Sommerekzem bei Pferden

Kriebelmücke & Co. können allergische Reaktionen hervorrufen

Der Auslöser für das Sommerekzem ist ganz klein. Kleine Stechmücken wie Gnietzen oder Kriebelmücken halten in der Zeit von April bis September Ausschau nach Pferden. Denn sie sind ihre Beute. Sie treiben nicht nur die Tiere, sondern auch ihre Besitzer in den Wahnsinn. Kriebelmücken haben eine Größe von zwei bis sechs Millimeter, Gnietzen hingegen werden nur bis zu zwei Millimeter groß. Sie leben überwiegend an Flussniederungen und feuchten Waldrändern, in Feuchtgebieten und wasserhaltigen, sumpfigen Wiesen. Diese Orte sind hervorragende Brutstätten.
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Juckreiz beim Pferd

Bei einem Stich dieser Mücken gelangt Speichel in die Blutbahn, worauf viele Pferde allergisch reagieren. Der sehr starke Juckreiz führt dazu, dass sich die Pferde an allem scheuern, was gerade zur Verfügung steht. Egal ob es ein Baumstamm ist, ein Tränkebecken in der Box oder das Wasserfass auf der Weide, es wird gerieben bis das schöne Haarkleid ab und die betroffene Stelle geschwollen oder sogar stark entzündet ist. Warum gerade Schweifrübe, Mähnenkamm und Bauchnaht am meisten betroffen sind, ist einfach zu erklären. An diesen Stellen stehen die Haare senkrecht, die Mücken haben so leichtes Spiel, bis zur Haut durchzudringen. Viele Pferde geraten schon in Panik, wenn sie Mücken kommen hören, selbst eine Koppeleinzäunung hindert ein wild gewordenes Pferd nicht daran, vor den Mücken zu flüchten.

Kriebelmücken – was kann der Pferdebesitzer dagegen tun?

Kriebelmücken und Gnietzen sind dämmerungsaktive Tiere, daher sollten die Ekzemerpferde nie während der Morgen- und Abenddämmerung auf der Koppel stehen, auch aufziehende Gewitter sind zu meiden. Am besten weiden die Pferde bei Dunkelheit. Die Mücken sind sehr klein, sie können nicht gegen den Wind fliegen und werden abgetrieben. Dies erklärt, warum das Sommerekzem an Küstengebieten fast unbekannt ist.

Sommerekzem beim Pferd – was hilft?

Angebliche Wundermittel findet man im Internet zu Genüge, von Tinkturen bis Mückensprays. Die meisten Mittel helfen jedoch nur, den Geldbeutel zu leeren. Eine günstigere Variante ist der Kauf einer Ekzemerdecke. Allerdings ist diese Methode nicht in allen Ställen geeignet. Auch wir auf dem Tierschutzhof Wardenburg verzichten darauf, weil unsere Pferde in einer Herde leben und einige unserer Tiere es lustig finden, an der Decke zu ziehen oder sie den anderen ganz auszuziehen. Für unsere Ekzemerpferde verwenden wir ausschließlich das Mittel Ökozon. Dabei handelt es sich um ein Sortiment aus fünf verschiedenen Komponenten. Sie bestehen aus Kräuterwürfel und Kräuterflüssigkeit, die über das Maul des Tieres eingegeben werden. Außerdem verwenden wir Schampoozon zum gelegentlichen Waschen und die Mittel Lazosan und Moskitozon, mit denen die betroffenen Stellen wie Schweifrübe, Mähnenkamm und Bauchnaht täglich eingerieben werden. Diese Komponenten gibt es in einer Großpackung zu erwerben. Zwar liegen die Kosten bei rund 300 Euro, jedoch reichen sie pro Pferd für zwei Jahre.

Anja Fleckenstein

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29.10.2018|