Katzen entwurmen, wie oft und warum
Die Frage, wie oft der kleine Stubentiger entwurmt werden muss, hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Eine Katze, die nur in der Wohnung lebt, keine anderen Katzenkontakte hat und keine Mäuse fängt, hat ein viel geringeres Risiko eines stärkeren Wurmbefalls als ein Freigänger-Samtpfötchen.
Generell ist es aber wichtig und unverzichtbar, die Katze zu entwurmen.
Sollte man Katzenbabys entwurmen?
Besonders bei Katzenbabys ist die Wurmkur sehr wichtig. Meistens wird diese leider nicht wie empfohlen bereits mit 3,6 und 9 Wochen beim „“Züchter““ durchgeführt, Rassekatzen sind da die Ausnahme. Doch die meisten Katzenbabys stammen von Bauernhöfen oder wurden eher unkontrolliert gezeugt. Hier fehlt dann jegliche Parasiten-Vorsorge. Um so wichtiger, dass Sie nach Adoption eines Katzenbabys dieses entwurmen. Sprechen Sie hierzu unbedingt mit Ihrem Tierarzt.
Welche Gefahr liegt im Wurmbefall für Katze und Mensch?
Flohbefall, Mäuse fangen und der Kontakt zu anderen Katzen und Hunden, besonders auch Igeln, steigern das Risiko für den Befall mit verschiedenen Würmern. Eine größere Rolle spielen dabei vor allem Spul-, Haken- und Bandwürmer. Für die Katze selbst ist der Befall erst dann ein Problem, wenn er mehr als massenhaft wird. Meist kommt es erst bei schwerem Wurmbefall zu einem Erbrechen der (meist weißen) Würmer oder dem Ausscheiden ganzer Wurmteile oder sogar lebender Würmer.
Die Gefahr ist eher, dass wir Menschen uns infizieren. Besonders Kleinkinder sind dabei stark gefährdet, Wurmbefall kann hier Augen- oder Gehirnschäden verursachen! Sie haben keine kleinen Kinder? Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Katze nicht im Freigang auf Spielplätzen unterwegs ist. Leider konnten in Probenahmen auf Spielplätzen massivste Wurmeier-Durchseuchung nachgewiesen werden. Sie tragen also mit einer Freigänger-Katze auch eine gewisse Verantwortung.
Aber ist eine regelmäßige Wurmkur nicht gefährlich?
Die Antwort ist : NEIN. Die Wurmkur wirkt nur lokal im Darm, und zwar nur gegen Würmer. Die Gerüchte, dass eine Wurmkur schädlich für die Darmflora ist, ist ein hartnäckiges Gerücht. Eine Darmflora besteht zum größten Teil aus Bakterien, und eine Wurmkur ist kein Antibiotikum – die Darmbakterien stört die Wurmkur so gar nicht!
Kann ich eine Kotuntersuchung durchführen lassen und nur bei einem Wurmbefall meine Katze entwurmen?
Dies wird zwar teilweise angeboten und beworben, zeigt sich aber in Kontrollen als sehr unzuverlässig. Leider lässt sich vor allem der für Menschen gefährliche Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) bisher nicht in Kot nachweisen. Aber auch andere Bandwürmer legen nicht kontinuierlich Eier, sondern stoßen Teile ihres Körpers ab, in dem die Eier liegen. Es gehört eine gute Portion Glück dazu, gerade das kleine Stückchen Kot zu erwischen an einem passenden Tag, damit diese Bandwurmteile auch gefunden werden können. Das Problem bei der Kotprobe ist, dass immer nur ein positiver Befund wirklich zuverlässig ist. Keine Eier oder Bandwurmglieder zu finden, heißt nicht, dass sie nicht da sind!
Wie oft soll die Entwurmung bei Katzen stattfinden?
Empfohlen wird eine regelmäßige Wurmkur, dabei kann auf der Seite des ESCCAP in einem kleinen “Test“ ein passendes und empfohlenes Entwurmungsschema nachgesehen werden. Bei reinen Wohnungskatzen kann 1-2 Mal im Jahr ausreichend sein, bei mäusefressenden Freigängern kann auch eine 6-malige Entwurmung pro Jahr nötig sein.
Fragen Sie Ihren Tierarzt nach passenden Präparaten. Vergessen Sie dabei nicht, dass Flöhe einen Wurmbefall nach sich ziehen – es gilt also auch, die Flöhe zu bekämpfen, und dann gründlich zu entwurmen.
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