Trotz des Sommers, der Ferien und jetzt der Hitze ist bei uns derzeit richtig viel los. Die Interessenten geben sich die Klinke in die Hand. Alleine letzte Woche sind 10 Hunde, 5 Katzen und ein Mini-Pig zu ihren neuen Familien umgezogen. Und morgen am Montag werden die nächsten 3 Hunde in ihr neues Zuhause gebracht.
Aber deswegen sind wir natürlich nicht “unter belegt”. Per Datum heute – 108 Hunde, denn diese Woche sind noch 2 Abgabehunde gekommen. Und heute brachte unser Hundepfleger Mario aus Klembow noch die kranke Hündin Cola mit. Er ist mal eben bei seinem Urlaub dort vorbei gefahren. Das Schicksal der kleine Maus lag uns sehr am Herzen. Ihr Auge ist kaputt und wurde in Klembow einfach nicht behandelt. Kommende Woche soll Cola von der Augenspezialistin angeschaut werden. Wir hoffen mal, dass es noch zu retten ist.
Ach so, und in der Katzenkinderstation ist auch noch keine Entspannung angesagt. Heute waren es noch immer 40 Katzenkinder, die versorgt werden müssen. Einen kleinen, völlig verhungerten Zwerg holten wir am Samstag noch vom Bahnhof in Bagenz. Seit Mittwoch turnte das Katzenkind bereits auf den befahrenen Gleisen herum. Am Samstag packte eine beherzte Bahnwärterin den kleinen “Xanter” kurz entschlossen und informierte uns – bevor er überfahren wird. Drücken Sie bitte die Daumen, dass er durch kommt!
Auch kämpfen wir noch um das Augenlicht unseres W-Wurfes. Die Zwerge wurden in völlig desolaten Zustand von ihrer Besitzerin aus Reuthen bei uns abgegeben. Angeblich wäre die Mutterkatze nicht mehr am Leben – naja, wers glaubt … Wanda, Wanja und Winni sind nun Dauerpatienten bei der Augenspezialistin. Leider macht sie uns nicht viel Hoffnung, dass wir bei Wanda und Wanja das Augenlicht retten können. Aber Einschläfern kommt für uns nicht in Frage – dafür sind alle drei inzwischen einfach viel zu gut drauf. Sie fressen uns die Haare vom Kopf, sind dick und rund und munter. Sie spielen miteinander, finden das Katzenklo und sind so sehr lieb. Über Spenden für die kostspielige Behandlung mit Augensalben und Medikamenten würden wir uns riesig freuen.
Sowieso machen uns die Tierarztkosten derzeit wieder Kopfzerbrechen, denn die letzten Rechnungen sind noch nicht einmal bezahlt und die nächsten kranken Tiere müssen bereits wieder operiert werden. Unter anderem die 10 jährige Katze Lisa, die von ihrer Besitzerin unter Angabe von fadenscheinigen Gründen bei uns abgegeben wurde, musste operiert werden. Völlig vergammelte Zähne und mehrere Blasensteine (und dadurch blutiger Urin) waren der Vorbesitzerin anscheinend nicht aufgefallen. Wir kämpfen nun um Lisa’s Leben, weil die sensible Kätzin einfach nicht richtig ans Fressen kommen möchte. Sie braucht so viel Zuwendung und Streicheleinheiten. Nur wenn man sie streichelt und auf sie einredet, frißt sie etwas.
Noch ein Tier was in völlig desolaten Zustand bei uns von seinen Besitzern abgegeben wurde, war Kaninchen Jack. Wir wunderten uns noch warum der Kaninchenmann so dünn ist. Die Tierärztin fand schnell die Ursache – vereiterte Zähne und dadurch aufgelöste Zahnwurzeln. Jack konnten wir nicht mehr helfen, außer ihn von seinen sicher schon seit Monaten anhaltenden Schmerzen zu befreien und ihn erlösen zu lassen.
Es ist schon verrückt, dass den Vorbesitzern von Jack und Lisa nicht aufgefallen ist, dass ihre Tiere so krank sind.
Dr. Annett Stange