Eine anstrengende, aber auch zumindest was die Tiervermittlung betrifft, sehr schöne Woche liegt hinter uns – und das nicht nur wegen dem fantastischen Wetter, was derzeit herrscht.
Montag kämpften wir uns durch den dicken Pelz unseres Urviechs Ursel, weil die Kaukasenhündin inzwischen völlig verfilzt war. Natürlich ging dies nur in Vollnarkose. Ursel hätte ansonsten nicht so brav still gehalten, als wir ihr mit der riesigen Pferdeschermaschine zu Leibe rückten.
Am Dienstag ging es für unsere Hundesenioren Flo-Kati und Räuber (er wohnte seit 2000 bei uns im Tierheim) ins Hundealtersheim nach Nichel. Die Zusammenführung mit den dort bereits wohnenden Hundesenioren klappte einwandfrei und unsere beiden Schätze durften da bleiben. Das Hundealtersheim ist fast wie ein richtiges Zuhause – wer mal im Netz nachschauen möchte – einfach www.dogworld-stiftung.de eingeben.
Während wir unterwegs waren, kam die Hiobsbotschaft – wieder kompletter Stromausfall seit dem späten Vormittag (und damit auch kein Wasser, weil die Brunnenpumpe auch mit Strom läuft). Die Tierpfleger mussten mal wieder improvisieren. Wasser für die Hunde gabs nur auf Zuteilung. Unser Elektriker kam glücklicherweise sofort rausgefahren und entdeckte das Problem recht schnell. Der Schalter für die Hauptverteilung hatte den Geist aufgegeben und gleichzeitig war eine Hauptstromleitung durchgeschmort. Bis zum Abend konnte, auch dank des sofortigen Einsatzes unseres Energieversorgers, eine Notlösung gebastelt werden. Alle Tiere wurden versorgt und wir machten etwas beruhigt dann doch irgendwann Feierabend. Im Hinterkopf bleibt natürlich die ständige Sorge, wie lange der Rest der maroden Hauptverteilung noch durch hält.
Mittwoch gings ganz früh los für Hundeopi Joseph und Riesenbaby Homer in die Tierklinik nach Steina. Joseph sollte endlich von dem Tumor am Fuß (siehe Foto) befreit werden, der leider immer größer wurde und ihn langsam beim Laufen behinderte. Opi Joseph überstand die OP ohne Probleme – er ist eben ein kleines Stehauf-Männlein. Leider musste ein Zeh mit amputiert werden und Joseph jetzt einen Fußverband tragen. Der Tumor hat aber glücklicherweise anscheinend noch nicht gestreut. Tja und unser Homilein. Er hatte Blödsinn gemacht und im Freigehege zu dolle mit seinem Hundekumpel Amon herum geturnt. Seit einer Woche wollte er sein linkes Hinterbein nicht mehr aufsetzen. Eine Untersuchung war nicht möglich, weil Angsthase Homer bei jeder Berührung durch unsere Tierärztin in sich zusammen viel. Also gings ab in die Klinik und unter Narkose wurde die schlimme Vermutung Gewissheit – Kreuzbandriss. Für Freitag wurde die OP angesetzt, die mehrere Stunden dauern sollte – weil Homi einfach so riesig ist. Die Rechnung wird sicherlich genauso riesig ausfallen – so ein Mist aber auch…
Am Samstag gings dann für unsere kleine Hundeuromi Sissi in ihr neues Zuhause. Dort hat man ganz viel Erfahrung mit so alten tattrigen Pudelmädchen und wird ihr alle die Liebe und Zuwendung geben, die Sissi auch die letzten Jahre von ihrem Frauchen bekam. Für die 18 jährige Sissi ein riesiges Glück.
Zwischendurch zogen diese Woche noch weitere Hunde zu ihren neuen Familien – dabei waren Benni, Candela (nach 7 Jahren Tierheim), Cameron, Senta, die letzten beiden Bernhardinerbabyrüden Bommel und Bonsai … So könnte die Vermittlung weiter gehen.
Dr. Annett Stange