Katzen-Seniorengruppe

Liebe Paten,

wir haben hier, in der Katzenstation München, eigentlich nur noch sehr alte Katzen (die jüngeren werden vermittelt), sodass es uns sinnvoller erscheint, Ihnen keine einzelne Katze als Patentier anzubieten, sondern Ihnen statt dessen die ganze Seniorengruppe zur Patenschaft ans Herz zu legen. Sie würden dann beim jährlichen Bericht Informationen über alle Katzen bekommen und über die Zu- und Abgänge.

Unser Chicco hat im Februar von einem Tag zum anderen zum Fressen aufgehört und nach ein paar Tagen lag er tot in seinem Körbchen. Er ist 22 Jahre alt geworden. Chicco wird mir ganz besonders fehlen, er war ein charakterstarker Kater, der mir sehr am Herzen lag.

Sunny kam eines Abends Ende April vom Garten herein, legte sich auf den Küchenboden und starb. Wir konnten es erst gar nicht glauben, es ging so schnell! Aber Sunny ging es in den letzten Monaten schon nicht gut, er hatte ständig eine Darmentzündung und Durchfall und war nur noch Haut und Knochen. Wir mussten ihn täglich mit vielen Tabletten quälen. Der schnelle Tod war für ihn wohl eine Erlösung. Sunny ist nur 14 Jahre alt geworden.

Die 11-jährige Emmy konnten wir doch noch vermitteln. Ihr neuer Dosenöffner kommt mit der nicht ganz einfachen Katze gut zurecht. Allerdings hat er nur wenig Geld, wir zahlen deswegen weiterhin die Tierarztkosten und die Nierendiät. Aber Emmy hat damit wieder ihren eigenen Schmusemenschen und ist glücklich.

Der 7-jährigen Kara hatte unsere Tierärztin nur noch ein Jahr Lebenserwartung vorausgesagt, da sie extrem schlechte Nierenwerte hatte. Dieses Jahr ist mittlerweile vergangen. Wir haben sie damals bei einer bewährten Pflegemama untergebracht, wo sie noch ganz viel Liebe und Zuwendung bekam. Die aktuelle Untersuchung ergab aber inzwischen noch schlechtere Nierenwerte. Sie frisst auch nur noch sehr schlecht. Vermutlich geht es mit ihr bald zu Ende. Wir konnten nicht mehr tun, als ihr ein letztes schönes Jahr zu verschaffen. Ihre Pflegemama wird sie auf ihrem letzten Gang liebevoll begleiten.

Die 16-jährige Tristona ist momentan unser Sorgenkind. Sie hat schon seit 2 Monaten Giardien, die wir einfach nicht loswerden. Auch die hartnäckige Erkältung mit Schnupfen und bösen Husten widersetzt sich schon seit Monaten jeder Behandlung. Zusätzlich hat sie weiterhin schlechte Nierenwerte. Die arme Maus hat leider total abgenommen und schaut nicht mehr gut aus.

Unser 16-jähriger Kater Salep hat inzwischen nicht nur eine Schilddrüsenüberfunktion, sondern leider auch eine chronische Darmentzündung. Er erhält jetzt auch noch regelmäßig Cortison. Ansonsten geht es ihm gut, er ist lieb und verschmust und hat (dank Bachblüten) auch mit dem ständigen Stänkern gegenüber Tristona und anderen Katzen aufgehört. Er genießt seinen Freigang, nur bei Regen mag er nicht raus.

Ganz neu bei uns ist der ca. 8-jährige Kater Alf. Er wurde als Fundkater in unserer Katzenstation Thüringen abgegeben. Dort musste er erstmal aufgepäppelt werden und dann wurde er zu uns nach München gegeben. Bedauerlicherweise hat auch Alf schlechte Nierenwerte und muss Nierendiät fressen. Er ist aber ein leidenschaftlicher Fresser und futtert alles. Alf hat leider auch ständig tränende Augen. Inzwischen wissen wir, dass es nicht (nur) an einer Infektion liegt, sondern seine Lider drehen sich nach innen, dadurch werden die Augen ständig durch die Wimpern gereizt. Eine Operation dieser „Roll-Lider“ ist bereits geplant. Da er vermutlich Freigang gewohnt war, darf er bei uns auch schon nach draußen, er traut sich nur noch nicht so recht an den Hunden vorbei.

Die vielen Wehwehchen und Krankheiten bei diesen Katzen machen momentan recht viel Arbeit, aber wir freuen uns, wenn wir ihnen das Leben so lang wie möglich lebenswert machen können. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Liebe Grüße 

Ihre

Helga Grüning
aus der Katzenstation München. 

Normalerweise ist ein Tierheim dazu da, Tiere in Not aufzunehmen, sie zu pflegen und schließlich ein neues liebevolles, artgerechtes Zuhause für diese Tiere zu suchen. Leider ist das nicht immer möglich, da viele Tiere zu alt sind, ständige tierärztliche Versorgung benötigen, aufgrund ihrer Vergangenheit problematisch im Umgang mit Menschen sind oder einfach aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit keine Vermittlungschance haben.