Auffangstation für kranke Katzen
In der Katzenstation Thüringen nehmen wir vor allem die Katzenkinder auf, die bei Kastrationsaktionen eingefangen wurden, aber noch nicht kastriert werden können. Hier päppeln wir sie auf, pflegen sie gesund und gewöhnen sie an den Menschen. Danach ziehen sie gut vorbere itet in unsere anderen Katzenstationen und Tierheime um – und werden dort in ein neues Zuhause ver mittelt. Unsere vielfältigen Aufgaben in der Katzenauffangstation Thüringen werden wir wohl noch lange erfüllen müssen. Denn obwohl wir Jahr für Jahr an Katzenbesitzer appellieren, ihre Tiere kastrieren zu lassen, vermehren sie sich leider weitaus schneller als die Einsicht vieler Halter.
Die Katzenauffangstation verfügt über mehrere Räume, damit wir auch Einzelgänger entsprechend ihren Bedürfnissen allein halten können. Auch haben wir einen speziellen Quarantäneraum für Katzen, die mit Pilzen infiziert sind; sowie einen weiteren für Katzen mit FIV/Leukose. Diese Räume vermindern die Ansteckungsgefahr erheblich. Tiere mir diesen Krankheiten haben eine lange Rekonvaleszenzzeit, deshalb sind diese Räume so wichtig. Weiterhin verfügt die Katzenstation Thüringen über eine Mutter-Kind-Station mit Innenraumzwingern, in denen wir Katzenmütter mit ihren Jungen unterbringen. Diese Innenraumzwinger schützen die Kitten und deren junges Immunsystem. Auch ein Seniorenzimmer befindet sich in unserer Katzenstation. In dieser Oase können die Senioren ihre Ruhe genießen und müssen sich nicht mehr mit jungen spielfreudigen Katzen den Platz teilen.
Das vergangene Jahr war sehr turbulent aufgrund zahlreicher Notfälle und der erneuten Kittenschwemme. Unglaublich viele Hilferufe haben wir erhalten. entweder hinsichtlich verlassener Kitten, die mit der Flasche aufgepäppelt werden mussten oder wegen älterer Straßenkatzen, die in einem desolaten Zustand waren. Außerdem waren wir konfrontiert mit einer Kittenflut durch unkontrollierte Vermehrung im ländlichen Raum und teils auch in Städten. Wir haben versucht, so vielen Kätzchen wie möglich zu helfen. Doch oft konnten wir diese so zahlreichen Notfälle nicht mehr aufnehmen, weil unser Tierheim dauerhaft überfüllt war. Um trotzdem möglichst vielen Fellnasen helfen zu können, haben wir mit anderen Tierschützern, Tierheimen und Pflegestellen eng zusammen gearbeitet. Durchatmen konnten wir allerdings kaum, da die Hilfe – rufe ganzjährig und ohne Pause kamen. Einige Erlebnisse waren besonders eindrucksvoll, davon berichten wir im Folgenden.
Übersät mit Wunden
Gleich im Januar wurde uns ein Kater gebracht, dessen gesamter Körper mit Wunden übersät war. Wir können nur vermuten,woher diese stammten. Bis zu seiner Heilung musste der arme Kerl ziemlich lange intensiv von uns gepflegt werden. Aber seine Verletzungen heilten und nachdem er wieder topfit war, fand er ein liebevolles Zuhause.
Dachboden voller skelettierter Katzenleichen
Im Mai schockten uns dann die schrecklichen Bilder auf dem Dachboden eines alten Hauses. Dort hatten zwei Katzen ihre acht Jungen geboren. Unklar blieb, wie sie dorthin gekommen waren. Denn eigentlich gab es weder einen Zu- noch Ausgang; davon zeugten zahlreiche skelettierte
Katzenleichen. Offensichtlich hatten sie irgendwie ein Schlupfloch hinein, doch keinen Weg mehr hinaus gefunden. Gerettet haben wir die schon sehr abgemagerten Katzen im absolut letzten Augenblick. Alle litten an Herpes, Katzenschupfen, Hautpilz und Parasiten. Einige verloren leider ein Auge. Doch alle haben nun ein schönes Heim gefunden.
Noteinsatz für Katzenbabys
Im September klingelte wieder einmal unser Telefon. Jemand hatte drei einsame Katzenbabys entdeckt – die in einem sehr schlechten Zustand sein sollten. Die Beschreibung der Babys war so erschreckend, dass es offenbar um Leben und Tod ging. Wir fuhren sofort los. Vor Ort erhielten wir dann die traurige Gewissheit: Ein Baby war bereits verstorben, eins kroch schreiend über die Wiese, und ein weiteres war spurlos verschwunden. Wir haben überall nach ihm gesucht, doch es war nicht mehr auffind – bar. Das kläglich schreiende Baby brachten wir in Sicherheit und nannten es Lennard. Er war dehydriert und übersät mit Fliegeneiern. Wir haben um sein noch junges Leben gekämpft – und gewonnen! Bald darauf hat Lennard dann ein schönes Zuhause gefunden.
Katzen aus schlechter Haltung gerettet
Im November bat uns wieder einmal ein Mitarbeiter des Veterinäramts um Hilfe. Sieben Katzen sollten aus schlechter Haltung befreit werden. Als wir die Tiere sahen, war uns sofort klar: Hätten wir sie nicht auf – genommen, wäre das sehr übel ausgegangen. Denn die Kleinen waren kurz vor dem Verhungern, entsprechend mager und knochig, zudem voller Parasiten, auch im Darm. Sie benötigten dringend medizinische Versorgung.
Vier von ihnen sind bei uns geblieben, eine ist gestorben, zwei haben wir vermittelt. Wie gesagt, diese Geschichten berichten lediglich von den besonders eindrucksvollen Ereignissen. Doch auch ohne diese Sonderfälle haben wir reichlich zu tun. Denn jeden Tag klingelt unser Telefon – jeden Tag retten wir Katzen. Alle unsere Geschichten würden diesen Jahresbericht sprengen. Aber auf unserer Webseite finden Sie noch weitere Notfallgeschichten. Die meisten sind durch Ihre Hilfe gut ausge – gangen. Dafür danken wir Ihnen herzlich!
Worüber wir uns gefreut haben
Auch im vergangenen Jahr haben uns wieder so viele treue Spenderinnen und Spender unterstützt. Damit helfen Sie uns, die hohen Tierarztkosten zu stemmen. Ebenso erfreulich ist die Situation, dass wir immer mehr Vermittlungsanfragen aus ganz Deutschland bekommen und viele dieser Menschen dann tatsächlich unsere Katzen adoptieren. Folglich können wir noch mehr Katzen helfen und noch mehr Leben retten. Und: Die Zusammenarbeit mit den Behörden verläuft sehr gut, auch darüber freuen wir uns und sind sehr dankbar dafür.
Das Jahr in Zahlen
Zusätzlich haben wir im Jahr 2021 für 121 Katzen Kastrationshilfe geleistet. Das bedeutet, dass wir wildlebende Katzen einfangen, kastrieren und wenn sie nach dem Eingriff wieder fit sind, an ihren Fundort zurücksetzen. Nur so kann die unkontrollierte Vermehrung eingedämmt und zukünftiges Leid verhindert werden.
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
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