Wer unsere Aufnahmepatenschaften-Seite regelmäßig verfolgt, hat vielleicht auch den Eintrag über Mischu gesehen. Mischu – ein kleiner Hundeopi, der nach einem Autounfall in ein polnisches Tierheim kam.

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Im November waren wir im polnischen Tierheim vor Ort und die Pfleger dort zeigten uns einen kleinen Hundesenior in der Krankenstation des Tierheimes. Mit seinen kleinen Kulleraugen saß Mischu hinter dem Gitter seiner winzig kleinen, dunklen Box, seine kleine Decke nass vom Pipi, saß er halb auf den nackten Fliesen, halb auf dem nassen Lacken, leicht zitternd und dieser flehende Blick – aus einem blinden und einem sehenden Auge. Die Pfleger erzählten, dass der Hundeopi nach einem Autounfall bereits im August diesen Jahres eingeliefert wurde. Sie hätten in geröngt und alles sein in Ordnung, aber der Opi kann nicht laufen. Seit August saß er in der Box, wurde täglich nur dreimal nach draußen getragen, damit die Box gereinigt werden kann.Das sind so Momente, wo wir immer schlucken müssen – meine Güte, was für ein Elend für den kleinen Kerl. Ich weiß, wir können nicht jedem helfen, aber so ein Leben soll kein Hund führen müssen. Kurzerhand entschieden wir – “Mischu” – bleibt nicht in dieser Box in Polen, sondern kommt mit zu uns nach Deutschland.

Mischu-2-150x150 Mischu-ein kleiner,behinderter HerzensbrecherMischu kann tatsächlich nicht von alleine stehen, er hat keinerlei Muskulatur mehr, durch die vielen Wochen in der kleine Box in Polen. Doch die Reflexe in den Pfoten sind noch vorhanden. Leider kann Mischu sein Pipi nicht 100%ig einhalten. Als er bei uns ankam stank er daher unglaublich nach Kot und Urin, weil er in Polen vermutlich permanent darin lag. Für uns war klar – Mischu muss in die Tierklinik und gründlich untersucht werden. Irgendwie hatten wir Hoffnung, dass es für Mischu noch Hoffnung gibt, denn bereits in wenigen Tagen bei uns, war der kleine Kerl richtig aufgelebt. Robbte durch die Gegend, bellte, wenn er Aufmerksamkeit wollte, genoss die täglichen Massagen und Physiotherapie.

Doch alle Hoffnung zerschmetterte, als der Anruf aus der Klinik kam – Mischu ist aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung querschnittsgelähmt und wird nie wieder auf seinen Hinterpfoten stehen oder gar laufen können.

Eigentlich haben wir uns als Team irgendwann einmal geschworen, niemals einen “Rolli-Hund” (also einen gelähmten Hund) ins Tierheim aufzunehmen, da die Pflege unheimlich aufwendig und schwer im Tierheimalltag zu bewerkstelligen ist. Doch was tun nun mit unserem kleinen Mischu – der natürlich innerhalb der wenigen Tage bereits die Herzen aller Pfleger erobert hatte mit seiner unendlich lieben Art.

Mischu soll leben – die Zeit, die ihm noch bleibt auf dieser Welt, soll er geliebt und umsorgt werden – denn das hat er mehr als verdient. Eine große Aufgabe für unsere Hundepfleger – die Mischu nun neben den 100 anderen Hunden intensiv betreuen und pflegen müssen.

Zum Glück konnten wir ganz schnell einen halbwegs passenden Rollwagen für Mischu organisieren, den der Kleine sofort freudig angenommen hat. Der kleine Streuner rollt damit jetzt vergnügt über unser Tierheimgelände, man muss fast aufpassen, dass er nicht davon rollert. Auch die Windeln lässt sich Mischu brav anlegen, damit nichts mehr daneben geht. Sein Zimmer wurde ausgelegt und täglich gibts Massage, ein bisschen Physiotherapie zum Muskelaufbau und Muskelentspannung und Hautpflege.

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Doch Mischu wäre tausendmal besser in einer Pflegefamilie aufgehoben, wo man sich richtig um ihn kümmern kann. Aber ob wir eine Pflegestelle für Mischu finden??? Es ist ja schon schwierig einen alten, kranken Hund zu vermitteln. Doch dazu noch einen gelähmten Hund? Ich weiß nicht ob es irgendwo da draußen einen Menschen mit einem riesigen Herzen für dieses Knopfauge Mischu gibt – aber eine eigene Familie – das wäre Mischu’s und unser größter Wunsch…

Dr. Annett Stange