Spezialisten für alte Katzen und Katzen mit Handicap
Seit wir uns auf die Vermittlung von alten Katzen und Katzen mit Handicap spezialisiert haben, sind unsere Vermittlungszahlen natürlich wesentlich niedriger als früher, als wir noch Jungkatzen vermittelt haben.
In 2020 konnten wir für 50 ältere, teilweise recht scheue Katzen ein neues Zuhause finden. Zum Beispiel für den 13-jährigen Robin mit chronischer Ohrenentzündung oder für die 15-jährige Jule. Für die 17-jährige Feli, die todunglücklich zu uns kam, war es allerdings schon zu spät. Sie starb bei uns 2 Wochen später.
Auch bei unseren unvermittelbaren Freigängerkatzen gab es leider drei Todesfälle, altersbedingt. Momentan haben wir von diesen Freigängern nur noch drei sehr alte Katzen, der älteste ist Chicco mit 21 Jahren. Da die Katzenstation über einen kleinen, gut eingezäunten Garten verfügt, können wir auch immer zwei bis drei alten Hunden ein letztes Zuhause bieten.
Für sie haben wir einige ehrenamtliche Gassigeher, sodass es den Hunden nicht an Bewegung mangelt. Einen davon, den 6-jährigen Champi aus Ungarn, konnten wir in 2020 in eine Familie vermitteln. Neu ist der etwa 10-jährige Schäfermischling Zeuss aus Griechenland und die 10-jährige Romy aus einer Beschlagnahmung. Normalerweise arbeiten hier zu meiner Unterstützung eine Halbtagskraft und eine Minijobberin fürs Wochenende. Leider ist seit November die Halbtagskraft ausgefallen, wegen schwerer Krankheit; und eine neue Mitarbeiterin ist trotz aller Bemühungen bisher nicht zu finden. Wir mussten also erst einmal darauf verzichten, neue Katzen aus unseren Tierheimen zu holen, da die Arbeitskraft dafür fehlt.
Berichte von unseren Rentnergangs
In der „Katzenstation München“ haben wir uns auf die Vermittlung von Katzen und Hunden spezialisiert, die nicht so leicht zu vermitteln sind. Also ältere Tiere, die meist auch gesundheitliche Einschränkungen haben und denen daher das Schicksal droht, den Rest ihres Lebens im Tierheim verbringen zu müssen. Mit unserer Erfahrung und viel Geduld finden wir für die meisten Tiere das passende Zuhause.
Doch leider funktioniert das nicht immer. Hier berichten wir Ihnen, was im vergangenen Jahr in unseren Seniorengruppen an Traurigem und Schönem geschehen ist. Marvina, unsere Durchfallkatze, ist immer weniger geworden und der Durchfall kam nach jeder Behandlung wieder. Als sie im Frühjahr nur noch „Haut und Knochen“ war, mussten wir sie gehen lassen. Wir hätten ihr so gerne geholfen. Unser „Schreihals“ Phoebe mit der Schilddrüsenüberfunktion ist 19 Jahre alt geworden.
Eines Morgens lag sie tot in ihrem Körbchen. Es ist sehr still geworden ohne sie. Die ebenfalls 19-jährige Rosi mussten wir einschläfern lassen. Als sie nicht mehr fressen wollte, hat der Doc bei ihr Krebs in der Leistengegend festgestellt. Sie hatte zwei schöne Jahre bei uns. Tristona ist nun 14 Jahre alt und allmählich kommen auch bei ihr die Altersbeschwerden. Bei der letzten Blutuntersuchung wurde eine Niereninsuffizienz festgestellt. Also heißt es ab jetzt: „Nierendiät“. Das funktioniert mehr schlecht als recht, Tristona war schon immer etwas heikel.
Unter den Herren ist Tommy unser erstaunlichster Kater. Er ist jetzt 20 Jahre alt und lebt seit Oktober 2001 bei uns in der Katzenstation. Er ist immer noch gesund und frisst auch recht gut. Tommy ist lieb, aber zurückhaltend. Der letzte Neuzugang im April war der inzwischen 20-jährige Kater Chicco. Er hat sein Leben lang in einer Familie gelebt. Als diese auseinanderbrach, wollte keiner den Kater haben, also wurde er bei uns abgegeben. Chicco war anfangs extrem aggressiv, wir haben einige böse Verletzungen davongetragen. Aber allmählich wurde er doch anhänglich und verschmust, er ist aber immer noch etwas unberechenbar.
Beim Streicheln muss man auf der Hut sein, denn plötzlich passt ihm irgendetwas nicht, und er schlägt gnadenlos zu. Auch die Hunde müssen vorsichtig sein: Wenn sie ihm zu nahe kommen, gibt’s Schläge. Chicco hatte leider von Anfang an extrem schlechte Nierenwerte. Wir dachten eigentlich nicht, dass er noch mehr als ein paar Wochen lebt. Aber er frisst seine Nierendiät ganz brav, selbst mit dem schwarzen Pulver „Porus One“, das erstaunlich gut wirkt. Es wurde uns von einer Spen derin empfohlen und leitet die Giftstoffe über den Darm ab. Nun haben wir tatsächlich nur noch drei Katzen in unserer Seniorengruppe. Aber die nächste, eine 19-jährige Kätzin, ist bereits angekündigt.
Auch in unserer Hunde-Rentnergang hat sich im letzten Jahr einiges verändert, aber zum Glück ist kein Hund gestorben. Rosi, die 9-jährige Chihuahua Mix-Hündin, konnte sehr schnell in eine liebevolle Familie vermittelt werden.
Der 6-jährige Champi aus Ungarn war leider viel zu jung und lebhaft für unsere Gruppe. Aber dann verliebte sich eine unserer Gassigeherinnen in ihn und als ihre bisherige Pflegehündin ein neues Zuhause be – kam, hat sie Champi in ihre Familie aufgenommen. Die Familie kommt noch immer jeden Sonntag zum Gassigehen mit unseren Hunden; und natürlich ist Champi immer mit dabei, sodass wir ihn noch regelmäßig sehen können. Wir freuen uns sehr über dieses tolle Happy End für unseren, in seinem bisherigen Leben so glücklosen, Ungarn.
Der kleine Blacky, ein 13-jähriger Schnauzer-Mix, hat zwar keine Verlassens-Ängste mehr, aber er ist mittlerweile völlig dement und verwirrt. Leider ist er dadurch auch völlig unsauber. Sobald er aufwacht, lässt er alles laufen. So müssen wir viel putzen und ihn selbst auch ständig waschen. Aber er frisst mit Appetit, schluckt brav seine Herzmedikamente und geht auch noch kurze Gassirunden. Im letzten Februar haben wir direkt aus Griechenland von der Straße einen großen Schäfer-Mischling bekommen. Er ist ca. 10 Jahre alt und wurde von seiner Retterin Zeuss genannt. Zeuss ist ein ganz lieber, behäbiger Kerl, der am liebsten den ganzen Tag im Körbchen liegt. Nur wenn’s Fressen gibt, wird er richtig munter.
Anfangs war er zaundürr, mittlerweile müssen wir aufpassen, dass er nicht noch dicker wird. Deshalb muss er einmal täglich mit zum Gassigehen, auch wenn’s ihm manchmal nicht so recht passt. Romy ist eine 11-jährige Wuschelhündin unbestimmbarer Rasse. Sie wurde vom Amtstierarzt beschlagnahmt mit vielen, vielen anderen Hunden, die alle in einem Haushalt hausten. Romy war offensichtlich die Stamm – mutter der ganzen Meute. Auf dem rechten Auge ist sie blind, als der Augendruck dort schmerzhaft hoch wurde, mussten wir operieren. Das Auge ist nun raus und kann nicht mehr weh tun. Romy ist eine liebe und fröhliche Hündin, die Einzige in der Rentnergang, die sich immer sehr aufs Gassigehen freut.
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