Erste Hilfe beim Hund – Teil1

Unter Vitalparametern fasst man im Allgemeinen folgende Werte zusammen:

Außerdem gehören die Bestimmung der Schleimhautfarbe, der sogenannten Sklera (der weiße Teil des Augapfels) sowie die Bestimmung der sogenannten “kapillären Rückfüllungszeit” dazu.

Ein weiterer Punkt, den wir hier aufzeigen wollen, ist die normale Trinkwassermenge pro Tag (wobei diese bei Frischfütterung etwas niedriger liegen kann).

Unabhängig davon, weswegen Sie sich Sorgen um Ihren geliebten Vierbeiner machen, sollten Sie diese Werte kennen und bestimmen. So können Sie bereits einfacher einschätzen, wie dramatisch die Situation wirklich ist.

Die Standardwerte für Hunde sind wie folgt:

Wie messe ich den Puls meines Hundes?

Sie können entweder den Puls direkt an der Brustwand fühlen, oder den Puls an der Oberschenkelarterie zählen. Diese liegt an der Innenseite des Hinterbeins recht weit oben. Legen Sie dort 1-2 Finger (nicht den Daumen) an und zählen Sie 30 Sekunden lang die Schläge. Verdoppeln Sie dann diese Zahl und vergleichen das  Ergebnis mit dem Normwert. Mit etwas Übung kann man auch die Pulsqualität bestimmen, ist die gefühlte „Welle“ ruhig und kräftig oder flach und flatternd? Je mehr Sie an Ihrem gesunden Hund diese Messungen üben, desto leichter fällt Ihnen die Beurteilung im Ernstfall.

Wie bestimme ich die Atemfrequenz meines Hundes?

Entweder Sie zählen die Bewegung des Brustkorbes, oder Sie halten Ihre Wange vor die Nase des Hundes. Achten Sie dabei aber auf Ihre Sicherheit! Hecheln gilt nicht als Atmung.

Wie messe ich die Körpertemperatur?

Dazu wird ein digitales Thermometer in den After eingeführt. Bitte kontrollieren Sie dies durch Hinschauen. Schieben Sie das Thermometer etwa 3-4 cm in den After ein. Inzwischen gibt es Fieberthermometer mit biegsamen Spitzen, eine sehr lohnende Investition für Hundehalter, um Verletzungen bei Bewegungen des Hundes zu vermeiden.

Wie beurteile ich die Skleren, Schleimhäute und kapilläre Rückfüllungszeit?

Die Skleren sind die weißen Anteile des Auges. Wenn Sie den Kopf des Hundes leicht nach rechts und links oder schräg unten drehen, können Sie diese sehen. Sie sind im Normalfall klar weiß, manchmal leicht bläulich schimmernd. Sie sind von feinsten Gefäßen durchzogen, welche sehr klar begrenzt sind.  (Foto normale Skleren)

Die Schleimhäute sind am einfachsten an der Maul- oder Augenschleimhaut zu sehen. Bei sehr dunkel pigmentierten Hunden müssen Sie die Schleimhaut des Penis oder der Vulva (Scheide) beurteilen. Die Schleimhäute sind im Normalzustand hellrosa-rot. (Foto normale Schleimhaut)

Die kapilläre Rückfüllungszeit gibt einen guten Überblick über die Kreislaufsituation. Sie zeigt, wie gut die kleinsten Gefäße in der Peripherie (weit weg vom Herzen) durchblutet werden. Um sie zu bestimmen, drücken Sie mit einem Finger auf die Schleimhaut im Oberkiefer des Hundes. Ziehen Sie den Finger weg und schauen Sie, wie schnell der weiße Fingerabdruck dort verschwindet. Im Normalfall ist dies in weniger als 2 Sekunden. (Bilderserie von Bestimmung KRFZ)

Was, wenn es Abweichungen gibt?

Kleinere Abweichungen sind in einem individuellen Rahmen normal. Wichtig ist, bei folgenden Abweichungen schnellstmöglich zum Tierarzt zu fahren:

Was kann ich selbst an Erster Hilfe leisten?

Lesen Sie in unseren weiteren Teilen, was Sie selbst tun können.