Oftmals beginnt die Erkrankung mit kurzem, trockenem Niesen …
Was löst Kaninchenschnupfen aus?
Kaninchenschupfen ist in erster Linie eine bakterielle Infektion, hervorgerufen durch das Bakterium Pasteurella multocida. Weitere Keime, die zu den Erregern gezählt werden können, sind Bordetalla bronchiseptica, Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. Ob auch Viren eine auslösende Rolle bei der Erkrankung spielen, konnte bis dato noch nicht geklärt werden.
Schlechte Haltungsbedingungen, staubiges Heu oder ein dichter Bestand, tragen häufig zu einem hohen Ansteckungspotential bei. Erkranken können alle Altersklassen und auch Haltungsformen. Nachgewiesen werden kann der Erreger am besten mit einer tiefen Nasentupferprobe bei einem Tierarzt.
Welche Symptome gibt es bei Kaninchenschnupfen?
Oftmals beginnt die Erkrankung mit kurzem, trockenem Niesen oder einer Art Schnorchelgeräuch in der Nase, allerdings ohne Einschränkung des Allgemeinbefindens des Kaninchens. Es folgt ein ständiges Niesen und ein erst wässriger und später dickflüssiger-eitriger Nasenausfluss. Die Haare im Bereich der Nase und der Vorderpfoten sind mit dem Sekret verklebt, da das Kaninchen immer versucht sich die Nase frei zu putzen, um besser Luft zu bekommen. Durch das Putzverhalten gelangen die Erreger oft an die Augen und Ohren und lösen dort eine eitrige Bindehautentzündung aus bzw. eine Entzündung des Mittel- oder Innenohrs, welche zu einer Kopfschiefhaltung führen kann. Leider breitet sich der Erreger schnell im Körper aus und befällt die Lunge, wo er dann eine Lungenentzündung auslöst und für einen schleichenden Niedergang des Lungengewebes führt. Betroffenen Kaninchen bekommen immer schlechter Luft, aufgrund ihres eingeschränkten Lungengewebes und versterben schlussendlich an dieser Infektion. Das Allgemeinbefinden eines Kaninchens verschlechtert sich bei einer Kaninchenschnupfen Infektion recht schnell. Sie fressen weniger, magern ab und bewegen sich nur noch sehr wenig.
Was kann man gegen Kaninchenschnupfen tun?
Wichtig ist es, dass bevor man sich dafür entscheidet ein Kaninchen zu adoptieren, dass man vorab prüft, ob der Bestand, aus dem das Kaninchen stammt “Kaninchenschnupfen-frei“ ist. Viele Bestände impfen mit einer stallspezifischen Impfung gegen die Erkrankung. Sollte der Bestand nicht als “Kaninchenschnupfen-frei“ gelten, sollte man das Kaninchen nicht adoptieren. Entscheidet man sich für ein Kaninchen aus dem Tierheim sollte man ebenfalls erfragen, ob es an Kaninchenschnupfen leidet oder ob es als gesund gilt. Ist das Kaninchen Träger des Kaninchenschnupfen Erregers, so sollte man bei der Haltung folgendes beachten:
- Plötzliche Temperaturschwankungen sollten bei der Haltung vermieden werden
- Eine unzureichende Belüftung vermeiden
- Keine Zugluft
- Transporte vermeiden (außer natürlich zum Tierarzt)
- Ammonikagerüche vermeiden (durch zu nasse Einstreu)
- Staubarme Einstreu verwenden (z.B.: Baumwolleinstreu)
- Eine Schale Wasser mit auf die Heizung stellen, um die Raumfeuchtigkeit zu erhöhen.
Kaninchen, die an Kaninchenschnupfen leiden, können nicht geheilt werden. Es kann aber versucht werden, Ihnen das Leben trotzdem so angenehm wie möglich zu machen. Unerlässlich dabei bleibt, der regelmäßige Besuch beim Tierarzt, die intervallmäßige Gabe von speziellen Antibiotika, Schleimlösern und Entzündungshemmern. Die Stärkung des Immunsystems sollte zudem immer im Fokus stehen. Dies kann durch das Verfüttern von Heilkräutern wie Pfefferminze, Oregano oder Thymian erfolgen oder durch die Gabe eines Paraimmuninducers wie beispielsweise Zylexis. Eine regelmäßige Inhalation mit leicht gesalzenem Wasser hilft oft gut, den zähen Schleim zu lösen. Wichtig dabei: das heiße Wasser mit dem Salz immer vor den Kaninchenstall stellen, niemals direkt zum Kaninchen. Es sollte immer genügend Päppelbrei zur Hand sein, wie Herbicare, Critical Care und auch Bene-Bac Gel für eine gesunde Darmflora, wenn es zu einem Krankheitsschub kommt, damit das Kaninchen trotz schlechten Allgemeinbefindens nicht abnimmt oder Bauchschmerzen bekommt. Eine große Sorgfaltspflicht liegt bei der Pflege eins kranken Kaninchens beim Besitzer, der täglich mehrmals nach ihm schauen sollte. Auf dem Markt gibt es zwar eine Impfung gegen Kaninchenschupfen, allerdings ist diese nicht so wirksam wie eine übliche Impfung gegen Viren und sollte von Fall zu Fall abgewogen werden.
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