Tipps für Freigänger-Katzen
Wer weiß es besser als Sie: Ihre Katze hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von einem gelungenen Tag. Erst recht, wenn ihr Aktionsradius über Wohnung oder Haus hinausreicht.
Im Sommer ist Ihnen das ganz recht. Doch im Winter ändert sich die Situation oftmals vollkommen. Kalt, feucht, windig? Igitt! Nichts für Samtpfoten.
Das steckt in ihren Genen. Schließlich sind die Vorgänger unserer Hauskatze von Asien aus über Ägypten und Südeuropa in den Norden eingewandert.
Daher die naheliegende Reaktion bei Schnee und Kälte: Tür zu! Und: Wo ist mein warmer Kuschelplatz?! Sollte auch Ihr Liebling zum Müßiggang neigen, bewahren Sie ihn bitte vor einem gänzlich durchpennten Winter. Denn Winterspeck und schlechte Laune durch Langeweile sind die Folge.
Dagegen hilft nur regelmäßige Action innerhalb der beheizten vier Wände. Will Ihre Katze jedoch unbedingt nach draußen: prima! Kitten sollten allerdings besser im Haus bleiben. Mit ihrem noch dünnen Fell ohne Unterwolle erkälten sie sich viel zu schnell. Auch Jungkatzen, kranke sowie alte Katzen sind anfällig und sollten daher nicht zu lange draußen bleiben.
Ideal ist daher eine Katzenklappe oder ein draußen aufgestelltes Katzenhaus. Eine solche Wärmehütte können Sie kaufen oder selbst bauen. Inspirationen finden Sie im Internet. Achten Sie – wenn Sie beispielsweise eine alte Hundehütte umbauen – auf Sauberkeit; zudem auf gute Polsterung und Rundum-Isolierung. Mit Styropor, Kork und Fleecedecken kreieren Sie für Ihre Katze einen angenehmen Unterschlupf. Möchten Sie Ihrem Liebling draußen auch Wasser und Futter anbieten, nutzen Sie am besten keine Metallnäpfe. Sinnvoll ist auch eine beheizbare Napfunterlage, damit nichts gefriert.
Was gefressen ist, muss auch wieder raus: Ein Katzenklo im Garten hilft Freigängern, wenn sie im Winter ihr Geschäft draußen nicht verbuddeln können. Jetzt ist an alles gedacht und Sie können Ihre Katze beruhigt um die Häuser ziehen lassen – damit sie in ihrem Revier weiterhin die Kontrolle behält. Immerhin hat sie es den ganzen Sommer über mühsam verteidigt.
Die Nacht sollte sie allerdings immer in den beheizten vier Wänden verbringen. Und denken Sie im Winter bei Freigängerkatzen auch daran, regelmäßig die Pfoten zu überprüfen. Die herausfordernden klimatischen Verhältnisse können zu rissigen Ballen führen, die mit Pfotenbalsam verhindert oder zumindest gelindert werden können. Falls der tägliche Streifzug durchs Revier Ihre Katze nicht hinter dem Ofen hervorlockt, sollten Sie zur Tat schreiten und Ihrem Stubentiger genügend Abwechslung bieten.
Zum Beispiel mit einem hohen Kratzbaum. Von dort aus ist der Überblick über das häusliche Geschehen – zwischen dem einen und dem anderen Nickerchen – immer bestens. Und zum Schärfen der Krallen dient er auch ganz wunderbar. Noch lebendiger wird Ihre Katze, sobald Seile oder Spielzeug vom Kratzbaum herunterhängen. Sollte jedoch kein Platz dafür vorhanden sein, bieten Sie Ihrer Katze ein Lager auf der Fensterbank an. Dort findet sie ebenfalls einen schönen erhöhten Aussichtspunkt und kann zudem das bunte Leben draußen beobachten. Kuschelig warm ist es dort auch – also ist alles vorhanden, was ein Katzenherz im Winter höher schlagen lässt. Doch nach dem Chillen auf Katzenbaum oder Fensterbank ist mal wieder ein Paukenschlag vonnöten.
Auf, auf zum Workout! Doch nicht nur für Bauch, Beine, Po; jetzt steht auch ein Training für die grauen Zellen an – die Stunde des Katzenspielzeugs hat geschlagen: Zu geistiger und körperlicher Aktivität animieren Bälle und Katzenangel, auch Fummel- und Kratzbrett. Die notwendige Bewegung bringen Ihrem Liebling auch Kuschelhöhle oder ein Tunnel. Am meisten Spaß gibt es natürlich, wenn zwei Katzen in Ihrem Haushalt leben. Dann können sie sich wunderbar jagen oder gegenseitig putzen, um danach gemeinsam Höhlen und Tunnel zu erforschen. Gibt es keinen pelzigen Spielkameraden, dann sind Sie gefragt; möglichst zweimal täglich für jeweils eine halbe Stunde.
Bringen Sie Ihre Katze mit Ball, Angel und anderem Spielzeug ordentlich auf Trab. Möglichst nicht alles auf einmal, sondern verteilen Sie die verschiedenen Aktivitäten über die Woche, damit es immer wieder einen neuen Anreiz gibt. Der Handel bietet zahlreiche Spielzeuge an, die zu ausgelassenem Toben anregen. Doch es muss nicht immer ein Gerät sein. Legen Sie doch mal einen Leckerli-Parcours aus und fordern so Ihre Samtpfote heraus: Mit schwierigen Verstecken, in denen die Leckerlis erst einmal entdeckt werden müssen, um sie dann mit viel Geschick und Intelligenz hervorzuholen.
Jede dieser Formen von Aktivität bereitet Ihrer Katze Vergnügen und wirkt Winterspeck sowie -depressionen entgegen. Was Ihrer Katze am besten gefällt, finden Sie schnell heraus, Und Sie selbst bleiben ebenfalls mental in Bewegung, indem Sie sich ab und an etwas Neues einfallen lassen. Ihrer Katze wird’s gefallen – und auch Ihnen viel Freude bereiten. Allerdings sollten sie nicht versuchen, ihr etwas aufzuzwingen. Sobald Ihre Samtpfote jedoch von allein in das angebotene Spiel einsteigt, haben Sie einen passenden neuen Anreiz entdeckt. Mit einigem gekauftem Spielzeug und Ihrer Kreativität verliert die kalte Jahreszeit schnell ihre Schrecken für Tier und Halter.
Und wenn genug gespielt ist, kommt die Zeit fürs Kuscheln. Dann stört höchstens der im Winter mitunter intensive Fellwechsel von Freigängerkatzen. Aber: Auch regelmäßiges Bürsten kann schon der Einstieg ins hingebungsvolle Schmusen sein. Außerdem verhindern Sie so, dass Ihre Katze beim Putzen zu viele Haare verschluckt. Bei regelmäßiger Pflege gleitet die Bürste sanft durchs Fell und sie haben eine gemeinsame Wellness-Zeit. Denn allein das Schnurren einer Katze ist wie Balsam für Ihre Seele.
Tipps im Überblick
- Stellen Sie draußen eine Wärmehütte auf. Falls Sie sie selbst bauen möchten, achten Sie auf Sauberkeit, eine gute Polsterung und Rundum-Isolierung.
- Bieten Sie Wasser und Futter draußen nicht in Metallgefäßen an. Beheizbare Napfunterlagen schützen vor dem Gefrieren.
- Im Winter sollte auch im Garten ein Katzenklo aufgestellt werden.
- Holen Sie Ihre Katze nachts nach drinnen und überprüfen Sie regelmäßig die Pfoten. Rissige Ballen können mit Pfotenbalsam behandelt werden.
- Wenn Ihre Katze im Winter nicht nach draußen möchte, müssen Sie für geistige und körperliche Auslastung sorgen. Verwenden Sie abwechlungsreiches Katzenspielzeug oder legen Sei einen Leckerli- Parcour aus. Ihre Katze freut sich über die Beschäftigung und wird es Ihnen danken!
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
- PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
Erzählen Sie anderen von diesem traurigen Fall!
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Jahr voller Herausforderungen – die wir mit Ihnen gemeistert haben
„Das war mal wieder ein Jahr!“ – mit diesem Ausruf blicken wir immer zurück. Aber vor allem während der jüngsten Jahre hätten wir zu Beginn niemals gedacht, dass auch noch „so etwas“ passieren könnte
Willi will wühlen – doch dafür müssen wir bauen
Erneut sind tote Wildschweine in der Nähe unseres Tierheims gefunden worden. Die Afrikanische Schweinepest kursiert hier nun schon seit zwei Jahren.
Wenn die Verantwortung ihre Koffer packt
Wo ist sie hin, die Verantwortung? Sie ist einfach gegangen und hat uns fassungslos zurückgelassen. Denn: Die Tierheime stehen vor einer Katastrophe.
Bitte helfen Sie uns!!!