Rollige Katze, markierender Kater – der Hormonrausch
Bei weiblichen Katzen nennt man es „rollig“. Das ist die Zeit, in der die Geschlechtshormone der Katze übersprudeln und sie paarungswillig ist.
Oft zeigt sie das durch Rollen auf dem Boden, Jammern, Markieren, Reiben an Gegenständen und Heben des Hinterteils.
Katzen werden oft schon mit circa 4 Monaten geschlechtsreif.
“Rollig” sein bedeutet Stress
Viele Wohnungskatzen versuchen in der Zeit auszubüchsen, auf der Suche nach einem Kater, und neigen zur Dauerrolligkeit, was andauernden Stress für die Katze bedeutet. Deswegen sollten auch reine Wohnungskatzen dringend kastriert werden! Kastriert? Ja, auch ein weibliches Tier wird kastriert. Irrtümlich wird oft noch der Begriff „Sterilisation“ im Zusammenhang mit weiblichen Tieren benutzt. Bei einer Sterilisation werden nur die Eileiter/Samenstränge durchtrennt. Die weibliche Katze kann deswegen trotzdem noch rollig und scheinträchtig werden. Deswegen kastriert man alle Tiere. Dabei werden bei der Katze die Eierstöcke/Gebärmutter entfernt, beim Kater die Hoden.
Kater markiert auch im Haus
Sowohl männliche als auch weibliche Katzen können mit Einsetzen der Geschlechtsreife beginnen, ihr Territorium zu markieren und zu verteidigen. Die Tiere verspritzen Urin und setzen auch Kot ab, um die Grenzen ihres Revieres abzustecken. Nicht nur draußen, sondern auch im Haus wird markiert, was zu einer enormen Geruchsbelästigung führt. Durch den Geruch der weiblichen Katze werden Kater aus großer Umgebung angelockt. Und nicht selten kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen den männlichen Tieren. Durch die Hormone „blind“ gewordene Tiere jagen sich durch die Reviere und landen nicht selten auf der Straße unter dem Auto.
Der Deckakt verbreitet Krankheiten
Der Eisprung bei der Katze wird erst durch den Deckakt des Katers ausgelöst. Durch den Biss in den Nacken hält der Kater die Kätzin fest. Der Penis ist mit Widerhaken versehen, was beim Decken nicht nur Schmerzen sondern auch zu Verletzungen führen kann. Durch den Deckakt können viele Viren, Bakterien und Parasiten übertragen werden. Katzenaids und Leukose sind nur zwei von vielen. Diese Krankheiten werden dann wieder auf die Jungtiere im Mutterleib weitergegeben. Viele Kitten haben schon im Mutterleib keine Chance mehr auf ein langes, gesundes Katzenleben.
Nur Katzenkastration hilft wirklich
Bei Katzen, die Freigang bekommen, sollte eine Kastration selbstverständlich sein. Leider ist es noch lange nicht überall Pflicht. Das bekommen wir Tierschutzvereine jedes Jahr leidlich zu spüren. Viel zu viele freilaufende Tiere sind nicht kastriert und werden ihrem Schicksal überlassen. 2 bis 3 Mal im Jahr bekommt eine Kätzin Junge. Und der Nachwuchs vom Frühjahr bekommt im Herbst schon wieder eigene Junge. Man kann sich leicht ausrechnen, wie viele Tiere man in kürzester Zeit hat. Kranke Elterntiere, Inzucht, mangelndes Futter/Milch, Gendefekte, schlechte Witterung – all das führt dazu, das die Kitten oft sehr krank sind bzw. es nicht schaffen. Wenn sie Glück haben, landen sie in einem Tierschutzverein und werden aufgepäppelt. Wenn nicht, sterben sie elend und das Muttertier wird mit den nächsten Jungen trächtig. Es ist ein Kreislauf, der nur durch konsequente Katzenkastration beider Geschlechter unterbrochen werden kann.
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