Die unfassbar traurige Wutzeit hat begonnen
Wir erleben im Tierschutz so viel Schreckliches. Würden wir darauf immer mit Wut reagieren, könnten wir diese Arbeit gar nicht mehr fortsetzen. Doch sobald es um Welpen-Schmuggel geht, steigt unsere Wut dann doch ins Unermessliche – gerade jetzt, denn die Hochphase des Handels mit „Billig-Welpen“ aus dem Ausland hat wieder einmal begonnen.
Also setzt sich das Drama der vergangenen Jahre fort: Viele vom Zoll beschlagnahmte kleine Puschel kommen zu uns. Eigentlich ist es für sie ein Glücksfall, wenn der Schmuggel auffliegt.
Doch für viele ist das leider keine Rettung, weil sie bereits krank sind. Lautet die Diagnose „Parvovirose“ (Hundeseuche), dann ist ihr Schicksal trotz intensiver Hilfe vollkommen offen.
Und plötzlich beginnt dann die Katastrophe
Diese Krankheit ist anfänglich nicht zu erkennen, weil die Welpen vor dem Transport fit gespritzt werden. Und plötzlich beginnt dann die Katastrophe: Die armen Kleinen werden schwach, fressennicht, bekommen Fieber und blutigen Durchfall. Jetzt beginnt für uns der Kampf um Leben und Tod. Wir regen mit Medikamenten das Immunsystem an, füttern zu und geben Infusionen. Unsere Tierpfleger tun einfach alles, um die Kleinen zu retten, auch Tierärzte stehen nun rund um die Uhr bereit. Trotzdem geht der Kampf gegen dieses heimtückische Virus oftmals tödlich für die Welpen aus. Dann trauern wir um jedes einzelne verlorene Tier. Schließlich haben wir ihnen einen Namen gegeben und sie ins Herz geschlossen. Die Wut auf die Händler schießt hoch – allerdings auch die auf die Käufer.
Denn: Warum finden die kriminellen Hunde-Vermehrer aus Rumänien, Ungarn, Serbien und anderen Ländern noch immer Kunden? Mittlerweile haben wir, andere Tierschützer und die Medien so oft darüber berichtet, wie diese armen Welpen unter schlimmsten Umständen „produziert“ werden: Darüber, dass die Mutterhündinnen in dunklen Verschlägen oder Kellern gehalten werden, ohne ausreichend Futter und Wasser. Dass sie meist in ihren eigenen
Exkrementen vor sich hinvegetieren und ständig neue Welpen austragen müssen, die ihrer Mutter viel zu früh weggenommen werden.
Dann werden die Würmchen durch halb Europa gekarrt und aus dem Kofferraum heraus verkauft – natürlich ohne Impfungen und ärztliche Untersuchung. Und falls sie beschlagnahmt werden und zu uns kommen, päppeln wir die Zwerge auf, lassen sie tierärztlich versorgen, senden Kotproben ins Labor, entwurmen sie und versorgen sie – sobald sie so weit sind – mit Impfungen, Chip und einem Heimtierausweis. Oder besser gesagt: Das gilt für die Welpen, die überhaupt überleben. Es ist wichtig, diesen Handel zu unterbinden. Und eine große Macht darüber haben diejenigen, die sich einen Hund wünschen.
Verantwortungsbewusster Kauf verhindert Elend von Muttertieren und Welpen
Bitte: Kaufen Sie keine Welpen über das Internet. Wenden Sie sich vielmehr ausschließlich an seriöse Züchter. Oder besuchen Sie ein Tierheim, auch dort finden Sie oftmals Rassewelpen. Wer so verantwortungsbewusst handelt, hilft dabei, schreckliches Elend von Muttertieren und Welpen zu beenden. Das dürfte doch ein großer Anreiz für jeden Tierfreund sein!
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