Liebevoller Gnadenhof
Unser Tierparadies Oberdinger Moos liegt etwa 40 km nordöstlich von München. Umgeben von viel Natur, nur einem Nachbarn in unmittelbarer Nähe und den nächsten Häusern erst in 1,5 km Entfernung, haben wir eine traumhafte, ideale Lage für die Tierhaltung. Die Station umfasst ein relativ kleines Wohnhaus auf ca. 4.000 m² Grund und viele kleine Nebengebäude, meist Holzgartenhäuser, diverse Gehege und Volieren. Das Tierparadies Oberdinger Moos ist ein Refugium überwiegend für Tiere, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr vermittelt werden können. Sie haben Handicaps, sind alt, krank, verstört oder haben Verhaltensweisen entwickelt, die für einen normalen Haushalt nicht tragbar sind. All diese Tiere bleiben lebenslang bei uns. Ihre Bedürfnisse erfühlen wir, weil wir über Jahrzehnte hinweg mit den verschiedensten Tierarten sehr viel Erfahrung gesammelt haben. Deshalb werden unsere Lieblinge sehr individuell betreut. Allerdings müssen wir leider häufig viel zu früh schon wieder von ihnen Abschied nehmen, weil sie als bereits alte oder kranke Tiere zu uns gekommen sind. Zusätzlich zur Versorgung der Tiere verrichteten wir 2021 folgende Arbeiten:
Ausbau des Katzenhauses
Leider haben wir es vor dem Winter nicht mehr geschafft, einen beheizbaren Raum für die Kätzinnen Edna und Maja fertig zu stellen. Es waren zu viele Vorarbeiten nötig. Und die Preise für Baumaterialien waren innerhalb von Wochen um das Doppelte und Dreifache gestiegen. So haben wir günstig Gebrauchtes besorgt, um die Kosten zu minimieren.
Igelstation
Sieben untergewichtige Igel wurden uns nacheinander gebracht. Leider kamen zwei der kleinen Tiere schon in einem desolaten Zustand an und überlebten traurigerweise trotz intensiver Bemühung nicht. Einer jedoch erreichte noch vor der Kälte ein Gewicht von 600 Gramm und wurde an unserer Igelfutterstelle draußen frei gelassen. Igel müssen in der Überwinterung einzeln gehalten werden, deshalb hat mein Mann einen alten Kleiderschrank als Igel-Zwergerl-Winter- Hotel umgebaut. Igel machen unsagbar viel Arbeit, da sie alles verunreinigen, ihr Futter, das Trinkwasser und ihren Schlafbereich. Täglich zweimal gründlich säubern und die Zeitungen als Unterlage wechseln ist angesagt. Aber am nächsten Tag haben sie daraus wieder ihren „Saustall“ gemacht. Manchmal halten sie für ein paar Tage Winterruhe, das heißt „Verschnauf- Pause für das House-keeping- Personal“, in dem Fall für uns.
„Katzenvilla“ im großen Gehege
Für Franzi und Emilia, die so ängstlichen Katzenmädchen, hat mein Mann aus einem Hasenstall eine exklusive, zweistöckige „Villa“ gebaut, sogar mit überdachter Terrasse. Sie sollten noch eine zusätzliche Unterkunft erhalten, um sich zurückziehen zu können, falls sie anfänglich Probleme mit den
anderen Katzen hätten.
Spendenübergabe
Eine junge, sympathische Fotografin wollte gerne eine Weihnachtsaktion für uns machen, da ihr unsere Website so gefallen hat. Einen Teil ihrer Einnahmen wollte sie uns im Dezember als Spende zukommen lassen. Sie überreichte uns dann kurz vor Weihnachten überraschend 700 Euro für den Ausbau des Katzenhauses. Eine weitere Spende von 100 Euro kam von einem Katzenliebhaber aus dem Freundeskreis. Somit war weiteres Material für den Ausbau des Katzenraumes gesichert.
Kontrolle durch das Veterinäramt
Unangemeldet kamen zwei Amtsveterinäre zu uns zur Kontrolle. Sie waren von der Anlage angetan und fanden Gehege und Unterbringung der Tiere in perfektem Zustand vor. Der Amtstierärztin gefiel es so gut bei uns, dass sie sich doch glatt in einer Mail für den netten Nachmittag bedankte. Wir hatten unterhaltsam einige Anekdoten unserer Tiere zum Besten gegeben.
„Wir sind kein Tierheim für Tiere, die ein neues Zuhause suchen,
sondern eine Pflegestation für alte, kranke oder nicht mehr vermittelbare Tiere.“
Iris Luber,
Leiterin Tierparadies
Oberdinger Moos
Auf einem Gnadenhof gibt es viele Abschiede
Purzel: Purzel, der kleine Pinschermix, ist nun vollkommen erblindet, der Geruchsinn und auch das Gehör lassen nach. Manchmal ist er auch unsauber. Mit Herzmedikamenten geht es ihm recht gut, auch vom Bewegungsapparat her ist er fit.
Neuzugänge
Schoma: Der kleine lautstarke 12-jährige Dackelmix Schoma kam zu uns. Da er alles und jeden verbellen und „kommentieren“ muss, hatte er niemals eine Chance auf Vermittlung. Lässt man ihn allein, so jault er in höchsten Tönen, trotz Hundegesellschaft. Ein No- Go für Leute mit Nachbarn. Seine Gassigeherin würde ihn sofort zu ihrer Hündin Sally dazu nehmen, wenn er nicht diese lautstarke Unart hätte. Trotzdem ist er ein süßer, lebhafter Kerl, noch immer voller Energie.
Franzi und Emilia: Diese so unglaublich scheuen Miezen sind Mutter und Tochter. Man hatte in einer Schrebergarten- Siedlung massiv versucht, sie zu vertreiben. Wer weiß, mit welchen Mitteln.
Denn sie hatten große Angst vor Menschen. Sie leben nun bei uns im großen Gehege. Lange Zeit huschten sie wie kleine schwarze Geister fluchtartig in ein Versteck, sobald sie Menschen sahen. Langsam halten sie den Anblick von Zweibeinern aus und trauen sich zur Futterzeit an ihre Näpfe, auch wenn ich noch in der Nähe bin. Nur wenn ich den Kopf wende und sie ansehe, flüchten sie doch.
Manfred: Von uns genannt Girgl (bayrisch für Georg). Dieser eindrucksvolle Ziegenbock steht jetzt bei uns auf der Weide, zusammen mit den drei Ziegenkumpels und einigen Schafen meiner Freundin.
Abschiede
Nana: Von Nana, der liebenswerten 15-jährigen und dementen Dalmatinermix-Hündin mussten wir leider schon nach vier Monaten Abschied nehmen. Zu uns kam sie mit schlechten Leber- und Nierenwerten. Trotz Unterstützung mit Medikamenten verschlechterte sich ihr Zustand. In der Klinik stellten sich katastrophale Blutwerte heraus. Als erste Nothilfe wurde sie gleich an eine Infusion gehängt. Aber wieder bei uns, ging es ihr in der Nacht so schlimm, dass sie nicht mal mehr aufstehen konnte. Und man sah in ihren Augen, dass sie Abschied nehmen wollte. Gleich am nächsten Morgen kam der Tierarzt und erlöste sie sanft auf ihrem Hundebett liegend. Begraben wurde sie auf unserer Tier-Ruhe-Wiese.
Spike: Spike, oder Spiky, der 17-jährige Colliemix, musste das Leben verlassen. Seine Nierenwerte waren schrecklich und in der Klinik wurde uns gesagt, dass es sich nur noch um Tage handeln konnte, bis die Organe versagen. Um ihm unnötiges Siechtum zu ersparen, ließen wir ihn hier Zuhause einschläfern, auf seinem Lieblingsplatz. Seine letzte Ruhe fand er genau wie Nana auf unserer „Tier-Ruhe-Wiese“.
Nady: Die Kätzin Nady, die Herzensfreundin der Kätzin Zada, war nach Unpässlichkeit mit Hilfe von Antibiotika scheinbar auf dem Weg der Besserung und wir freuten uns schon sehr. Endlich fraß sie wieder und ging auch nach draußen. Einen Tag später lag sie tot in ihrem Körbchen – Herz- Kreislaufversagen, wie es sich herausstellte. Nun machten wir uns große Sorgen um ihre Katzenfreundin Zada, wie sie den Verlust ertragen würde. Da geschah Herzerweichendes: Kater Pouncival kümmerte sich sofort um sie. Er putzt sie, begleitet sie und liegt mit Zada im Körbchen. Wir sehen dies mit tiefer Freude.
Das Jahr 2021 in Zahlen
In diesem Jahr haben wir aufgenommen:
· Die 15-jährige Dalmatinermix-Hündin Nana
· Die beiden extrem scheuen Kätzinnen Franzi und Tochter Emilia
· Den 12-jährigen Dackelmix-Rüden Schoma
· Den Ziegenbock Manfred (genannt Girgl)
In diesem Jahr mussten wir Abschied nehmen von:
· Dalmatinerhündin Nana nach nur 4 Monaten
· Kätzin Nady
· Colliemix-Rüde Spiky in seinem 17. Lebensjahr
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Der Ziegenbock Manfred / Girgl kam von uns weg in eine andere Ziegengruppe. Da er auch hier nicht handzahm wurde, war es für uns kräftemäßig nicht machbar z.B. seine Klauen zu schneiden oder ihn Medikamente einzugeben. Am neuen Platz gibt es kräftige junge Leute, die damit keine Probleme haben.
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