Was tun bei Hunden mit Übergewicht? | Tierschutzliga Stiftung

Ursachen, Folgen und Lösungen

Übergewicht bei Hunden ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Wohlbefinden deines vierbeinigen Freundes beeinträchtigen kann. Lies hier, wie du Übergewicht erkennst, wie du deinen Hund auf Diät setzt und anschließend wieder in Form bringen kannst.

Wann ist mein Hund übergewichtig?

Als Faustregel gilt: Ein Hund ist übergewichtig, wenn sein Gewicht zehn Prozent über dem Idealgewicht liegt. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, ein Idealgewicht zu definieren. Schließlich gibt es viele Hunderassen mit unterschiedlichem Körperbau.

Deshalb gibt es für Hunde keinen Body Mass Index wie für Menschen, sondern den sogenannten Body Condition Score (BCS), für den du keine Waage benötigst. Stattdessen tastest du den Körper deines Hundes ohne Druck ab und betrachtest ihn ganz genau.

So geht’s:

Untersuchung der Rippen: Leg die Hände locker auf den Brustkorb deines Hundes und streiche sanft über seine Rippen. Sind sie fühlbar, aber nicht von weitem sichtbar?
Prüfung der Körperform: Stelle deinen Hund nach dem Streicheln hin und betrachte ihn von der Seite auf Augenhöhe. Inwieweit ist sein Bauch sichtbar?
Blick von oben: Betrachte den Körper deines Hundes abschließend auch von oben und achte dabei vor allem auf seinen Bauch. Idealerweise ist die Taille hinter den Rippen deutlich in der Draufsicht sichtbar.

Leidet dein Hund unter Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, ist das Körperfett an verschiedenen Körperregionen deutlich sichtbar. Seine Rippen und auch das Rückgrat sind nur schwer ertastbar, seine Taille kaum erkennbar. Das Fettgewebe ist deutlich fühlbar und auch sein Bauch tritt deutlich hervor.

Folgende Übersicht hilft dir:

Sehr mager	Rippen, Rückenwirbel, Beckenknochen sind klar erkennbar Es ist keine dünne Fettschicht auf dem Brustkasten fühlbar, stattdessen ist der Verlust von Muskelmasse deutlich erkennbar
Untergewichtig	Rippen, Rückenwirbel, Beckenknochen sind klar erkennbar Die Taille ebenfalls Es ist eine dünne Fettschicht auf dem Brustkasten fühlbar
Idealgewichtig	Der Hund hat gute Proportionen Rippen, Rückenwirbel sind nicht klar erkennbar, aber gut fühlbar Die Taille ist ebenfalls klar erkennbar Es ist eine dünne Fettschicht auf dem Brustkasten fühlbar
Übergewichtig	Rippen, Rückgrat sind schwer ertastbar Die Taille ist kaum erkennbar Es ist eine Fettschicht auf dem Brustkasten sowie dem Rückgrat und Rutenansatz fühlbar
Fettleibig	Rippen, Rückgrat sind kaum ertastbar Die Taille ist nicht erkennbar Es ist eine Fettschicht auf dem Brustkasten sowie dem Rückgrat und Rutenansatz deutlich fühlbar

Wodurch entsteht Übergewicht bei Hunden?

Übergewicht entsteht, wenn dein Hund mehr frisst, als er verbraucht. Eine Fütterung, bei der der Hund fressen kann, wann und wie viel er will, trägt dazu bei. Auch Leckerlis und Snacks machen Hunde oft dick – vor allem, wenn sich die Vierbeiner zusätzlich zu wenig bewegen.

Darüber hinaus gibt es ein paar Faktoren, die das Risiko für Übergewicht steigern:

Das Hundealter: Je älter der Hund, desto geringer ist der Energiebedarf und desto schneller nimmt das Tier zu. Ein spezielles Senioren-Futter, das auf dem reduzierten Energiebedarf angepasst ist, hilft.
Eine Kastration: Durch die Veränderung des Hormonhaushaltes kommt es durch eine Kastration bei Rüden und Hündinnen zu einer Gewichtszunahme. Hierbei hilft zusätzliche Bewegung.
Die Hunderasse: Beagle, Collie, Cocker Spaniel, Dackel, Labrador Retriever und Golden Retriever neigen zum Beispiel zu Übergewicht. Eine artgerechte Ernährung und auseichend Bewegung sind für diese Hunderassen besonders wichtig.

Dein Hund frisst wenig Futter und ist trotzdem übergewichtig? Dann kann eine Erkrankung der Grund sein. Bitte sprich unbedingt mit deinem Tierarzt.

Was tun, wenn der Hund Übergewicht hat?

Diät für deinen Hund

Wenn dein Hund übergewichtig ist, solltest du ihn auf Diät setzen – also eine verringerte Energiezufuhr sicherstellen. Bitte lass deinen Hund beim Tierarzt durchchecken, bevor du mit einer Diät anfängst. Schließlich ist es auch möglich, dass eine Erkrankung hinter der Zunahme steckt.

Bewegung erhöhen

Eine gute Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung sind für die Gesundheit von uns Menschen das A und O, genau wie für deinen Vierbeiner. Stell sicher, dass dein Hund ausreichend Bewegung bekommt, lauf ein paar Schritte mehr oder power deine Fellnase beim Gassigehen aus.

Das eigene Fütterungsverhalten hinterfragen

Überprüfe auch dein Verhalten gegenüber deinem Hund: Wie oft fütterst du ihn? Was kriegt er zu fressen? Außerdem spielt es eine Rolle, wie du deinen Hund erziehst. Benutzt du Leckerlis als Belohnung für gutes Verhalten? Schreibe beides auf und überlege dir, wie du deinen Hund alternativ belohnen kannst – zum Beispiel durch Kuscheln.

Weitere Tipps:

Teile das Hundefutter auf mehrere Mahlzeiten auf.
Wiege das Futter und verwende einen Teil des geplanten Futters als Snacks.
Verwende ausschließlich hochwertiges Futter. Billige Futter enthalten oft Zucker und sorgen nicht nur für Übergewicht, sondern machen deinen Hund auch krank.

Was sind die Folgen von Übergewicht bei Hunden?

Die Risiken für deinen Hund bei Übergewicht sind vielfältig. So führt ein zu hohes Körpergewicht in der Regel zu einer verkürzten Lebenserwartung. Außerdem leiden übergewichtige Tiere häufig unter Atemproblemen und sind dadurch weniger belastbar.

Darüber hinaus sind folgende Erkrankungen bei übergewichtigen Hunden möglich:

Verschlechterung des Immunsystems
Arthritis und weitere entzündliche Gelenkerkrankungen bis hin zu Gelenkverschleiß
Herzkreislauferkrankungen
Diabetes mellitus
Hauterkrankungen Daneben verringert Übergewicht auch die Lebensfreude von Hunden, schließlich sind sie weniger agil und können demnach weniger an der Umwelt teilnehmen.

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