Kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit!
Sie niesen – und Ihr Hund springt beherzt an Ihre Seite und möchte kuscheln. Doch möglicherweise kratzt auch noch Ihr Hals und die Glieder schmerzen. Sollten Sie jetzt lieber Ihre Fellnase auf Abstand halten? Kann sich Wuff andernfalls bei Ihnen anstecken? Mit einer Erkältung, einem grippalen Infekt oder sogar COVID-19? Die Antwort lautet: Jein.
Sofern Sie erkältet sind, können Sie tatsächlich Ihren Hund anstecken.
Auf deine-tierwelt.de* erklärt Tierarzt Fabian von Manteuffel, dass neben Viren auch Bakterien einen Infekt auslösen: „Viele Erkältungssymtome stammen von diesen Bakterien. Und die sind nicht so wählerisch in der Auswahl ihrer Opfer.“ Um die Ansteckung eines Hundes zu vermeiden, sollte man benutzte Taschentücher sofort entsorgen und das Tier nicht anhusten oder anniesen. Hat es Ihren Liebling allerdings erwischt, plagen ihn Husten, Niesen, tropfende Nase und Fieber. Er ist müde, frisst weniger und reibt sich die Nase. Doch er muss sich nicht bei Ihnen angesteckt haben. Auch seine Artgenossen können Erreger einer Hunde-Erkältung in sich tragen. Die verläuft ähnlich wie bei uns Menschen – und verschwindet bald wieder. Allerdings warnt Tierarzt Thomas Steidl auf welt.de**: „Wenn aber die unteren Atemwege, also auch die Bronchien und die Lunge betroffen sind, ist ein Tierarztbesuch dringend erforderlich.“ Warnhinweise sind ausgeprägte Appetitlosigkeit, apathisches Verhalten oder Fieber. Ein Tierarzt sollte nun abklären, ob sich hinter den Symptomen etwas Ernsteres versteckt. Denn auch Staupe geht mit Husten oder Schnupfen einher. Ebenso der Zwingerhusten (Hundegrippe), der sich durch stark bellenden, teils krampfhaften sowie trockenen Husten äußert und mit Fieber einhergeht.
Ganz gleich, welche Viren und Bakterien Ihren Liebling quälen, Sie können ihm helfen: schonen, warm halten (auch im Körbchen), vor Zugluft schützen und nach dem unvermeidbaren Gassigehen das Fell gut trocknen. Der Spaziergang sollte kurz, aber zügig verlaufen, damit Ihre Fellnase nicht auskühlt. Daher ist auch ein Hunde-Mantel sinnvoll. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund genügend trinkt. Ein Trick: Weichen Sie Trockenfutter mit Wasser ein.
Sollten Sie hingegen gerade die Erreger einer Influenza (Grippe) in sich tragen, stecken Sie Ihren Liebling ziemlich sicher nicht an. Laut geo.de*** ist in Deutschland kein Fall bekannt, bei dem sich ein Hund mit einem humanen Influenzavirus infiziert hat. In anderen Regionen der Welt habe sich allerdings gezeigt, dass dort Hunde empfänglich für diese Viren seien, jedoch nicht daran erkranken. Ähnlich ist es bei SARS-CoV-2, dem Auslöser von COVID-19. Auch dieser Virus kann auf Hunde übertragen werden, allerdings erkranken sie nicht daran. Laut aerzteblatt.de**** zeigt eine Studie eines internationalen Wissenschaftler-Teams, dass bei 3,4 Prozent der Hunde, deren Besitzer an COVID-19 erkrankt waren, tatsächlich Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen wurden. Allerdings fiel bei keinem der Tiere der PCR-Test positiv aus – sie waren folglich nicht erkrankt. Es gibt also kein Kuschelverbot, wenn Sie erkrankt sind. Seien Sie lediglich ein bisschen vorsichtig, dann kommen Sie beide gut durch die kalte Jahreszeit.
* www.deine-tierwelt.de/magazin/kann-ichmeinen-hund-eigentlich-mit-der-grippe-anstecken/
** www.welt.de/gesundheit/article149110337/Wie-man-seinem-Haustier-ueber-eine-Erkaeltunghilft. html
*** www.geo.de/natur/tierwelt/18432-rtkl-haustiere-kann-ich-meinen-hund-mit-grippe-anstecken-und-er-mich
**** www.aerzteblatt.de/nachrichten/115227/COVID-19-Erkrankte-koennen-Hunde-und-Katzen-anstecken
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