Flöhe bei Katzen erkennen und effektiv bekämpfen
Sie sind zwar bloß wenige Millimeter groß, haben dafür aber Beine wie Sprungfedern: Katzenflöhe – eine Plage, mit der sich schon viele Katzenbesitzer beschäftigen mussten.
Die kleinen Blutsauger sind weit verbreitet. Jeder, der schon einmal damit zu tun hatte, weiß, wie lästig diese blutsaugenden Quälgeister werden können. Doch nicht nur Katzen werden gebissen – auch der Mensch kann von den kleinen Blutsaugern gebissen werden.
Wir erklären Ihnen alles Wichtige rund um Flöhe bei Katzen:
- Flöhe bei Katzen erkennen
- Risiken von Katzenflöhen
- Übertragbarkeit von Katzenflöhen
- Katzenflöhe bekämpfen
- So schützen Sie Ihre Katze vor Flöhen
- Häufig gestellte Fragen
Flöhe bei Katzen erkennen
Flöhe sind Parasiten, die sich vom Blut ihres Wirtes ernähren. Am liebsten nisten sie sich an warmen Orten ein, vor allem auf warmblütigen Tieren wie Katzen oder Hunden. Bei einem massiven Flohbefall sieht man die kleinen Blutsauger regelrecht herumspringen. Doch auch wenn Sie die lästigen Insekten mit bloßem Auge nicht unbedingt erkennen, kann ein Flohbefall vorliegen.
Um herauszufinden, ob Ihre Fellnase wirklich von Katzenflöhen betroffen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Beobachten Sie Ihre Katze: Wenn Sie beispielsweise beobachten, dass Ihre Katze sich vermehrt kratzt und exzessiv putzt, können das Anzeichen für Flöhe sein.
- Streichen Sie Ihrer Katze mit einem Flohkamm durchs Fell: Sind kleine schwarze Krümel in den Zinken des Kamms zu erkennen, streichen Sie diese auf ein weißes Papiertuch und feuchten sie mit etwas Wasser an. Eine rötliche Verfärbung der nassen Krümel ist ein typisches Zeichen für Flohkot. Kleine Bissstellen auf der Haut sind ein weiteres Indiz für Katzenflöhe.
So sehen Katzenflöhe aus:
- zwei bis vier Millimeter groß
- ein seitlich abgeflachter Körper
- rötlich-braune Farbe
- sechs Beine, wobei die Hinterbeine besonders kräftig sind
Typische Symptome für Katzenflöhe:
- häufiges Kratzen
- exzessives Putzen
- Bissstellen auf der Haut
- schwarze Krümel im Flohkamm
Gewusst: Der Katzenfloh ist der am häufigsten verbreitete Floh bei Haustieren. Über 90 Prozent der Flöhe leben auf Säugetieren und nur ein kleiner Prozentsatz auf Vögeln.
Woher kommen Flöhe bei Katzen?
Flöhe gehören zu den häufigsten Parasiten bei Haustieren. Sie sind vor allem in den kalten Jahreszeiten ein Problem: Aufgrund des Temperaturabfalls suchen die Tiere warme Orte wie Wohnungen oder Stallungen auf, um sich dort zu vermehren.
Meistens werden Flöhe von draußen eingeschleppt. Doch auch die häusliche Umgebung kann mit Flöhen, ihren Eiern oder Larven befallen sein: Die Flöhe springen auf die Katze und suchen sich im Fell und der Wohnung einen warmen Platz, um sich zu vermehren. In seltenen Fällen können auch Besuchertiere bei Ihnen zu Hause die Ursache für einen Flohbefall Ihres Stubentigers sein.
Können Hauskatzen Flöhe bekommen?
Nicht nur Freigänger-Katzen, sondern auch reine Wohnungs- oder Hauskatzen können Flöhe bekommen. Die Flöhe können beispielsweise durch das Fenster, den Balkon oder die Terrasse eindringen. Denn auch kleine Nagetiere wie Igel und Kaninchen sowie Vögel können Flöhe einschleppen, wenn sie beispielsweise über die Terrasse oder durch Ihr Blumenbeet laufen.
Risiken von Katzenflöhen
Vom unangenehmen Juckreiz über Hautirritationen und -erkrankungen bis hin zu Blutarmut und einem Bandwurmbefall – die Folgen von Katzenflöhen variieren je nach Intensität und Art des Befalls.
Häufige Folgen von Katzenflöhen:
- starker Juckreiz
- Hautirritationen bzw. -erkrankungen
- Blutarmut (Anämie)
- Bandwurmbefall
Behandeln Sie Ihre Katze in jedem Fall spätestens ein bis zwei Wochen nach der Behandlung gegen Flöhe mit einem Wurmmittel gegen Bandwürmer. Verlassen Sie sich bei einem Flohbefall Ihrer Samtpfote bitte nicht auf Kotuntersuchungen! Diese sind oftmals falsch negativ, was bedeutet, dass keine Eier im Kot gefunden werden, aber dennoch ein Wurmbefall vorliegt.
Sind Katzenflöhe übertragbar?
Katzenflöhe befinden sich nicht nur auf der Katze, sondern vor allem in ihrer Umgebung, zum Beispiel im Katzenbett oder einem anderen Platz in der Wohnung. Das Flohweibchen beginnt etwa 24 bis 48 Stunden nach ihrer ersten Blutmahlzeit mit der Eiablage. Diese Eier fallen dann vom Tier ab und entwickeln sich in der Wohnung zu einer Larve. Die Larven verstecken sich an dunkeln Orten, wo sie sich von Hautschuppen und Flohkot ernähren. Unter optimalen Bedingungen schlüpft der Floh dann bereits nach fünf Tagen aus dem Kokon und sucht sich einen neuen Wirt – und das muss nicht unbedingt eine Katze sein.
Gehen Katzenflöhe auf Hunde?
Tatsächlich können Katzenflöhe auch auf Hunde übergehen. Ironischerweise werden Hunde sogar hauptsächlich von Katzenflöhen befallen. Dem entsprechend können auch Hunde Flöhe auf Katzen übertragen. Gerade im Winter warten die Flöhe und Larven nur auf einen warmen Wirt, um mit ihrer nächsten Blutmahlzeit zu beginnen.
Können Katzenflöhe auf Menschen übertragen werden?
Aufgrund ihrer mangelnden Wirtsspezifität können Katzenflöhe leider auch auf den Menschen übergehen. Charakteristisch sind die roten Flohbisse auf der Haut des Menschen, meist in einer Reihe oder als drei Bisse im Dreieck. Grundsätzlich sind Katzenflöhe für Menschen aber ungefährlich. Wie auch bei Ihrem Vierbeiner verursachen die lästigen Quälgeister jedoch einen unangenehmen Juckreiz und können Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken übertragen.
Achten Sie darauf, Ihre Fellnase regelmäßig auf Flöhe zu untersuchen!
Katzenflöhe bekämpfen
Es gibt viele Wege, um Katzenflöhe wieder loszuwerden. Wichtig ist dabei vor allem, dass Sie alle Flöhe in allen Stadien bekämpfen. Denn sehen Sie einen Floh laufen oder springen, so sehen Sie nur einen Bruchteil eines viel größeren Problems: In der Regel sieht man nämlich nur einige der erwachsenen Flöhe, vielleicht maximal ein Prozent der gesamten Population. Wo also ein erwachsener Floh gesehen wird, sind auch die mindestens 20-fache Menge an Eiern, Larven und Puppen.
Die Population unterteilt sich etwa in 50 Prozent Eier, 35 Prozent Larven, 10 Prozent Puppen und 5 Prozent erwachsene Flöhe.
Die Larven ziehen sich gern an dunkle und geschützte Orte zurück: Sofaritzen, Fußleisten, Bodenritzen, Decken, Körbe, Autopolster, Betten – dies alles sind willkommene Lebensorte, an denen sie zwischen sechs bis zwölf Monate ohne Nahrung überleben können.
Was tun bei Katzenflöhen in der Wohnung?
- Lebende, erwachsene Katzenflöhe auf dem Tier bekämpfen
- Suchen Sie erst einmal einen Tierarzt auf, wenn Sie einen Flohbefall bei Ihrer Fellnase bemerken. Dieser verschreibt Ihnen ein passendes Flohmittel – beispielsweise in Form von Tabletten oder Spot-on-Mitteln. Auch ein regelmäßiges Durchkämmen mit dem Flohklamm beseitigt Eier und Flöhe im Fell Ihrer Katze.
- Die Umgebung (Wohnung, Haus, etc.) mit Flohmitteln behandeln
Waschen Sie möglichst alle Bezüge, Bettwäsche und Gardinen bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine. Nicht-waschbare Textilien wie Teppiche, Polstermöbel, der Kratzbaum sowie andere Liegeplätze Ihrer Samtpfote sprühen Sie am besten mit einem ungiftigen Insektizid ein.
Das Problem ist leider, dass Flohweibchen circa 50 Eier am Tag legen – und sogar bis zu 2.500 in ihrem gesamten Leben. Die Jugendstadien der Flöhe, sprich die Eier, Larven, Puppen können bis zu einem Jahr in Sofaritzen, Teppichen und Autopolstern, Betten und Körbchen überleben. Haben Sie deshalb Geduld bei der Flohbekämpfung.
Was hilft am besten gegen Katzenflöhe?
Wenden Sie sich bitte unbedingt an einen Tierarzt, der Ihnen moderne und für Tier und Menschen ungiftige Präparate gibt. Vermeiden Sie bitte unbedingt Sprays und Puder aus dem freien Handel, da diese vor allem für Katzen gefährlich sein können. Von Spot-ons bis zu Tabletten gibt es schnell und gut wirksame Medikamente. Die lebenden, erwachsenen Flöhe können damit sehr schnell und effizient bekämpft werden. Diese Mittel sind jedoch nicht frei verkäuflich!
Welche Hausmittel helfen gegen Katzenflöhe?
Hausmittel gegen Flöhe können genauso wirksam sein wie chemische Mittel – allerdings nur, wenn die Parasiten sich noch nicht allzu stark ausgebreitet haben. Bitte ziehen Sie im Falle von Katzenflöhen immer auch Ihren Tierarzt hinzu.
Bei den ersten Anzeichen von Flöhen gilt es, schnell zu handeln!
Diese Hausmittel helfen gegen Katzenflöhe:
- Apfelessig: Mischen Sie zwei Teile Apfelessig mit einem Teil Wasser. Mithilfe einer Sprühflasche verteilen Sie die Flüssigkeit im Fell und kämmen es anschließend mit einem Flohkamm aus.
- Ätherische Öle: Kochen Sie eine kleingeschnittene Zitrone und eine Handvoll frischen Rosmarin und etwas Teebaumöl in einem Liter Wasser für etwa 15 Minuten auf. Gießen Sie die abgekühlte Flüssigkeit durch ein Sieb und sprühen Sie das Tierfell damit ein. Aber Vorsicht: Ätherische Öle gelten als Gefahrenquelle für Katzen und können zu einer Vergiftung führen, wenn Sie frei zugänglich für Ihren Stubentiger sind!
- Backpulver: Einfach ausreichend Backpulver auf Möbel und Teppiche streuen, gründlich einreiben und anschließend absaugen.
Die optimale Bekämpfung heißt jedoch: waschen und saugen! Waschen Sie alles, was waschbar ist, bei 60 Grad und saugen Sie ein- bis zweimal täglich alle Ritzen, Polster und Sonstiges in Ihrer Wohnung mit einem Staubsauger ab. Bringen Sie den Beutel direkt in den Müll beziehungsweise leeren Sie den Staubsauger aus. Eventuell ist es sinnvoll, beutellose Sauger mit einem Föhn heiß auszupusten oder einzufrieren, um Larven und Eier zu töten. Ein Dampfreiniger kann an allen Flächen, die dies verkraften, hervorragend Abhilfe leisten.
Flöhe bei Katzenbabys behandeln
Gerade bei jungen Katzen können die kleinen Blutsauger erhebliche Risiken mit sich bringen: Ein schlimmer Befall kann zu Blutarmut und Abmagerung führen. Statt es erst mit Hausmitteln zu probieren, suchen Sie mit Ihrem Katzenbaby bei Flöhen bitte direkt Ihren Tierarzt auf!
So schützen Sie Ihre Katze vor Flöhen
Optimal wäre die Gabe von vorbeugenden Mitteln, die die Flöhe sozusagen „sterilisieren“. So vermeiden Sie weitere Populationen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach entsprechenden Mitteln.
Vor allem Freigänger-Katzen sollten im Winter idealerweise mit einem Flohschutz versehen werden. Dabei ist von Halsbändern dringend abzuraten, da diese sich schnell zu lebensbedrohlichen Fallen entwickeln, wenn die Katzen irgendwo damit hängen bleiben.
Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, um die ideale Lösung zu finden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Katzenflöhe“
Hat meine Katze Flöhe?
Mit einem Flohkamm stellen Sie sicher, ob Ihre Katze Flöhe hat. Bürsten Sie das Fell Ihrer Samtpfote gründlich durch. Bleiben schwarze Krümel auf den Kammzacken hängen, die sich auf einem weißen Taschentuch in Kontakt mit Wasser rötlich verfärben, handelt es sich sehr wahrscheinlich um Flohkot.
Wie lange dauert es, Katzenflöhe zu bekämpfen?
Bei einem ausgewachsenen Floh kann man in der Regel von einer Lebenserwartung zwischen vier bis sechs Wochen ausgehen. Das größte Problem der kleinen Quälgeister ist jedoch, dass sie sich sehr rasch vermehren. So kann es bei kühleren Temperaturen sogar mehrere Monate dauern, die Katzenflöhe loszuwerden. Führen Sie die Flohbekämpfung deshalb ausreichend lang durch.
Welche Hausmittel helfen gegen Katzenflöhe?
Apfelessig ist ein typisches Hausmittel gegen Flöhe bei Katzen. Ebenso können Lösungen aus ätherischen Ölen sowie Spülmittel gegen einen leichten Flohbefall helfen. Wir empfehlen Ihnen allerdings in jedem Fall einen Tierarzt aufzusuchen.
Können Katzenflöhe Menschen beißen?
Ja, Katzenflohbisse sind auch bei Menschen an den typischen roten Punkten auf der Haut zu erkennen.
Für den Tierschutz
In unserem Ratgeber finden Sie wichtige Tipps und Informationen rund um das Thema Katzengesundheit – für ein gesundes und langes Leben Ihrer Fellnase.
Darüber hinaus engagieren wir uns für das Wohl und die Gesundheit von Tieren: Ob alte, kranke oder einsame Tiere – die Tierärzte der TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR kümmern sich in insgesamt elf Tierheimen um vergessene und verlassene Pfoten.
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