Eine verregnete Nacht im Juni 2024. Am Morgen dann die Überraschung vor unserem Tor am Tierheim Bückeburg: Eine Tasche mit Zubehör sowie eine Transporttasche mit Inhalt: Eine komplett durchnässte und verängstigte Katze schaute uns mit großen Augen an.
Nachdem wir sie ins Trockene geholt und erst mal versorgt haben, konnte sie etwas zur Ruhe kommen. Da wir an einem Landschaftsschutzgebiet liegen, ist nachts natürlich viel bei uns los, Füchse, Rehe, Wildschweine streifen bei uns umher, dazu die Situation des Aussetzens, im strömenden Regen, allein, mitten in der Nacht.
Uns fiel auf, dass ihr Allgemeinzustand nicht in Ordnung war. Sie begann zu schnupfen, was uns durch die regnerische Nacht nicht wunderte, aber auch
ansonsten schien sie nicht fit. Noch am gleichen Tag bestätigte die Tierärztin unseren Verdacht, dass etwas nicht stimmte. Sie war tragend, doch die Babys in ihrem Bauch lebten nicht mehr und sie stand vor einer innerlichen Vergiftung. Ob die Babys durch den Stress des Muttertiers starben oder vorher schon tot waren, können wir nicht beurteilen. Dieses traurige Schicksal teilen leider viele freilebende Katzenmamas.


Dies ist nur eine von vielen, traurigen Geschichten, die wir Jahr für Jahr bei unserer täglichen Arbeit erleben müssen. Immer wenn man denkt, die teilweise vorherrschende Kastrationspflicht zeigt Wirkung, werden wir doch jedes Jahr aufs Neue mit allein gelassen Kitten, oder Katzenmüttern mit ihren meist kranken Kitten überschwemmt.
Jedes Mal aufs Neue macht sich Ärger über die Verantwortungslosigkeit und Trauer über verloren Kämpfe um das Überleben der kleinen Wesen breit. Jedes Jahr appellieren wir, wie wichtig die Kastration von Katzen und Katern ist!
Deutschlandweit gibt es Unmengen an verwilderten und vor allen Dingen unkastrierten Katzen, welche sich immens vermehren und mit etwas Glück bei uns oder einem anderen Tierheim landen. Aber viele Kitten sterben auch elendig. Das Muttertier wird überfahren, findet nicht genug Nahrung, Krankheiten breiten sich aus, all dies führt zu einem jämmerlichen Tod der kleinen Katzen.
Aber auch nicht kastrierte Freigänger, die ein Zuhause haben, tragen zu dieser Vermehrung bei. Vielleicht kam auch Kisha, wie wir unsere Katzendame nannten, so zu ihren Babys. Vielleicht waren sich die Besitzer auch gar nicht darüber bewusst, dass sie ein kleines Geheimnis in sich trug. Vielleicht war sie auch eigentlich eine Wohnungskatze, die durch einen dummen Zufall nach draußen gelangte. Zu dem Zeitpunkt auch noch rollig, nutzte die Chance, sich einen netten Kater
zu suchen… wir wissen es nicht. Denn niemand hat Kisha bis heute vermisst.
Daher appellieren wir jedes Jahr aufs Neue: Lassen Sie Ihre Katzen kastrieren!

Egal ob Freigänger oder Wohnungskatze. Nicht nur, um eine unkontrollierte Vermehrung vorzubeugen, sondern auch um Krankheiten einzudämmen und Leid zu vermeiden.
Viele Probleme und Krankheiten, die durch unkastrierte Katzen auftreten, können vermieden werden. Eine Rolligkeit einer Katze mag im ersten Moment „niedlich“ erscheinen, weil sie so anhänglich und verschmust wirken. Aber diese Rolligkeit kann schnell in einer Dauerrolligkeit enden, welche dann auch gesundheitlich Probleme mit sich bringt. Ebenso kann das damit einhergehende Geschreie dieser Katze nach einem Kater auch schnell die Nachbarschaft verärgern.
Der unkastrierte Kater wird gerne ungehalten, wenn er die rolligen „Mädels“ in der Nase hat, beginnt alles, was nicht niet- und nagelfest ist zu markieren. Ein Geruch, der nicht wirklich angenehm ist. Viele Besitzer reagieren in dem Moment damit, den Kater einfach rauszulassen und so treibt er dann draußen sein Unwesen. Ein Kreislauf, der einfach nicht sein muss und durch uns Menschen unterbunden werden kann.
Jedes Jahr kämpfen wir gegen dieses Unwissen an, klären auf, kastrieren verwilderte Katzen, um dem Elend Herr zu werden. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Doch wir wollen und können ihn nicht aufgeben, denn nur gemeinsam können wir diesem Elend dem Kampf ansagen.
Daher meine Bitte an Sie, klären Sie Katzenbesitzer auf, es ist ein Irrglaube, dass eine Katze unbedingt einmal Mutter werden möchte! Dies ist menschliches Denken und existiert in der Tierwelt nicht. Bitte unterstützen Sie keine Vermehrer, die ihre Kitten auf diversen Internetportalen feilbieten, in den
meisten Fällen nicht einmal geimpft, aber dafür für teures Geld.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, die verwilderten Katzen zu kastrieren, um ihr Elend zu beenden, jedes Jahr aufs Neue unzählige Babys durchbringen zu müssen, die sich im Gegenzug genauso häufig weitervermehren oder elendig sterben. Dank Ihrer Unterstützung können wir diese so wichtige Arbeit aus unserem Kastrations-Fonds leisten und vielen Katzenpopulationen die so notwendige Hilfe geben.
Werden Sie noch heute mit Ihrer Spende von 20, 50, oder gar 100€ zum Retter der Samtpfoten und geben den Katzen damit eine Stimme.
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Kastrations-Fonds
- PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
Was Sie auch interessieren könnte
Ukrainische Hauslieblinge vom Tod bedroht
Wir haben Bilder aus dem ukrainischen Charkiw gesehen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Zum Beispiel von einem jämmerlichen Kätzchen, das glücklicherweise 8 Wochen allein in einer zerstörten Wohnung überlebt hat.
Tierheime statt Tötungsstationen
Private Tierheime sind ein vager Hoffnungsschimmer für Ungarns Straßentiere. Während sie in staatlichen Tötungsstationen meist nach kurzer Zeit schmerzhaft getötet werden, wartet in den privaten Tierheimen die Chance auf eine Vermittlung.
Das grausige Schicksal ungarischer Hunde
In Ungarn ist das Verständnis für Hunde und für den Tierschutz noch ein anderes. Hunde sind häufig zum Bewachen der Häuser da und leben angekettet auf den Höfen.