Hamster-Laufrad wissenschaftlich empfohlen

Einfach mal losrennen – warum Laufräder für Hamster wichtig sind

Auf der Suche nach Futter laufen Hamster in freier Natur oft über weite Strecken, während für sie der Auslauf im Käfig – mag dieser auch noch so groß sein – immer nur auf einem begrenztem Raum möglich ist.

Damit sich die agilen Tiere so richtig wohlfühlen, muss man ihnen die Gelegenheit zum Rennen und Laufen ermöglichen. Beste Voraussetzung hierfür ist eine geeignete Einrichtung, in der sich der Meister des Kletterns und Buddelns nach Herzenslust bewegen kann.

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Viel wurde bereits über die Notwendigkeit von Laufrädern im Hamsterkäfig diskutiert, und während die Befürworter den wichtigen Aspekt der Beschäftigung und des erhöhten Wohlbefindens hervorheben, sind Skeptiker der Meinung, das Laufrad fördere das Suchtpotential der Nager. Doch wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Hamster mit Rad im Käfig weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen als Tiere ohne Laufrad.

Laufrad ist nicht gleich Laufrad

Da zu kleine Laufräder zur Verkrümmung der Wirbelsäule führen, muss man bei der Auswahl des Laufrads unbedingt auf einen Mindestdurchmesser achten. So bietet man Zwerghamstern ein Laufrad mit einem Durchmesser von etwa 20 Zentimeter an, bei Goldhamstern sollte der Durchmesser ca. 30 Zentimeter betragen.

Gefahren vermeiden

Damit sich die kleinen Kerle erst gar nicht verletzen, ist es ratsam, dass eine Seite des Rades vollständig geschlossen ist und eine durchgehende Lauffläche besitzt, die Einstiegsseite bleibt vollständig offen. Auch für die Luftzufuhr ist dies von Vorteil, denn durch das schnelle Laufen verbraucht das Tier viel Sauerstoff, so dass es in geschlossenen Systemen sehr stickig werden kann.

Laufräder aus Plastik sind oft viel zu klein und schaden dem Tier. Gefährlich sind Hamsterräder mit Metallstreben, weil sich die Füßchen darin verfangen könnten. Oft bleiben sie mit ihren Gliedmaßen in den Trittleisten des Rades hängen. Die Folge sind Brüche oder Verrenkungen! Ideales Material für Laufräder aber auch für alles weitere, sinnvolle Käfiginventar ist Holz, eine reiche Auswahl davon finden Hamsterfreunde in jedem Zoofachmarkt.

Wissenschaftliche Untersuchung

Dr. Sabine Gebhardt vom Institut für Genetik, Ernährung und Haltung von Haustieren der Universität Bern hat getestet, ob Hamster mit Laufrad weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen als Tiere ohne Laufrad. Außerdem wollte sie wissen, ob die Tiere gleichsam süchtig werden und auch noch laufen, wenn es ihnen oder ihren Jungen schaden könnte.

Die Forscherin untersuchte 20 Hamsterweibchen. Zehn von ihnen bekamen ein funktionsfähiges Hamsterrad, die anderen zehn eine Rad-Attrappe, die sich nicht drehen ließ. Zwischendurch wurden die Hamsterweibchen gepaart. Die Wissenschaftlerin fand heraus, dass die Laufrad-Hamster seltener an ihrem Käfig nagten als die Hamster mit der Attrappe. Das Nagen am Käfig wurde als Verhaltensauffälligkeit gewertet. Sie beobachtete darüber hinaus, dass die hochträchtigen Weibchen nicht mehr ins Rad stiegen. Junge Hamstermütter kümmerten sich lieber um ihre Jungen und mieden das Rad.

Weiter stellte die Forscherin fest, dass die Tiere 6 bis 18,6 Kilometer pro Nacht in ihrem Rad liefen. Die Tiere waren fitter als ihre nicht laufenden Artgenossen, hatten mehr Muskeln und weniger Fett auf den Rippen und bekamen mehr Nachwuchs.

Sie kam zu folgendem Fazit: „Unter dem Vorbehalt, dass das Laufrad konstruktionsbedingt keine Gefahrenquelle darstellt und einen hinreichenden Durchmesser aufweist, kann ein Laufrad für die Heimtierhaltung von Hamstern tendenziell durchaus empfohlen werden.“ Deutsches Grünes Kreuz”

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10.05.2019|