Gezielt abnehmen – Gewicht halten
Hängender Bauch, kaum Taille, pralle Backen: das sieht nicht gesund aus. Wenn eine Katze dann auch noch das Idealgewicht ihrer Rasse, ihres Alters und ihres Körperbaus um 15 – 20 Prozent überschreitet, lautet die Diagnose „Fettleibigkeit“ (Adipositas).
Rund 50 Prozent aller Katzen sind davon betroffen. Daher: So herzerweichend eine Samtpfote auch am Tisch bettelt und so glücklich sie auch beim Naschen von Leckerlies erscheinen mag, einen Gefallen tun wir ihr dann, wenn wir sie nur mit dem Nötigsten füttern. Seien Sie aufmerksam. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Zu viele Pfunde machen krank
Um es gleich deutlich zu sagen: Ohne aktives Gegensteuern gegen eine ausgeprägte oder sich andeutende Adipositas hat Ihre Samtpfote kein schönes Leben mehr vor sich – und zudem ein bis zu zwei Jahre kürzeres als das einer normalgewichtigen Katze. Außerdem ist sie anfällig für Arthritis und Arthrose sowie Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems. Ihr Immunsystem ist geschwächt, sie entwickelt womöglich Diabetes, verträgt Hitze schlechter, ist reizbarer und vermeidet Bewegung, sodass die Dickleibigkeit sogar noch weiter voranschreitet. Und: Eine korpulente Katze erreicht bei der Fellpflege nicht mehr alle Körperstellen und hat folglich auf dem Rücken oder am Schwanzbereich ein verfilztes Fell.
Gründe für das Übergewicht
Besonders anfällig für Adipositas sind kastrierte Katzen bei unkontrollierter Kalorienaufnahme. Denn bei ihnen regulieren nicht mehr die Geschlechtshormone den Appetit und Stoffwechsel. Doch eine Überfütterung sollte schon bei jungen Tieren unbedingt verhindert werden, weil bereits im Welpenalter übermäßig verabreichtes Futter zur Ausbildung einer zu hohen Anzahl von Fettzellen führt – die sich während der weiteren Entwicklung des Körpers nicht mehr verändert. So ist der Risikofaktor „Übergewicht“ beim erwachsenen Tier vorprogrammiert. Doch auch bei älteren
Katzen muss die Kalorienzufuhr sorgfältig kontrolliert werden, weil das Adipositas-Risiko ab einem Alter von sechs Jahren zunimmt.
Die Rechnung ist einfach: Nimmt ein Tier mehr Kalorien auf als es verbraucht, entstehen die krankmachenden Fettpolster unter der Haut und um die inneren Organe herum. Besonders hoch ist das Risiko bei Wohnungs-Katzen aufgrund von Bewegungsmangel. Besteht dann auch noch eine genetisch bedingte Veranlagung zur Dickleibigkeit oder eine Erkrankung, ist erst recht besondere Vorsicht angezeigt. Nimmt Ihre Katze trotz mäßiger Fütterung beständig zu, lassen Sie die Ursache unbedingt von einem Tierarzt abklären. Gemeinsam mit ihm können Sie einen strikten Diätplan aufstellen, der eine Zufuhr der benötigten Nähr- und Vitalstoffe sicherstellt.
Die richtige Fütterung ist entscheidend
Suchen Sie den Rat eines Tierarztes bereits bei den ersten Anzeichen einer sich ausbildenden Adipositas. Ist eine Erkrankung als Ursache ausgeschlossen, erhalten Sie einen Ernährungs- und Bewegungsplan. Damit dieser fruchtet, ist Ihr aktives Mitwirken verlangt: Streichen Sie Leckerlies, füttern Sie nicht über einen Futterspender, imprägnieren Sie sich gegen Bettelversuche und nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Spielen mit Ihrem Tiger. Apropos: Gegen Bewegungsmangel hilft „aktives Füttern“. Also präsentieren Sie Ihrer Katze das Futter nicht im Napf, sondern erfinden Sie Spiele, bei denen Ihr Liebling seine Nahrung erbeutet. Doch verwenden Sie bei diesen Spielen nur das Futter der streng abgewogenen Tagesration, keine Leckerlies. Und verwenden Sie getreidefreie Kost mit hohem Fleischanteil.
Möglicherweise ist jetzt auch der Zeitpunkt gekommen, Ihre Katze auf eine natürliche Rohfütterung umzustellen. „BARF“ steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“, das sich für Katzen sehr gut eignet. Damit Ihr Schatz allerdings tatsächlich mit allem Notwendigen versorgt wird, sollten sie sich mit dieser Methode aufmerksam befassen, um eine Mangelernährung zu verhindern.
Regelmäßige Kontrolle
Nachdem Sie den passenden Plan hin zum Idealgewicht erstellt haben, gilt nun ein unbedingtes Verbot von Zwischenmahlzeiten. Mit regelmäßigem Wiegen kontrollieren Sie die Gewichtsabnahme. Führen Sie am besten ein Abnehm- Tagebuch. Und nehmen Sie sich auch bei ersten Erfolgen weiterhin die Zeit für ausreichende Spielstunden. Doch überfordern Sie Ihren Liebling nicht, steigern Sie vielmehr das Bewegungsprogramm langsam von Tag zu Tag. Und: Ist die ideale Futtermenge ermittelt und das angestrebte Gewicht ist erreicht, bleiben Sie bei dieser Menge.
Spielend abnehmen
Katzen sind verspielte Beutejäger. Nutzen Sie diesen Wesenszug, um bei Ihrem Liebling die Pfunde purzeln zu lassen. Doch gönnen Sie ihm ausreichende Erfolgserlebnisse, sonst langweilt sich Ihr kleiner JägerSchon ein leerer Karton inspiriert eine Katze zu ausgiebigen Spielereien: Erforschen, sich verstecken, lauern – und dann wieder hervorspringen, weil sie etwas Spannenderes entdeckt hat. Beispielsweise ein knisterndes Papierknöllchen, einen Ball oder ein anderes Objekt, dass Sie durch die Luft geworfen haben. Auch der Pappkern einer Toilettenpapierrolle wird von Ihrer Fellnase gern zur Maus erklärt. Muss sie dieser hinterherjagen, weil Sie die lockende Beute an einer Angel vor ihr herfliegen lassen, verbrennt sie lustvoll etliche Kalorien. Doch denken Sie daran: Gönnen Sie ihr auch ab und zu einen Jagderfolg.
Auch an einem Katzenbaum können Sie Spielzeug aufhängen, mit dem sich Ihr Liebling außerhalb der gemeinsamen Spielzeit beschäftigen kann. Zudem bietet er Gelegenheit zum ausgiebigen Kratzen – und natürlich zum Klettern. Die Belohnung: Beste Aussicht vom erhöhten Posten auf das Geschehen drum herum. Katzen lieben das!
Übrigens: Gemeinsames Spielen macht nicht nur Spaß. Es intensiviert auch die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Katze.
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