Auslandstierschutz
Mein Name ist Karin. Ich lebe seit nun 19 Jahren in Spanien, genauer gesagt bei einem kleinen Fischerdorf in der Nähe von Tortosa. Schon immer lagen mir Tiere, insbesondere Katzen, sehr am Herzen und das Leid und die Not der Tiere hier ist sehr groß. Es leben viele Katzen und Hunde hier, sehr oft wurden diese Tiere ausgesetzt und sind mit der Situation oft überfordert.
Daher habe ich damals beschlossen, meinen Teil dazu beizutragen, diese Not etwas zu lindern.
Nun betreue ich 14 Futterplätze, bei denen ich auch jeweils Kastrationen durchführe. Letztes Jahr konnte ich 82 Katzen (und Kater) kastrieren lassen, witziger Weise genau halb/halb (41 Mädels und 41 Buben).
Wir haben das Glück, nun im Ort einen Tierarzt zu haben, der nicht nur unglaublich gut ist – er ist auch sehr behutsam zu den Tieren. Und er ist immer bereit, auch unangemeldete Kastrationen durchzuführen. Und das in einem Land, wo man bis zu 6 Monate (als Mensch) auf eine nicht dringende OP wartet! Er macht für uns sogar Sonderpreise, da Kastrationen in Spanien üblicherweise sehr teuer sind. Ich bin unendlich dankbar und froh, ihn zu haben.
Die Betreuung der Futterplätze, insbesondere dort, wo ich betreue, ist alles andere als ideal. Die Akzeptanz der Bewohner ist kaum vorhanden, auch da es dort viele „Residente“, d.h. zugezogene Schweizer, Deutsche und Engländer gibt. Sie machen sich Sorgen um ihren Rasen und mir das Leben extrem schwer. Mutwillige Zerstörung der Futtertonnen, Beschimpfungen, Drohungen und das Auslegen von Giftködern sind keine Seltenheit. Das geschieht vor allem, da die Bewohner das Leid nicht sehen und nicht verstehen (wollen), dass ich vor allem versuche, die „Katzenplage“ mittels Kastrationen einzudämmen. Das zwingt mich dazu, sehr früh am Morgen zu füttern, da die Angriffe sonst Überhand nehmen würden. Auch kann ich um diese Zeit besser Katzen einfangen, da ich dann nicht gestört werde.
Viele der dort gestrandeten Katzen sind Ausgesetzte, sehr oft auch Rassekatzen, die kaum Chancen auf ein Überleben in der freien Natur haben. Auch kranke, alte und verletzte Tiere werden oft einfach „entsorgt“, bevor die Tierarztkosten überhandnehmen. Diese Tiere versuche ich soweit wie möglich einzufangen, zu kastrieren und zu platzieren. Die meisten landen dann allerdings bei mir. Ich wohne in einer klitzekleinen Finca (eigentlich ein Nebengebäude zum „richtigen“ Haus) weit draußen auf dem Land, wo die Katzen dann (unter „Bewachung“ von mir und meinem Hundl, der mir zugelaufen ist) ihren Lebensabend verbringen können bzw. von mir gesund gepflegt werden.
Immer wieder kann ich Futterplätze „ausräumen“, die nicht gut gelegen sind, d.h. die dort gestrandeten Katzen umplatzieren oder sogar jemandem in Obhut geben. Dies ist oft sehr aufwändig. Bis auch die letzte Katze gefangen, kastriert und umplatziert wurde, vergehen oft Wochen.
Ohne die Hilfe aus Deutschland könnte ich nicht so viel bewirken. Ich bin froh, diese zu erhalten und freue mich auch immer über Futterspenden. „Vielen Dank!“ im Namen der Katzen.
Karin Müller
“Seit nunmehr 1,5 Jahren unterstützen wir als Tierschutzliga die private Tierschützerin Karin Müller bei der Kastration von verwilderten Hauskatzen in ihrer Region.”
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