Wir bilden aus, für die Zukunft
Neues Jahr, neue Perspektiven: Im Januar haben wir zum Azubi Schnuppertag eingeladen. Fast 50 Jugendliche hatten sich auf unsere Ausschreibung „Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in im Tierheim Wollaberg“ beworben. Am Schnuppertag wollten wir nun fünf von ihnen kennen lernen – und vier der Angemeldeten kämpften sich tatsächlich morgens über verschneite und vereiste Straßen nach Wollaberg durch, um den Alltag in unserem kleinen Tierheim in der Nähe von Passau zu erleben.
Unsere Tierpflegerinnen Vanessa, Miriam und Monika zeigten ihnen: Wie sie verschmutzte Tierzimmer hygienisch säubern und wieder einrichten; wie man scheuen Katzen deren Medizin verabreicht; wie man großen Hunden sowie quirligen Welpen Halsbänder, Geschirre und Leinen anpasst; und wie man einen Hund liebevoll hält, wenn ihm der Tierarzt mit einem schmerzhaften Pieks Blut abnimmt.
Mit einigen „tierischen“ Fragen, mathematischen Aufgaben und einem Abschlussgespräch endete der Schnuppertag – und wir wussten, wie wir die Bewerberinnen einschätzen konnten.
Im Februar begrüßten wir Landrat Sebastian Gruber, der uns in Begleitung von Roland Freund, dem Bürgermeister von Jandelsbrunn, und unserer Amtstierärztin Dr. Tanja Degner besuchte. Herr Gruber wollte sich vor Ort ein Bild von unserem Tierheim machen. Er war sehr aufgeschlossen und interessiert, auch an unseren Sorgen und Nöten. Dankbar waren wir auch für seine Spende.
Für einen kräftigen Adrenalinstoß sorgte dann ein Einsatz im März. Die Caritas hatte uns zur Wohnung einer Dame gerufen, die ins Pflegeheim kam. Bei ihr lebten Katzen, ein Hund und zwei Nymphensittiche – in einer vollkommen verwahrlosten Wohnung. Bei den Vögeln türmte sich der Kot 20 cm hoch im Käfig. Die Katzenklos quollen über, der Fußboden war voller Urin und Kot. Der Hund war noch in einem einigermaßen guten Zustand; die Perserkatze jedoch so verfilzt, dass sie kaum noch laufen konnte. Außerdem hatte sie einen total verfaulten und eitrigen Zahn; und die Nacktkatze starken Ohrmilbenbefall. Beide hatten Fieber. Alle Tiere kamen in unsere Obhut und wurde gesund gepflegt.
Im April ein weiterer Hilferuf, diesmal vom Veterinäramt, nachdem Nachbarn das Amt auf eine Katzenhaltung aufmerksam gemacht hatten. Fast 40 Stubentiger fanden wir vor Ort. Sie waren überall: in Schränken, Schubladen, im Sofa. Und in der gesamten 50qm-Wohnung hing eine bestialische Gestankswolke.
Im August hat uns das Schicksal der beiden Doggen-Mixe „Luke“ und „Yoda“ besonders bewegt. Die Polizei hatte uns gerufen, weil die beiden ihre Besitzerin angefallen hatten. Dort angekommen trafen wir auf zwei vollkommen freundliche, junge Doggen-Mixe. Was genau vorgefallen war, weiß bis heute niemand. Tags darauf wollte die Tochter der Halterin die Hunde einschläfern lassen. Wir brachten sie davon ab – und behielten die beiden Riesenbabys, die weder Grenzen kannten noch eine liebevolle Erziehung. Für sie das passende Zuhause zu finden hat gedauert.
Das Tierheim in Zahlen
Bei uns in Wollaberg sind zehn Tierpfleger und Tierpflegehelfer beschäftigt, neun in Vollzeit und eine Teilzeitkraft.
Hundeabteilung
Wir mussten uns um viele beschlagnahmte Hunde kümmern. Meist um illegal eingeführte Welpen, aber auch einige Fälle von Animal Hoarding waren dabei. Insgesamt 139 Hunde haben wir aus Beschlagnahmungen aufgenommen, aufgepäppelt und an liebe neue Besitzer vermittelt. Auch 42 Fundhunde kamen zu uns. 36 davon haben wir wieder an ihre Besitzer übergeben. Bei den anderen konnte der Halter nicht ausfindig gemacht werden, sie haben alle ein neues Zuhause gefunden. Insgesamt vier Hunde mussten wir über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Katzenabteilung
310 Samtpfoten haben wir aufgenommen. Davon kamen 166 als Fundtiere zu uns, von denen nur 11 abgeholt wurden; bei allen anderen konnte kein Besitzer ausfindig gemacht werden. Außerdem übernahmen wir 81 Katzen aus Beschlagnahmungen. Alle Samtpfoten haben wir aufgepäppelt und in ein neues Zuhause vermittelt. Wir geben Katzen grundsätzlich nur kastriert ab, damit nicht eventuelle Freigängerkatzen womöglich unkastriert herumlaufen und neuen Nachwuchs zeugen. Weil leider nicht alle Halter ihre Katzen kastrieren lassen, hatten wir auch im vergangenen Jahr wieder mit einer wahren Babykatzenflut zu kämpfen. Viele dieser Babykatzen kamen in so desolatem Zustand bei uns an, dass wir für einige von Ihnen nichts mehr tun konnten. 81 Samtpfoten sind über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber 202 Katzen haben wir in ein tolles neues Zuhause vermittelt. Bei mehrere Fangaktionen haben wir 96 Katzen eingefangen, kastriert, gekennzeichnet und wieder an ihrem angestammten Platz frei gelassen.
Kleintiere
41 Kaninchen und Vögel haben wir aufgenommen und in ein neues Zuhause vermittelt.
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