Die Sonne scheint nur für den einen den Koloss unter unseren Bewohnern sie begleitet ihn, auf seiner letzten Reise.
Wir weinen um ihn, um unseren Koloss, das 60 Kilo Tier, das unfassbar weiche Hundetier, um das schönste Lächeln Bückeburgs, um unseren Schnitzel.
Wir haben eigentlich schon lange mit diesem Tag gerechnet, aber Schnitzel hat uns immer wieder eines Besseren belehrt, seine Zeit war noch nicht da, auch wenn seine Knochen lange schon der Meinung waren, dass es bald nicht mehr geht.
Schnitzel hatte nicht nur einen großen Kopf an sich, sondern auch einen Dickkopf!
Schnitzel ist gerade mal 7 Jahre alt geworden, 5 davon hat er bei uns gelebt. Er kam als falsch verstandener und mit Aufträgen belegter Koloss bei uns an.

„Absolut unverträglich“ war die Aussage, getestet durch Frontalkonfrontation mit einem unverträglichen Rüden. Aber Schnitzel war nicht nur ein riesiger 60 kg Koloss, der Fremde für völlig überflüssig hielt, er war auch ein hoch sensibler Typ, der Stimmungen und Unsicherheiten sofort aufnahm und gerne für sich nutzte, so hatte er es gelernt. Doch für seine Größe und mit seiner Sensibilität war er auch mit feinster Körpersprache leicht zu leiten.
Schnitzel war gut gelaunt und war auch mal schlecht gelaunt, dann war es halt so! Wir konnten damit leben, es hat unserer Zuneigung zu ihm keinen Abbruch getan. Wir haben über und mit ihm gelacht, wir haben ihn für seine Geduld bewundert! Denn dieser „absolut unverträgliche“ war Tonys bester Kumpel. So lange konnte Tony ihm ins Ohr brüllen, das er zocken wolle, doch Schnitzel hat sein Ding gemacht, was ihm zu dem Zeitpunkt wichtiger erschien. Es hat lange gedauert, bis Schnitzel mal zurückbrüllte.
Schnitzel, der Unverträgliche, der auf einem Seminar vom Trainer in Hundegruppen den Beinamen „Friedens-Schnitzel“ bekam. Der Ruhe in Gruppen brachte, mit einer friedvollen und souveränen Art.
Wir könnten so viel wunderbares über unseren Koloss erzählen, aber sein Abenteuer „Leben“, welches er als auch wir uns anders vorgestellt hätten, ist nun vorbei…
Irgendwann spielten seine Knochen nicht mehr mit, das Leid der großen Hunde. Immer schwächer wurde seine Hinterhand, seine Tage waren mal gut und dann mal schlecht. Die letzten Tage waren nur noch schlecht, jammernd lag er auf seiner Matratze, kam nicht zum Futternapf, seine Kräfte sammelte er, für seine paar Gassimeter mit Michel, weil er Freude darüber noch empfinden konnte. Gestern brach er aber nach nur ein paar Metern immer wieder in der Hinterhand weg, nur wer soll so einen Riesen stützen? Der dazu auch viel zu stolz war?
Wir entschieden uns, ihn im Sonnenschein auf der Wiese, gehen zu lassen, in Würde, mit allen Menschen, die ihm nah waren, die extra für ihn angerauscht kamen.
Er durfte gehen…in Würde und von Liebe umhüllt.
Schnitzel, flieg frei und ohne Schmerzen.
Es tut uns leid, dass wir nie Deine Menschen finden konnten.
Du wirst uns fehlen, Dein Lächeln, welches uns, besonders an schlechtgelaunten Tagen, immer auch ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Mach’s gut, Friedens-Schnitzel…