Wald laufen und wir können ihn behutsam an die Strasse gewöhnen. Tja, und da alle unsere Hovawarte aus der Beschlagnahmung neue Familien gefunden haben, übernahmen wir noch einen “übrig gebliebenen” Hovijungrüden namens Ari aus dem Tierheim Wollaberg. In Wollaberg warten nämlich noch 12 Hovawart-Welpen (ihre Mama war hoch tragend, als die Hunde Ende Oktober beschlagnahmt wurden), dort hätte unser Ari nun gleich gar keine Chance mehr auf Vermittlung.
Dr. Annett Stange