Ein Bericht von Andrea Thomas
Jeder Hundehalter wünscht sich, dass sein 4-Beiner alt wird und dabei gesund bleibt. Auch ich habe diesen Wunsch. Meine zwei kleinen Hunde sind 11 Jahre und 15 Jahre alt. Mein 11-jähriger Rattler ist noch fit und lässt sich sein Alter nicht anmerken. Außer einigen fehlenden Zähnen, einem grauem Schnäuzchen und einer leichten Herzschwäche ist Frodo noch gut mit dabei.
Anders ist es mittlerweile bei meinem Yorki-Mischling Tobi. Vor 2 Jahren im November übernahm ich ihn von unserem Tierarzt. Tobi sollte eingeschläfert werden.
Der Grund: Man brauchte keinen alten Hund, er verursacht zu viele Kosten. Auf diese Einstellung möchte ich hier nicht näher eingehen. Tobi wurde natürlich nicht eingeschläfert, sondern zog zu mir. Vorübergehend zur Pflege, wie ich damals noch dachte.
Der kleine Mann tat sich sehr schwer mit der Veränderung und trauerte lange Zeit. Er war wie in sich gekehrt und teilnahmslos. Langsam, ganz langsam, lebte er sich bei mir ein. Und irgendwann stand fest: Tobi bleibt, denn nochmal würde er eine Veränderung kaum verkraften.
So hatte ich nun zwei Hunde im 3-kg-Bereich. Mit seiner Terrier-typischen Sturheit aber trotzdem lieben Art bereichert er unser Leben. Wir hatten schon viele schöne Erlebnisse mit ihm. Drei Urlaube durfte er schon mitmachen und benahm sich immer vorbildlich. Nun ja, Tobi wird nicht jünger und am Anfang fiel es gar nicht so auf, wie er sich langsam veränderte.
Er sucht immer öfter meine Nähe, kann schlecht allein bleiben, was vorher kein Problem war. Er bellt den Futternapf an, obwohl er gerade gefressen hat. Draußen steht er oft planlos da und weiß nicht, was er gerade wollte. Seine Lieblingsbeschäftigung war es immer, Grashalme zu markieren, stundenlang konnte er das im großen Garten tun.
Er hielt lange aus, jetzt muss er oft raus, um sein Geschäft zu machen und es passiert in letzter Zeit öfter, dass er es nicht merkt, wenn seine Blase voll ist. Da geht es schon mal auf den Teppich.
Aber niemals würde ich ihn dafür schimpfen. Ich weiß, dass er es oft einfach vergisst. Tobi wird dement, das merke ich immer mehr. Seine Nervenzellen sterben langsam ab. Man kann es mit der Demenz beim Menschen vergleichen.
Und zusätzlich leidet er wie viele kleine Hunderassen an einem Trachealkollaps: Die Luftröhre klappt durch eine Schwäche des Luftröhrenknorpels in sich zusammen und verursacht Hustenanfälle, weil er kaum Luft bekommt. Leider ist es bei Tobi nun sehr schlimm geworden. Immer öfter hat er Anfälle, nachts schlafen wir beide kaum noch. Tabletten helfen nur noch bedingt.
Ich weiß, dass bald ein schwerer Schritt auf mich zukommt. Den gehen wir beide gemeinsam. Diesmal endgültig und mit endlos vielen Tränen. Aber mit der Gewissheit, dass wir noch über zwei Jahre eine schöne Zeit miteinander verbringen durften.
Ich habe so viel Freude mit dem kleinen alten Mann gehabt und ja, die Zeit ist viel zu kurz gewesen. Aber trotzdem würde ich immer wieder einen alten Hund nehmen und ihn bis zum Schluss begleiten. In guten wie in schlechten Zeiten.
Andrea Thomas
PS: Zwischenzeitlich musste ich Tobi leider gehen lassen. Ich werde ihn nie vergessen.
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