Tierschutzeinsatz am Limit
Allerdings klingt das einfacher als es war. Denn die Frau, die schon mehrfach auffällig geworden ist und regelmäßig vom Amt überprüft wird, verwehrte gemeinsam mit ihrem Partner den Zutritt zu deren zwei kleinen Mietwohnungen.
Daraufhin riefen die Mitarbeiter des Veterinäramts die Polizei. Sie sollte die Tierhalter darauf hinweisen, dass Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte strafbar ist, und sie bei fortgesetztem Widerstand von der Polizei in Gewahrsam genommen würden. Daraufhin hielt die Frau ihr 2-jähriges Kind wie ein Schutzschild vor sich, so dass die Polizisten von einer Festnahme der Frau absehen mussten. Stattdessen eilten nun Mitarbeiter des Jugendamtes herbei. Sie konnten die Mutter davon überzeugen, zum Wohle des Kindes zu handeln und den Zugang zur Wohnung zu gestatten. Darin bot sich ein schreckliches Bild: 16 Kater lebten auf engstem Raum und mussten sich drei Katzentoiletten teilen. Ein entsprechender Kater- und Uringeruch lag in der Luft. Hier war Stress für die Tiere vorprogrammiert; denn Katzen benötigen ein eigenes Revier, auch innerhalb einer Wohnung – doch dies war hier nicht gegeben.
In der Wohnung ihres Partners lebten weitere acht, ausschließlich weibliche Katzen und vier kleine Hunde, ein Raum war voller Kaninchen. Die Situation drohte ständig zu kippen. Denn der Partner zeigte sich aggressiv und uneinsichtig, auch die Stimmung der Frau war an der Grenze zur Hysterie. Beide verstanden nicht, was sie falsch gemacht hatten. Die Tiere waren alle gut genährt, Streu und Futter war reichlich vorhanden. Doch dass die Tiere auffällig gestresst und psychisch angeknackst sind, sahen die beiden nicht ein. Ein Kater ist krank, die anderen haben äußerlich keine Auffälligkeiten, bis auf Flöhe und Ohrmilben. Gemeinsam mit dem Veterinäramt haben wir 16 Katzen gesichert. Die übrigen Katzen, Hunde und Kaninchen dürfen die beiden vorerst behalten. Diese Beschlagnahmung ist somit noch nicht beendet, wir werden weiter berichten.
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