Das Auftreten von Allergien und Unverträglichkeiten bei Hunden hat in den letzten Jahren vermehrt zugenommen. Das Problem: Allergische Reaktionen sind für deinen Vierbeiner sehr unangenehm und schränken die Lebensqualität von Hunden teilweise stark ein.
Was bedeutet „Futtermittelallergie“?
Bei einer Allergie kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die normalerweise harmlos sind. Dies können pflanzliche, tierische oder chemische Stoffe sein. Solche Reaktionen sind häufig genetisch bedingt, somit angeboren. Zusätzliche Belastungen durch Umweltgifte, Stress und viele weitere Faktoren können allerdings eine verstärkende Rolle spielen.
Futtermittelallergien werden meistens schon in den ersten drei Lebensjahren sichtbar, können allerdings in jedem Alter auftreten.
Gewusst: Futtermittelunverträglichkeit vs. Futtermittelallergie
In der Alltagssprache verwenden wir die Begriffe „Futtermittelunverträglichkeit“ und „Futtermittelallergie“ oft synonym. Obwohl Allergien und Unverträglichkeiten meist ähnliche Symptome verursachen, haben sie genau genommen einen unterschiedlichen Ursprung:
- Eine Futtermittelunverträglichkeit wird durch einen Enzymmangel hervorgerufen. Es handelt sich um eine Intoleranz. Dein Hund kann bestimmte Nährstoffe nicht richtig verdauen und ordnungsgemäß verarbeiten. Die Symptome treten bereits nach dem ersten Kontakt auf.
- Eine Futtermittelallergie hingegen ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe, zum Beispiel Toxine, Proteine oder Histamine. Die Symptome treten erst nach wiederholtem Kontakt auf.
Futtermittelunverträglichkeiten sind häufiger als Futtermittelallergien. Beides nimmt allerdings seit einigen Jahren zu.
Ursachen von Allergien beim Hund
Allergien können sich bei Hunden über Monate oder sogar Jahre entwickeln. Bevor eine Allergie erkennbar wird, hat der Organismus bereits wiederholten Kontakt mit dem allergieauslösenden Mittel, dem sogenannten Allergen. Bei diesem Kontakt bildet der Körper Abwehrzellen gegen die Fremdkörper, das Immunsystem wird also sensibilisiert. Bei erblich vorbelasteten, sensibilisierten Tieren wird die allergische Reaktion durch Antikörper vom Typ IgE ausgelöst.
Grundsätzlich lassen sich die Übeltäter, die Allergien verursachen, in drei Typen unterscheiden
- Inhalationsallergene
- Kontaktallergene
- Futtermittelallergene
Dazu gehören insbesondere Hausstaub- und andere Milben, Pollen, Schimmelpilze und Flohspeichel.
Futtermittelallergien werden immer durch Nahrungsmitteleiweiße ausgelöst. Diese können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein.
Mögliche Auslöser einer Futtermittelallergie sind oft:
- Getreide, vor allem Weizen
- Fleisch wie Rind oder Geflügel
- Soja
Auch Zucker, Zusatz- und Konservierungsstoffe können Allergien begünstigen oder Unverträglichkeiten verursachen.
Symptome von Futtermittelallergien bei Hunden
Kommt es zu einem wiederholten Kontakt mit dem Allergen, können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören:
- Juckreiz, Hautrötungen und Pusteln,
- nässende Ohren oder auch
- Fellverlust.
Diese treten meist insbesondere im Bereich des Kopfes, an den Pfoten, Achseln und am Bauch auf.
Weitere Folgen einer allergischen Reaktion sind:
- Magen-Darm-Probleme, wie Erbrechen, Durchfall oder Blähungen
- Bindehautentzündungen
- Atembeschwerden
- Pfoten-Knabbern
Bitte sprich unbedingt mit deinem Tierarzt, wenn du solche Symptome bei deinem Hund erkennst.
Diagnose von Futtermittelallergien
Bevor eine Allergie diagnostiziert wird, muss eine strenge Ausschlussdiagnostik erfolgen, denn die Symptome einer allergischen Reaktion ähneln leider oft anderen Erkrankungsbildern: Juckreiz und Hautrötungen können beispielsweise auch durch Parasitenbefall ausgelöst werden. Durchfall kann ein Hinweis auf eine Magen-Darm-Grippe sein.
Konnte dein Tierarzt andere Erkrankungen ausschließen, beginnt die häufig langwierige und aufwendige Diagnose einer Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit.
1. Ausschlussdiät
Bei Verdacht auf eine Futtermittelallergie empfiehlt sich eine Ausschlussdiät, auch Eliminationsdiät genannt. Dabei wird über einen längeren Zeitraum von mindestens acht Wochen ein strenges Futterkonzept eingehalten. Dein Hund bekommt in diesem Zeitraum nur Futterbestandteile, die er noch nie gefressen hat. Beim Fleisch sind das seltene Sorten wie Pferd, Wild, Känguru oder Strauß. Beim Gemüse bieten sich Kartoffeln an. Meist wird bei der Ausschlussdiät auch auf Getreide verzichtet, da Getreide oft die Ursache für eine allergische Reaktion ist.
Am besten ist es, wenn du die Mahlzeiten während der Ausschlussdiät frisch zubereitest. Das hat den Vorteil, dass du genau bestimmen kannst, was dein Vierbeiner zu sich nimmt. Alternativ gibt es spezielle Fertigfutter, die ausschließlich eine reine Proteinquelle besitzen.
2. Provokationstest
Bei einer Verbesserung der Symptome folgt nach einigen Wochen ein Provokationstest mit einer oder mehreren Zutaten, die als Allergieauslöser in Verdacht stehen. Wenn die Beschwerden erneut auftreten, kannst du von einer Allergie ausgehen.
Weitere Möglichkeiten Allergien nachzuweisen
Blutserumtest
Bei einem Blutserumtest werden die vorhandenen IgE-Antikörper nachgewiesen. Allerdings können diese zehn bis zwölf Wochen nach Ende des Allergenkontakts wieder absinken und dann so niedrig sein wie bei gesunden Tieren.
Pricktest
Einige wenige Tierärzte/-kliniken bieten Hauttests an. Diese können am sedierten Patienten durchgeführt werden. Bei einem Hauttest werden verschiedene, ausgewählte Allergene in die Haut des Tieres gespritzt und die lokale Entzündungsreaktion auf diese bewertet.
Nach der Diagnose: hypoallergenes Hundefutter
Futtermittelallergien sind nicht heilbar, weshalb die einzige Behandlung der Verzicht auf die Allergene ist. Ist also klar, dass es sich um eine Futtermittelallergie handelt, solltest du das allergieauslösende Futtermittel meiden und durch ein hypoallergenes Futter ersetzen.
Hypoallergenes Hundefutter ist sowohl bei einer Allergie als auch einer Unverträglichkeit oft eine gute Lösung. Es besitzt nur eine Proteinquelle (Singleprotein) und nur eine Kohlenhydratquelle. Geeignet sind Protein- sowie Kohlenhydratquellen, die bisher noch nicht verfüttert wurden.
Hypoallergenes Hundefutter aus Pferdefleisch
Pures Pferdefleisch ist hypoallergen und somit für allergiegebeutelte Hunde eine wahre Wohltat. Das nahrhafte Fleisch der Pferde steckt nicht nur voller Vitalstoffe, es ist auch fettärmer als alle anderen Fleischsorten. Die feinfaserige Konsistenz ist ähnlich wie die von Rindfleisch, das Fleisch vom Pferd schmeckt jedoch weit würziger.
Hypoallergenes Hundefutter aus Känguru
Känguru-Hundefutter ist cholesterinarm und sorgt durch seinen niedrigen Fettanteil für eine schlanke Linie. Obwohl Känguru-Fleisch mager ist, hat es einen sehr hohen Nährwertgehalt und liefert deinem Hund Eiweiß, Eisen und Vitamine und ist damit eine gesunde Alternative zu Schwein, Rind oder Lamm.
Häufig gestellte Fragen zur Futtermittelallergie bei Hunden
Wie erkennt man eine Futtermittelallergie beim Hund?
Futtermittelallergien zeigen zunächst Symptome, die auch bei anderen Krankheiten auftreten können. Dazu gehören zum Beispiel Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen, Durchfall oder Blähungen oder Juckreiz, Hautrötungen und Pusteln, nässende Ohren, Fellverlust – meist im Bereich des Kopfes, an den Pfoten, Achseln und am Bauch.
Um herauszufinden, auf was dein Hund allergisch reagiert, ist eine Ausschlussdiät nötig: Mindestens acht Wochen bekommt dein Hund nur Futterbestandteile, die er noch nie gefressen hat. Meist sind das seltene Fleischsorten wie Pferd oder Känguru. Bei einer Verbesserung der Symptome folgt ein Provokationstest mit einer oder mehreren Zutaten, die als Allergieauslöser in Verdacht stehen. Wenn die Beschwerden erneut auftreten, kannst du von einer Allergie ausgehen.
Auf was reagieren die meisten Hunde allergisch?
Viele Hunde reagieren auf Hausstaub- und andere Milben, Pollen, Schimmelpilze und Flohspeichel allergisch. Futtermittelallergien werden immer durch tierische oder pflanzliche Nahrungsmitteleiweiße ausgelöst: Viele Hunde reagieren auf Getreide (vor allem Weizen), Fleisch wie Rind oder Geflügel und Soja allergisch. Zucker, Zusatz- und Konservierungsstoffe im Futtermittel können Allergien begünstigen oder Unverträglichkeiten verursachen.
Was dürfen Hunde mit Futtermittelallergie fressen?
Wurde bei deinem Hund eine Futtermittelallergie festgestellt, solltest du ihn ausschließlich mit hypoallergenem Hundefutter füttern. Futtermittelallergien sind leider nicht heilbar, weshalb der einzige Weg zur Linderung der Verzicht auf das allergieauslösende Futtermittel ist.
Hypoallergenes Hundefutter ist sowohl bei einer Allergie als auch einer Unverträglichkeit oft eine gute Lösung. Es besitzt nur eine Proteinquelle (Singleprotein) und nur eine Kohlenhydratquelle.
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